PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Kastell Cornacum: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wanderfalke (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(3 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{All Coordinates}}
{{Infobox Limeskastell
{{Infobox Limeskastell neu
|Name =Kastell Cornacum
|Name =Kastell Cornacum
|Antiker Name = ''Cornacum'', ''Κόρνακον''
|Antiker Name = ''Cornacum'', ''Κόρνακον''
Zeile 8: Zeile 7:
|Kastelltyp = Kohorten-/Reiterkastell
|Kastelltyp = Kohorten-/Reiterkastell
|Truppenteil =  
|Truppenteil =  
a) Ala I civium Romanorum ?<br />b) ''[[Cohors I Montanorum]]'' ?<br />c) ''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana'' <br />d) ''Equites Dalmatae'' <br />e) ''Cuneus equitum scutariorum'' <br />f) ''Equites promoti''
a) Ala I civium Romanorum ?<br />b) ''[[Cohors I Montanorum]]'' ?<br />c) ''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana'' <br />d) ''Equites Dalmatae'' <br />e) ''Cuneus equitum scutariorum'' <br />f) ''Equites promoti''
|Abmessungen oder Fläche = unbekannt
|Abmessungen oder Fläche = unbekannt
Zeile 18: Zeile 16:
|Längengrad = 19/5/56.71/E
|Längengrad = 19/5/56.71/E
|Region-ISO = HR
|Region-ISO = HR
|Höhe = 108
|Höhe = 110
|Im Limesverlauf vorher liegendes Kastell = [[Kastell Teutoburgium]] <small>(nordwestlich)</small>
|Im Limesverlauf vorher liegendes Kastell = [[Kastell Teutoburgium]] <small>(nordwestlich)</small>
|Im Limesverlauf nachfolgendes Kastell = [[Kastell Cuccium]] <small>(südöstlich)</small><br /> [[Burgus Bač-Bács]] <small>(nordöstlich)</small>
|Im Limesverlauf nachfolgendes Kastell = [[Kastell Cuccium]] <small>(südöstlich)</small><br /> [[Burgus Bač-Bács]] <small>(nordöstlich)</small>
Zeile 27: Zeile 25:
== Lage ==
== Lage ==
[[Datei:Limes4.png|miniatur|Die Lage des Kastells am pannonischen Limes.]]
[[Datei:Limes4.png|miniatur|Die Lage des Kastells am pannonischen Limes.]]
Die frühesten Siedlungsspuren im Umfeld von Sotin stammen aus dem [[Neolithikum]]. Das Zentrum des antiken ''Cornacum'' mit dem Kastell wird aufgrund der zahlreichen Kleinfunde und Hinweise, die bei Feldbegehungen gewonnen werden konnten, auf dem die Umgebung überragenden Popino-Hügel (deutsch: Priesterhügel), einer aus Tonsandstein ([[Löss]]) bestehenden Erhebung unmittelbar über der Donau, angenommen.<ref name="Sanader_2006_156">Mirjana Sanader: ''Die Grenze in Kroatien.'' In: Gerhild Klose, Annette Nünnerich-Asmus (Hrsg.): ''Grenzen des römischen Imperiums.'' Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, ISBN 380533429X, S.&nbsp;156.</ref> Dort erhebt sich heute die katholische Pfarrkirche der Seligen Jungfrau Maria. Die rund zwei Hektar große Hügelkuppe selber stellt sich als ein zur nordöstlich vorbeifließenden Donau seitlich abgeschnittenes Rund dar, dessen Nordflanke in ein von Bächen gebildetes, tief eingeschnittenes kleines Tal abfällt, das in den Fluss mündet. Auch an den anderen Seiten bilden Gräben und Hohlwege ein natürliches Hindernis, so dass der Zugang nur von Süden möglich ist.<ref name="Ilkić_2009_162">Mato Ilkić: ''Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum).'' In: ''Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu.'' 26 (2009), S.&nbsp;143–164 ([http://hrcak.srce.hr/file/77491 PDF]); hier: S.&nbsp;162.</ref> Nach Westen, Süden und Südosten sowie über die Donau hinweg in das ''[[Barbaricum]]'' hinein ist das Land topographisch relativ flach und gut überschaubar. Nur nach Nordwesten – der Donau entlang – gibt es einen stark ausgeprägten steil zum Fluss abfallenden Lösshang.
Die frühesten Siedlungsspuren im Umfeld von Sotin stammen aus dem [[Neolithikum]]. Das Zentrum des antiken ''Cornacum'' mit dem Kastell wird aufgrund der zahlreichen Kleinfunde und Hinweise, die bei Feldbegehungen gewonnen werden konnten, auf dem die Umgebung überragenden Popino-Hügel (deutsch: Priesterhügel), einer aus Tonsandstein ([[Löss]]) bestehenden Erhebung unmittelbar über der Donau, angenommen.<ref name="Sanader_2006_156">Mirjana Sanader: ''Die Grenze in Kroatien.'' In: Gerhild Klose, Annette Nünnerich-Asmus (Hrsg.): ''Grenzen des römischen Imperiums.'' von Zabern, Mainz 2006, ISBN 380533429X, S.&nbsp;156.</ref> Dort erhebt sich heute die katholische Pfarrkirche der Seligen Jungfrau Maria. Die rund zwei Hektar große Hügelkuppe selber stellt sich als ein zur nordöstlich vorbeifließenden Donau seitlich abgeschnittenes Rund dar, dessen Nordflanke in ein von Bächen gebildetes, tief eingeschnittenes kleines Tal abfällt, das in den Fluss mündet. Auch an den anderen Seiten bilden Gräben und Hohlwege ein natürliches Hindernis, so dass der Zugang nur von Süden möglich ist.<ref name="Ilkić_2009_162">Mato Ilkić: ''Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum).'' In: ''Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu.'' 26 (2009), S.&nbsp;143–164 ([http://hrcak.srce.hr/file/77491 PDF]); hier: S.&nbsp;162.</ref> Nach Westen, Süden und Südosten sowie über die Donau hinweg in das ''[[Barbaricum]]'' hinein ist das Land topographisch relativ flach und gut überschaubar. Nur nach Nordwesten – der Donau entlang – gibt es einen stark ausgeprägten steil zum Fluss abfallenden Lösshang.


''Cornacum'' ''(Κόρνακον)'' gibt [[Claudius Ptolemäus]] im 2.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. zwischen dem nördlicher gelegenen niederpannonischen ''[[Kastell Teutoburgium|Teutoburgium]]'' und dem [[Moesia|mösischen]] Kastellplatz ''[[Kastell Acumincum|Acumincum]]'' an.<ref>Ptolemaeus, ''Geographika'' 297, 11; 299, 11; [[Franz Altheim]]: ''Literatur und Gesellschaft im ausgehenden Altertum.'' Band 2. M. Niemeyer Verlag, Halle/Saale 1948, S.&nbsp;21.</ref> Nach dem ''[[Itinerarium Antonini]]'', einem [[Römerstraße|Reichsstraßenverzeichnis]] aus dem 3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr., ist ''Cornacum'' 16 römische Meilen von ''Teutoburgium'' und 13 Meilen von dem südlicheren Garnisonsort ''[[Kastell Cuccium|Cuccium]]'' entfernt. Entsprechend findet sich der Ort auch in der ''[[Notitia dignitatum]]'', einem [[Spätantike|spätantiken]] [[Staatskalender|Staatshandbuch]] aus der ersten Hälfte des 5.&nbsp;Jahrhunderts.<ref name="Graf_1936_113">Andreas Graf: ''Übersicht der antiken Geographie von Pannonien.'' Ungarisches Nationalmuseum, Budapest 1936, S.&nbsp;113.</ref>
''Cornacum'' ''(Κόρνακον)'' gibt [[Claudius Ptolemäus]] im 2.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. zwischen dem nördlicher gelegenen niederpannonischen ''[[Kastell Teutoburgium|Teutoburgium]]'' und dem [[Moesia|mösischen]] Kastellplatz ''[[Kastell Acumincum|Acumincum]]'' an.<ref>Ptolemaeus, ''Geographika'' 297, 11; 299, 11.</ref> Nach dem ''[[Itinerarium Antonini]]'', einem [[Römerstraße|Reichsstraßenverzeichnis]] aus dem 3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr., ist ''Cornacum'' 16 römische Meilen von ''Teutoburgium'' und 13 Meilen von dem südlicheren Garnisonsort ''[[Kastell Cuccium|Cuccium]]'' entfernt. Entsprechend findet sich der Ort auch in der ''[[Notitia dignitatum]]'', einem [[Spätantike|spätantiken]] [[Staatskalender|Staatshandbuch]] aus der ersten Hälfte des 5.&nbsp;Jahrhunderts.<ref name="Graf_1936_113">Andreas Graf: ''Übersicht der antiken Geographie von Pannonien.'' Ungarisches Nationalmuseum, Budapest 1936, S.&nbsp;113.</ref>


== Name ==
== Name ==
Zeile 35: Zeile 33:


== Forschungs- und Baugeschichte ==
== Forschungs- und Baugeschichte ==
Als römischer Garnisonsort war Sotin schon lange in der wissenschaftlichen Diskussion. So heißt es etwa bereits 1880 von den Funden aus Sotin: ''„... gewaltige Kalksteinblöcke, die in der Architektur ihren Platz gefunden hatten, sehr feiner Stucküberzug, Gefässschalen, Münzen, Ziegel und Kleinigkeiten treten häufig zu Tage. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier das antike Cornacum gelegen habe.“''<ref>Josef Brunšmid, [[Wilhelm Kubitschek]]: ''Bericht über eine Reise in die Gegend zwischen Essegg und Mitrovica.'' In: ''Archaeologisch-epigraphische Mittheilungen aus Österreich-Ungarn,'' 4, 1880, S.&nbsp;103–104.</ref>
Als römischer Garnisonsort war Sotin schon lange in der wissenschaftlichen Diskussion. Die ''Archaeologisch-epigraphischen Mittheilungen aus Österreich-Ungarn'' berichten 1880 von den Funden aus Sotin: ''„... gewaltige Kalksteinblöcke, die in der Architektur ihren Platz gefunden hatten, sehr feiner Stucküberzug, Gefässschalen, Münzen, Ziegel und Kleinigkeiten treten häufig zu Tage. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier das antike Cornacum gelegen habe.“''<ref>Josef Brunšmid, [[Wilhelm Kubitschek]]: ''Bericht über eine Reise in die Gegend zwischen Essegg und Mitrovica.'' In: ''Archaeologisch-epigraphische Mittheilungen aus Österreich-Ungarn,'' 4, 1880, S.&nbsp;103–104.</ref>


Der Popino-Hügel birgt [[Stratum (Archäologie)|Kulturschichten]] von der Urgeschichte über die Römerzeit bis zum Mittelalter. Trotzdem blieben bedeutende systematische Forschungen im 20.&nbsp;Jahrhundert mit Ausnahme einiger Notgrabungen aus. Die erste bedeutende Probegrabung in Sotin fand unter der Leitung der Archäologin Daria Ložnjak Dizdar mit Assistenz ihres Kollegen Mato Ilkić im Spätherbst 2008 auf der Gemarkung ''Srednje polje'' statt. Hier wurden vor allem prähistorische und frühmittelalterliche Befunde beobachtet.<ref>Daria Ložnjak Dizdar, Mato Ilkić, Mirela Hutinec: ''Sotin – Srednje polje, probna arheološka istraživanja 2008. g.'' In: ''Annales Instituti Archaeologici,'' 5, 1, 2009, S.&nbsp;12–14 [http://hrcak.srce.hr/file/77332 PDF].</ref>
Der Popino-Hügel birgt [[Stratum (Archäologie)|Kulturschichten]] von der Urgeschichte über die Römerzeit bis zum Mittelalter. Trotzdem blieben bedeutende systematische Forschungen im 20.&nbsp;Jahrhundert mit Ausnahme einiger Notgrabungen aus. Die erste bedeutende Probegrabung in Sotin fand unter der Leitung der Archäologin Daria Ložnjak Dizdar mit Assistenz ihres Kollegen Mato Ilkić im Spätherbst 2008 auf der Gemarkung ''Srednje polje'' statt. Hier wurden vor allem prähistorische und frühmittelalterliche Befunde beobachtet.<ref>Daria Ložnjak Dizdar, Mato Ilkić, Mirela Hutinec: ''Sotin – Srednje polje, probna arheološka istraživanja 2008. g.'' In: ''Annales Instituti Archaeologici,'' 5, 1, 2009, S.&nbsp;12–14 [http://hrcak.srce.hr/file/77332 PDF].</ref>
Zeile 50: Zeile 48:
| Ende 1.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
| Ende 1.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
|''Ala I civium Romanorum'' '''?'''
|''Ala I civium Romanorum'' '''?'''
|Für die [[Domitian|domitianische]] Ära nahm der Limesforscher [[Zsolt Visy]] mit Berufung auf den [[Epigraphik]]er [[Barnabás Lőrincz]] (1951–2012) das ''1. Reiterregiment römischen Bürgerrechts'' an.<ref name="Visy2003_149">Zsolt Visy: ''The ripa Pannonica in Hungary.'' Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S.&nbsp;149.</ref> Die Truppe wurden anschließend in den [[Dakerkriege]]n (101/102 und 105/106) eingesetzt. Anschließend bezog sie dort kurzfristig als Besatzungstruppe Quartier. Nach ihrer Rückführung in die [[römische Provinz]] ''[[Pannonia (Provinz)|Pannonia]]'' (Pannonien) – wohl in den Jahren 113/114 – ist die Einheit wieder in ''[[Pannonia inferior]]'' (Niederpannonien) anzutreffen und kam wahrscheinlich im [[Kastell Rittium]] in Garnison. Zwischen 118/119 bis 138 lässt sich ihr damaliger Garnisonsort in Niederpannonien noch nicht nachweisen, es könnte sich jedoch um ''Burgenae'' gehandelt haben. Anschließend war sie bis 176 im [[Kastell Intercisa]]. Von Intercisa aus kam die Ala möglicherweise nach [[Kastell Őcsény-Szigetpuszta|Őcsény-Szigetpuszta]] und blieb dort bis um 200. In der Folge kam die ''Ala'' um 200 nach ''Teutoburgium''. 252 nahm die Truppe am Perserkrieg des Kaisers [[Trebonianus Gallus]] teil.<ref>[[Barnabás Lőrincz]]: ''Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit.'' Teil I: ''Die Inschriften.'' (= ''Wiener archäologische Studien'' 3). Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3-902086-02-5, S.&nbsp;18.</ref>
|Für die [[Domitian|domitianische]] Ära nahm der Limesforscher [[Zsolt Visy]] mit Berufung auf den [[Epigraphik]]er [[Barnabás Lőrincz]] (1951–2012) das ''Erste Reiterregiment römischen Bürgerrechts'' an.<ref name="Visy2003_149">Zsolt Visy: ''The ripa Pannonica in Hungary.'' Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S.&nbsp;149.</ref> Die Truppe wurden anschließend in den [[Dakerkriege]]n (101/102 und 105/106) eingesetzt. Anschließend bezog sie dort kurzfristig als Besatzungstruppe Quartier. Nach ihrer Rückführung in die [[römische Provinz]] ''[[Pannonia (Provinz)|Pannonia]]'' (Pannonien) – wohl in den Jahren 113/114 – ist die Einheit wieder in ''[[Pannonia inferior]]'' (Niederpannonien) anzutreffen und kam wahrscheinlich im [[Kastell Rittium]] in Garnison. Zwischen 118/119 bis 138 lässt sich ihr damaliger Garnisonsort in Niederpannonien noch nicht nachweisen, es könnte sich jedoch um ''Burgenae'' gehandelt haben. Anschließend war sie bis 176 im [[Kastell Intercisa]]. Von Intercisa aus kam die Ala möglicherweise nach [[Kastell Őcsény-Szigetpuszta|Őcsény-Szigetpuszta]] und blieb dort bis um 200. In der Folge kam die ''Ala'' um 200 nach ''Teutoburgium''. 252 nahm die Truppe am Perserkrieg des Kaisers [[Trebonianus Gallus]] teil.<ref>[[Barnabás Lőrincz]]: ''Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit.'' Teil I: ''Die Inschriften.'' (= ''Wiener archäologische Studien'' 3). Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3-902086-02-5, S.&nbsp;18.</ref>
|-
|-
| 2.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
| 2.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
Zeile 58: Zeile 56:
| 3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
| 3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
|''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana''
|''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana''
|Auf fast der Hälfte der bis 2005 in Sotin geborgenen [[Ziegelstempel]] erscheint die stets im Relief gehaltene Marke ''C II AVR D ANT''. Die Abkürzung steht für die ''C(ohors) II Aur(elia) D(acorum) Ant(oniniana)'' ''(2. aurelianische Kohorte der Daker, die Antoninianische)''.<ref>Josip Klemenc: ''Der pannonische Limes in Jugoslawien.'' In: ''Acta et dissertationes archaeologicae.'' 3 (1963), S.&nbsp;55-68; hier: S.&nbsp;63.</ref> Die Stempel wurden bisher an keinem einzigen anderen Garnisonsort des pannonischen Limes gefunden und belegen die Stationierung dieser Formation in ''Cornacum'', wo sie schon von den Archäologen [[Aladár Radnoti]] (1913–1972) und [[László Barkóczi]] verortet wurde.<ref>[[Jenő Fitz]]: ''A military history of Pannonia from the Marcomann Wars to the Death of Alexander Severus (180-235).'' In: ''Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae,'' 14, 1962, S.&nbsp;25–112; hier S.&nbsp;69.</ref> Der Archäologe Mato Ilkić ging davon aus, dass der Zeitpunkt der Ankunft dieser Kohorte während der Regierungsjahre der Kaiser [[Caracalla]] (211–217) oder [[Elagabal]] (218–222) lag. Neben den Ziegelstempeln wurden 2006 auch zwei bisher unveröffentlichte [[Plombe (Siegel)|Bleiplomben]] aus Sotin mit dem Namen der Truppe bekannt.<ref name="Ilkić_2005_53">Mato Ilkić: ''Pečati na antičkim opekama i krovnim crepovima iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Vjesnik Arheološkog Muzeja u Zagrebu.'' 38 (2005), S.&nbsp;19–54 (mit englischer Zusammenfassung: ''Stamps on Roman bricks and roof-tiles from Sotin (Cornacum)''; [http://hrcak.srce.hr/file/29111 online]); hier: S.&nbsp;53.</ref><ref name="Ilkić_2006_51">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;51 mit Abb.</ref>
|Auf fast der Hälfte der bis 2005 in Sotin geborgenen [[Ziegelstempel]] erscheint die stets im Relief gehaltene Marke ''C II AVR D ANT''. Die Abkürzung steht für die ''C(ohors) II Aur(elia) D(acorum) Ant(oniniana)'' ''(2. aurelianische Kohorte der Daker, die Antoninianische)''.<ref>Josip Klemenc: ''Der pannonische Limes in Jugoslawien.'' In: ''Acta et dissertationes archaeologicae.'' 3 (1963), S.&nbsp;55–68; hier: S.&nbsp;63.</ref> Die Stempel wurden bisher an keinem einzigen anderen Garnisonsort des pannonischen Limes gefunden und belegen die Stationierung dieser Formation in ''Cornacum'', wo sie schon von den Archäologen [[Aladár Radnoti]] (1913–1972) und [[László Barkóczi]] verortet wurde.<ref>[[Jenő Fitz]]: ''A military history of Pannonia from the Marcomann Wars to the Death of Alexander Severus (180–235).'' In: ''Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae,'' 14, 1962, S.&nbsp;25–112; hier S.&nbsp;69.</ref> Der Archäologe Mato Ilkić ging davon aus, dass der Zeitpunkt der Ankunft dieser Kohorte während der Regierungsjahre der Kaiser [[Caracalla]] (211–217) oder [[Elagabal]] (218–222) lag. Neben den Ziegelstempeln wurden 2006 auch zwei bisher unveröffentlichte [[Plombe (Siegel)|Bleiplomben]] aus Sotin mit dem Namen der Truppe bekannt.<ref name="Ilkić_2005_53">Mato Ilkić: ''Pečati na antičkim opekama i krovnim crepovima iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Vjesnik Arheološkog Muzeja u Zagrebu.'' 38 (2005), S.&nbsp;19–54 (mit englischer Zusammenfassung: ''Stamps on Roman bricks and roof-tiles from Sotin (Cornacum)''; [http://hrcak.srce.hr/file/29111 online]); hier: S.&nbsp;53.</ref><ref name="Ilkić_2006_51">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;51 mit Abb.</ref>
|-
|-
| 4./5.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
| 4./5.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr.
|''Equites Dalmatae'', ''Cuneus equitum scutariorum'', ''Equites promoti''
|''Equites Dalmatae'', ''Cuneus equitum scutariorum'', ''Equites promoti''
|Wie in der ''[[Notitia Dignitatum]]'' berichtet, lag während der Spätantike zunächst eine berittene Einheit der [[Dalmatien|dalmatinischen]] Reiter im Kastell,<ref>Notitia Dignitatum occ. XXXII, 22.</ref> gefolgt von den berittenen Schildträger.<ref>Notitia Dignitatum occ. XXXI, 31.</ref> Zuletzt war hier mit den ''Equites promoti'' eine weitere Reitereinheit kaserniert.<ref name="Visy2003_149"/>
|Wie die ''[[Notitia Dignitatum]]'' berichtet, lag während der Spätantike zunächst eine berittene Einheit der [[Dalmatien|dalmatinischen]] Reiter im Kastell,<ref>Notitia Dignitatum occ. XXXII, 22.</ref> gefolgt von den berittenen Schildträger.<ref>Notitia Dignitatum occ. XXXI, 31.</ref> Zuletzt war hier mit den ''Equites promoti'' eine weitere Reitereinheit kaserniert.<ref name="Visy2003_149"/>
|-
|-
|}
|}
Zeile 68: Zeile 66:
== Weitere wichtige Funde ==
== Weitere wichtige Funde ==
=== Militaria ===
=== Militaria ===
Aus ''Cornacum'' stammen einige bemerkenswerte Militariafunde, darunter Waffen, Teile eines [[Schuppenpanzer]]s sowie das zu einem [[Maskenhelm]] gehörende Gesichtsvisier das im 2./3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. entstand.<ref>[[Jochen Garbsch]]: ''Römische Paraderüstungen.'' C. H. Beck, München 1979, ISBN 3-406-07259-3. S.&nbsp;72 Nr.&nbsp;0 51; Zsolt Visy: ''Die jugoslawische Strecke des pannonischen Limes''. In: Zsolt Visy: ''Der pannonische Limes in Ungarn''. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8, S.&nbsp;127.</ref><ref name="Sanader_2006_156"/> Zudem wurden in Sotin Einzelteile eines Pferdegeschirrs geborgen, das in das 1.&nbsp;nachchristliche Jahrhundert datiert wird.<ref>Mato Ilkić: ''Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum).'' In: ''Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu'' 26 (2009), S.&nbsp;143–164; hier: S.&nbsp;151.</ref> Der kavalleristische Charakter dieser Fundobjekte verweist auf die Ausstattung dort stationierte Einheiten.
Aus ''Cornacum'' stammen einige bemerkenswerte Militariafunde, darunter Waffen, Teile eines [[Schuppenpanzer]]s sowie das zu einem [[Maskenhelm]] gehörende Gesichtsvisier das im 2./3.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. entstand.<ref>[[Jochen Garbsch]]: ''Römische Paraderüstungen.'' C. H. Beck, München 1979, ISBN 3-406-07259-3. S.&nbsp;72 Nr.&nbsp;0 51; Zsolt Visy: ''Die jugoslawische Strecke des pannonischen Limes''. In: Zsolt Visy: ''Der pannonische Limes in Ungarn''. Theiss, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8, S.&nbsp;127.</ref><ref name="Sanader_2006_156"/> Zudem wurden in Sotin Einzelteile eines Pferdegeschirrs geborgen, das in das 1.&nbsp;nachchristliche Jahrhundert datiert wird.<ref>Mato Ilkić: ''Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum).'' In: ''Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu'' 26 (2009), S.&nbsp;143–164; hier: S.&nbsp;151.</ref> Der kavalleristische Charakter dieser Fundobjekte verweist auf die Ausstattung dort stationierte Einheiten.


Zum Fundgut gehören auch zwei heute in [[Zagreb]] aufbewahrte Münzen der [[Legio XV Apollinaris]].<ref>Martin Mosser: ''Die Steindenkmäler der Legio XV Apollinaris.'' Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Phoibos, Wien 2003, ISBN 978-3-902086-09-9. S.&nbsp;103, Fußnote 427.</ref>
Zum Fundgut gehören auch zwei heute in [[Zagreb]] aufbewahrte Münzen der [[Legio XV Apollinaris]].<ref>Martin Mosser: ''Die Steindenkmäler der Legio XV Apollinaris.'' Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Phoibos, Wien 2003, ISBN 978-3-902086-09-9. S.&nbsp;103, Fußnote 427.</ref>
Zeile 81: Zeile 79:
Neun der bis 2005 bekannten Stempel waren mit der Marke ''EXER PAN INF'' (''Exercitus Pannoniae Inferioris'' – Niederpannonisches Heer) versehen und zeigten trotz des immer gleichen Reliefstempels deutliche Unterschiede in der Art des Materials, aus dem sie hergestellt wurden. Die Ziegel entstanden während oder nach der Regierungszeit des Kaisers [[Trajan]] (98–117), da erst in dieser Zeit die niederpannonische Provinz gegründet wurde.<ref name="Ilkić_2005_52"/>
Neun der bis 2005 bekannten Stempel waren mit der Marke ''EXER PAN INF'' (''Exercitus Pannoniae Inferioris'' – Niederpannonisches Heer) versehen und zeigten trotz des immer gleichen Reliefstempels deutliche Unterschiede in der Art des Materials, aus dem sie hergestellt wurden. Die Ziegel entstanden während oder nach der Regierungszeit des Kaisers [[Trajan]] (98–117), da erst in dieser Zeit die niederpannonische Provinz gegründet wurde.<ref name="Ilkić_2005_52"/>


Wie der Archäologe [[János Szilágyi]] (1907–1988), der sich mit Ziegestempeln intensiv beschäftigt hat, bemerkte, stammt aus Sotin auch ein singulärer Stempel der unter dem Kaiser [[Diokletian]] (284–305) aufgestellten ''[[Legio I Noricorum]]'' (Erste Legion der Noriker), dessen genauer Fundort allerdings unbekannt ist. Die Verhandlung eines in der Provinz ''[[Noricum]]'' hergestellten Ziegels nach Niederpannonien kann mit Hilfsleistungen und regen Beziehungen zwischen den Truppenverbänden in den verschiedenen Donauprovinzen begründet werden.<ref>Dánica Pinterović: ''Limesstudien in der Baranja und in Slawonien.'' In: ''Archaeologia Iugoslavia.'' 9 (1968), S.&nbsp;55-82; hier: S.&nbsp;75.</ref> Der Stempel trägt die Inschrift ''FIGVLINAS IVENSIANAS L [EG I NOR]''.<ref name="Ilkić_2005_52"/>
Wie der Archäologe [[János Szilágyi]] (1907–1988), der sich mit Ziegelstempeln intensiv beschäftigt hat, bemerkte, stammt aus Sotin auch ein singulärer Stempel der unter dem Kaiser [[Diokletian]] (284–305) aufgestellten ''[[Legio I Noricorum]]'' (Erste Legion der Noriker), dessen genauer Fundort allerdings unbekannt ist. Die Verhandlung eines in der Provinz ''[[Noricum]]'' hergestellten Ziegels nach Niederpannonien kann mit Hilfsleistungen und regen Beziehungen zwischen den Truppenverbänden in den verschiedenen Donauprovinzen begründet werden.<ref>Dánica Pinterović: ''Limesstudien in der Baranja und in Slawonien.'' In: ''Archaeologia Iugoslavia.'' 9 (1968), S.&nbsp;55–82; hier: S.&nbsp;75.</ref> Der Stempel trägt die Inschrift ''FIGVLINAS IVENSIANAS L [EG I NOR]''.<ref name="Ilkić_2005_52"/>


Auch die diokletianische [[Legio VI Herculia]], welche ein für diese Truppe sehr frühes epigraphisches Zeugnis in Form einer Bauinschrift aus dem Jahr 307 n.&nbsp;Chr. im [[Kastell Ad Militare]] hinterließ,<ref>{{AE|1964|226}}.</ref> ist in ''Cornacum'' durch Stempel vertreten.<ref name="Graf_1936_113"/> Der ungarische Historiker Péter Kovács stellte die Überlegung auf, dass aufgrund der Inschrift aus ''Ad Militare'' dort möglicherweise auch deren erster Garnisonsort zu suchen ist.<ref>Péter Kovács: ''The Late Roman Army in Pannonia.'' In: ''Acta antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae,'' 44, 1, 2004, S.&nbsp;115–122; hier: S.&nbsp;116.</ref> Die Formenvielfalt der mit ''LVI HR C X'' abgekürzten Legionsstempel zeugt von verschiedenen spätantiken Zeiträumen, in denen die einzelnen Ziegelkontingente nach Sotin kamen. Sie spiegeln auch die Spätphase der römischen Präsenz in Pannonien wieder. Ein Großteil dieser Legionsziegel kam im Umfeld der Pfarrkirche auf dem Hügel zu Tage,<ref name="Ilkić_2005_53"/> was einen weiteren Hinweis auf die Position des Kastells gibt.
Auch die diokletianische [[Legio VI Herculia]], welche ein für diese Truppe sehr frühes epigraphisches Zeugnis in Form einer Bauinschrift aus dem Jahr 307 n.&nbsp;Chr. im [[Kastell Ad Militare]] hinterließ,<ref>{{AE|1964|226}}.</ref> ist in ''Cornacum'' durch Stempel vertreten.<ref name="Graf_1936_113"/> Der ungarische Historiker Péter Kovács stellte die Überlegung auf, dass aufgrund der Inschrift aus ''Ad Militare'' dort möglicherweise auch deren erster Garnisonsort zu suchen ist.<ref>Péter Kovács: ''The Late Roman Army in Pannonia.'' In: ''Acta antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae,'' 44, 1, 2004, S.&nbsp;115–122; hier: S.&nbsp;116.</ref> Die Formenvielfalt der mit ''LVI HR C X'' abgekürzten Legionsstempel zeugt von verschiedenen spätantiken Zeiträumen, in denen die einzelnen Ziegelkontingente nach Sotin kamen. Sie spiegeln auch die Spätphase der römischen Präsenz in Pannonien wider. Ein Großteil dieser Legionsziegel kam im Umfeld der Pfarrkirche auf dem Hügel zu Tage,<ref name="Ilkić_2005_53"/> was einen weiteren Hinweis auf die Position des Kastells gibt.
[[Datei:Ziegelstempel Sotin DEC.png|miniatur|Einer der im Uferbereich der Donau an der Vrućak-Quelle gefundener Stempel mit dem Kürzel ''DEC(urionum)''.]]
[[Datei:Ziegelstempel Sotin DEC.png|miniatur|Einer der im Uferbereich der Donau an der Vrućak-Quelle gefundener Stempel mit dem Kürzel ''DEC(urionum)''.]]
Ein Stempeltyp zeigte die Form einer ''[[Tabula ansata]]'', in der das Kürzel '' DEC'' stand. Auch aus ''Cibalae'' ([[Vinkovci]]) sind diese Stempel bekannt. Aufgelöst bedeutet die Abkürzung ''DEC(urionum)'' und steht in diesem Fall für den Stadtrat von ''Cibalae'', der diese Ziegel herstellen ließ. Dies sind die einzigen bekannten Ziegel, welche in ''Cornacum'' nicht aus einer militärischen Produktionsstätte stammen.<ref name="Ilkić_2005_53"/>
Ein Stempeltyp zeigte die Form einer ''[[Tabula ansata]]'', in der das Kürzel '' DEC'' stand. Auch aus ''Cibalae'' ([[Vinkovci]]) sind diese Stempel bekannt. Aufgelöst bedeutet die Abkürzung ''DEC(urionum)'' und steht in diesem Fall für den Stadtrat von ''Cibalae'', der diese Ziegel herstellen ließ. Dies sind die einzigen bekannten Ziegel, welche in ''Cornacum'' nicht aus einer militärischen Produktionsstätte stammen.<ref name="Ilkić_2005_53"/>


=== Münzhort ===
=== Münzhort ===
1937 fand sich beim Pflügen für die Wintersaat in der Nähe von ''Cornacum'' ein [[Depotfund|Hortfund]], der aus 1939 Silbermünzen sowie einem [[As (Einheit)|As]] bestand. Die Prägungen waren in einem Gefäß aus dünnem Bronzeblech deponiert und wurden mit Ausnahme von wenigen Stücken, die der Finder verschenkt hatte, vom [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museum in Wien]] angekauft. Auf den frühen Münzen fand sich eine Vielzahl von Prüfzeichen. Die jüngste Münze aus diesem Hort ist eine Münze für [[Faustina die Jüngere]], die zwischen 161 und 176 n.&nbsp;Chr. geprägt wurde. Die früheste exakt datierbare Münze war eine Prägung [[Mark Aurel]]s aus dem Jahr 166 n.&nbsp;Chr. Als Datum für die Niederlegung dieses Funde wurden von den Archäologen [[Josef Brunšmid]] (1858–1929) und Jahrzehnte später von Ivan Mirnik die Jahre 166/167 n.&nbsp;Chr. vorgeschlagen.<ref>Alexander Ruske: ''Die Carnuntiner Schatzfunde.'' In: Michael Alram, Franziska Schmidt-Dick (Hrsg.): ''Numismata Carnuntina. Forschungen und Material.'' (''Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich'', Abteilung III, Niederösterreich, Band 2: ''Die antiken Fundmünzen im Museum Carnuntinum''), Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3899-0, S.&nbsp;341–476; hier: S.&nbsp;407.</ref>
Im Jahre 1937 fand sich beim Pflügen für die Wintersaat in der Nähe von ''Cornacum'' ein [[Depotfund|Hortfund]], der aus 1939 Silbermünzen sowie einem [[As (Einheit)|As]] bestand. Die Prägungen waren in einem Gefäß aus dünnem Bronzeblech deponiert und wurden mit Ausnahme von wenigen Stücken, die der Finder verschenkt hatte, vom [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museum in Wien]] angekauft. Auf den frühen Münzen fand sich eine Vielzahl von Prüfzeichen. Die jüngste Münze aus diesem Hort ist eine Münze für [[Faustina die Jüngere]], die zwischen 161 und 176 n.&nbsp;Chr. geprägt wurde. Die früheste genau datierbare Münze war eine Prägung [[Mark Aurel]]s aus dem Jahr 166 n.&nbsp;Chr. Als Datum für die Niederlegung dieses Funde wurden von den Archäologen [[Josef Brunšmid]] (1858–1929) und Jahrzehnte später von Ivan Mirnik die Jahre 166/167 n.&nbsp;Chr. vorgeschlagen.<ref>Alexander Ruske: ''Die Carnuntiner Schatzfunde.'' In: Michael Alram, Franziska Schmidt-Dick (Hrsg.): ''Numismata Carnuntina. Forschungen und Material.'' (''Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich'', Abteilung III, Niederösterreich, Band 2: ''Die antiken Fundmünzen im Museum Carnuntinum''), Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3899-0, S.&nbsp;341–476; hier: S.&nbsp;407.</ref>


=== Steindenkmäler ===
=== Steindenkmäler ===
Bisher wurden nur sehr wenige Steindenkmäler aus Cornacum bekannt. Dazu gehört der aus Kalkstein gearbeitete Grabstein des Marcus Domitius, dem Sohn des Marcus aus der bedeutenden Grenzstadt [[Viminatium]] in der Provinz ''[[Moesia superior]]'' (Obermösien), der in der dort stationierten [[Legio VII Claudia]] 17 Jahre gedient hatte. Ein Großteil der Inschrift wurde für eine sekundäre Verwendung zerstört.<ref>{{CIL|3|10250}}.</ref>
Bisher wurden nur sehr wenige Steindenkmäler aus Cornacum bekannt. Dazu gehört der aus Kalkstein gehauene Grabstein des Marcus Domitius, dem Sohn des Marcus aus der bedeutenden Grenzstadt [[Viminatium]] in der Provinz ''[[Moesia superior]]'' (Obermösien), der in der dort stationierten [[Legio VII Claudia]] 17 Jahre gedient hatte. Ein Großteil der Inschrift wurde für eine sekundäre Verwendung zerstört.<ref>{{CIL|3|10250}}.</ref>


Ein 1906 an der damaligen Schule geborgener Weihealter aus Sandstein, der dem ''[[Liber|Liber Pater]]'' als Gott des Weinbaus gewidmet war, wurde von Caius Antonius Sabinus, einem ''[[Benefiziarier|Beneficiarius consularis]]'', in Erfüllung eines Gelübdes geweiht.<ref>''ILJug'' Nr. 3014; [http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD034830 Epigraphische Datenbank Heidelberg]</ref>
Ein 1906 an der damaligen Schule geborgener Weihealter aus Sandstein, der dem ''[[Liber|Liber Pater]]'' als Gott des Weinbaus gewidmet war, wurde von Caius Antonius Sabinus, einem ''[[Benefiziarier|Beneficiarius consularis]]'', in Erfüllung eines Gelübdes geweiht.<ref>''ILJug'' Nr. 3014; [http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD034830 Epigraphische Datenbank Heidelberg]</ref>
Zeile 98: Zeile 96:


=== Bleiplomben ===
=== Bleiplomben ===
Aus dem reichen Fundmaterial an [[Plombe (Siegel)|Bleiplomben]] werden neben jenen der bereits genannten ''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana'' hier nur einige herausgegriffen. Der Typus einer runden Plombe zeigte die in der Seitenansicht wiedergegebene Büste des Kaisers [[Constantius II.]] (337–360) mit einem Diadem. Von der Umschriftung blieb ''[D N CONS]TAN-TIV[S P F AV]G'' lesbar erhalten.<ref name="Ilkić_2006_72">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;72 mit Abb.</ref> Auch spätantike Typen mit dem [[Christusmonogramm]] ''PAX''<ref name="Ilkić_2006_74">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;74 mit Abb.</ref> und mit der [[Menora]] gehören zu den meist im Umfeld oder am Popino-Hügel aus dem Boden gekommenen Stücken. Weiter fanden sich unter anderem auch Plomben mit den Abbildungen römischer Götter<ref name="Ilkić_2006_75">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru'' 48 (2006), S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;75 mit Abb.</ref> und Tieren (Biene, Ziege, evtl.&nbsp;Löwe)<ref name="Ilkić_2006_76–78">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru.'' 48 (2006), S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;77–78 mit Abb.</ref> Ilkić ging davon aus, dass zumindest die Bleiplomben, welche Kaiserbildnisse und militärische Themen zeigen, mit dem angelieferten Truppensold zusammenhängen könnten.<ref name="Ilkić_2006_79">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru.'' 48 (2006), 2006, S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;79.</ref> Die Plomben mit dem siebenarmigen Leuchter hingegen gehören sicher in einen jüdischen Kontext, lassen sich aber nicht ohne weiteres erklären.<ref name="Ilkić_2006_80">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;80.</ref>
Aus dem reichen Fundmaterial an [[Plombe (Siegel)|Bleiplomben]] werden neben jenen der bereits genannten ''Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana'' hier nur einige herausgegriffen. Der Typus einer runden Plombe zeigte die in der Seitenansicht wiedergegebene Büste des Kaisers [[Constantius II.]] (337–360) mit einem Diadem. Von der Umschriftung blieb ''[D N CONS]TAN-TIV[S P F AV]G'' lesbar erhalten.<ref name="Ilkić_2006_72">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;72 mit Abb.</ref> Auch spätantike Typen mit dem [[Christusmonogramm]] ''PAX''<ref name="Ilkić_2006_74">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;74 mit Abb.</ref> und mit der [[Menora]] gehören zu den meist im Umfeld oder am Popino-Hügel aus dem Boden gekommenen Stücken. Es fanden sich neben Herrscherbildnissen unter anderem auch Plomben mit den Abbildungen römischer Götter<ref name="Ilkić_2006_75">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru'' 48 (2006), S.&nbsp;57–80; hier: S.&nbsp;75 mit Abb.</ref> und Tieren (Biene, Ziege, evtl.&nbsp;Löwe)<ref name="Ilkić_2006_76–78">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru.'' 48 (2006), S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;77–78 mit Abb.</ref> Ilkić ging davon aus, dass zumindest die Bleiplomben, welche Kaiserbildnisse und militärische Themen zeigen, mit dem angelieferten Truppensold zusammenhängen könnten.<ref name="Ilkić_2006_79">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru.'' 48 (2006), 2006, S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;79.</ref> Die Plomben mit dem siebenarmigen Leuchter hingegen gehören sicher in einen jüdischen Kontext, lassen sich aber nicht ohne weiteres erklären.<ref name="Ilkić_2006_80">Mato Ilkić: ''Antičke plombe iz Sotina (Cornacum).'' In: ''Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru,'' 48, 2006, S.&nbsp;56–80; hier: S.&nbsp;80.</ref>


== Fundverbleib ==
== Fundverbleib ==
Zeile 111: Zeile 109:
== Literatur ==
== Literatur ==
* {{RE|IV,1|1246|1247|Cornacum|[[Carl Patsch]]||}}
* {{RE|IV,1|1246|1247|Cornacum|[[Carl Patsch]]||}}
* Mirjana Sanader: ''Die Grenze in Kroatien.'' In: Gerhild Klose, [[Annette Nünnerich-Asmus]] (Hrsg.): ''Grenzen des römischen Imperiums.'' Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, ISBN 380533429X, S.&nbsp;153–156.
* Mirjana Sanader: ''Die Grenze in Kroatien.'' In: Gerhild Klose, [[Annette Nünnerich-Asmus]] (Hrsg.): ''Grenzen des römischen Imperiums.'' von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3429-X, S.&nbsp;153–156.
* [[Zsolt Visy]]: ''Die jugoslawische Strecke des pannonischen Limes''. In: Zsolt Visy: ''Der pannonische Limes in Ungarn''. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8, S.&nbsp;126–130.
* [[Zsolt Visy]]: ''Die jugoslawische Strecke des pannonischen Limes''. In: Zsolt Visy: ''Der pannonische Limes in Ungarn''. Theiss, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8, S.&nbsp;126–130.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.dunavskilimes-amo.com.hr/lokaliteti_Sotin.html ''Cornacum'' auf den offiziellen Internetseiten zum Kroatischen Limes]. Bereitgestellt vom Archäologischen Museum Esseg und der Philosophischen Fakultät der [[Universität Zagreb]] (in kroatischer Sprache).
* [http://web.archive.org/web/20120316121529/http://www.dunavskilimes-amo.com.hr/lokaliteti_Sotin.html ''Cornacum'' auf den ehemaligen Internetseiten des Archäologischen Museum Osijek und der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb zum kroatischen Limes], jetzt unter [http://web.archive.org Wayback Machine] (in kroatischer Sprache).


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
Zeile 123: Zeile 121:


{{SORTIERUNG:Cornacum, Kastell}}
{{SORTIERUNG:Cornacum, Kastell}}
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Kroatien]]
[[Kategorie:Römisches Bauwerk in Kroatien]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia)]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia)]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia inferior)]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia inferior)]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia secunda)]]
[[Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Pannonia secunda)]]
[[Kategorie:Gespanschaft Vukovar-Syrmien]]
[[Kategorie:Gespanschaft Vukovar-Syrmien]]

Aktuelle Version vom 30. September 2025, 10:16 Uhr

Kastell Cornacum
Antiker Name Cornacum, Κόρνακον
Limes Pannonischer Limes
Datierung (Belegung) 1. Jh. n. Chr.
bis 4./5. Jh. n. Chr.
Typ Kohorten-/Reiterkastell
Einheit a) Ala I civium Romanorum ?
b) Cohors I Montanorum ?
c) Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana
d) Equites Dalmatae
e) Cuneus equitum scutariorum
f) Equites promoti
Größe unbekannt
Bauweise a) Holz-Erde ?
b) Stein
Erhaltungszustand Oberirdisch nicht sichtbarer Fundort. Die Stelle wird landwirtschaftlich intensiv genutzt.
Ort Sotin
Geographische Lage 45° 17′ 49″ N, 19° 5′ 56,7″ O
Höhe 110 m ü. A.
Vorhergehend Kastell Teutoburgium (nordwestlich)
Anschließend Kastell Cuccium (südöstlich)
Burgus Bač-Bács (nordöstlich)

Das Kastell Cornacum war ein römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am Limes Pannonicus zuständig war. Die Donau bildete hier in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die archäologisch weitgehend unbekannte Fortifikation befinden sich höchstwahrscheinlich auf einem hart an dem Fluss gelegenen Hügel, der zur Gemarkung der Ortschaft Sotin in der Gespanschaft Vukovar-Syrmien in Kroatien gehört.

Lage

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Die Lage des Kastells am pannonischen Limes.

Die frühesten Siedlungsspuren im Umfeld von Sotin stammen aus dem Neolithikum. Das Zentrum des antiken Cornacum mit dem Kastell wird aufgrund der zahlreichen Kleinfunde und Hinweise, die bei Feldbegehungen gewonnen werden konnten, auf dem die Umgebung überragenden Popino-Hügel (deutsch: Priesterhügel), einer aus Tonsandstein (Löss) bestehenden Erhebung unmittelbar über der Donau, angenommen.[1] Dort erhebt sich heute die katholische Pfarrkirche der Seligen Jungfrau Maria. Die rund zwei Hektar große Hügelkuppe selber stellt sich als ein zur nordöstlich vorbeifließenden Donau seitlich abgeschnittenes Rund dar, dessen Nordflanke in ein von Bächen gebildetes, tief eingeschnittenes kleines Tal abfällt, das in den Fluss mündet. Auch an den anderen Seiten bilden Gräben und Hohlwege ein natürliches Hindernis, so dass der Zugang nur von Süden möglich ist.[2] Nach Westen, Süden und Südosten sowie über die Donau hinweg in das Barbaricum hinein ist das Land topographisch relativ flach und gut überschaubar. Nur nach Nordwesten – der Donau entlang – gibt es einen stark ausgeprägten steil zum Fluss abfallenden Lösshang.

Cornacum (Κόρνακον) gibt Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. zwischen dem nördlicher gelegenen niederpannonischen Teutoburgium und dem mösischen Kastellplatz Acumincum an.[3] Nach dem Itinerarium Antonini, einem Reichsstraßenverzeichnis aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., ist Cornacum 16 römische Meilen von Teutoburgium und 13 Meilen von dem südlicheren Garnisonsort Cuccium entfernt. Entsprechend findet sich der Ort auch in der Notitia dignitatum, einem spätantiken Staatshandbuch aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts.[4]

Name

Das Ethnonym Cornacates, das die hier während der römischen Okkupationszeit lebende Bevölkerung erhielt, wurde aus dem Ortsname Cornacum gebildet und bezeichnete eine von den Römern organisierte Gruppierung.[5] Das Territorium der von dieser Gruppe bewohnten Civitas peregrina wurde durch eine bei Sirmium, der Hauptstadt von Unterpannonien, entdeckte Inschrift[6] sowie durch den Ortsnamen Cornacum bestimmt.

Forschungs- und Baugeschichte

Als römischer Garnisonsort war Sotin schon lange in der wissenschaftlichen Diskussion. Die Archaeologisch-epigraphischen Mittheilungen aus Österreich-Ungarn berichten 1880 von den Funden aus Sotin: „... gewaltige Kalksteinblöcke, die in der Architektur ihren Platz gefunden hatten, sehr feiner Stucküberzug, Gefässschalen, Münzen, Ziegel und Kleinigkeiten treten häufig zu Tage. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier das antike Cornacum gelegen habe.“[7]

Der Popino-Hügel birgt Kulturschichten von der Urgeschichte über die Römerzeit bis zum Mittelalter. Trotzdem blieben bedeutende systematische Forschungen im 20. Jahrhundert mit Ausnahme einiger Notgrabungen aus. Die erste bedeutende Probegrabung in Sotin fand unter der Leitung der Archäologin Daria Ložnjak Dizdar mit Assistenz ihres Kollegen Mato Ilkić im Spätherbst 2008 auf der Gemarkung Srednje polje statt. Hier wurden vor allem prähistorische und frühmittelalterliche Befunde beobachtet.[8]

Das Auxiliarkastell konnte zwar höchstwahrscheinlich auf dem Popino-Hügel lokalisiert werden, doch sind seine Ausmaße unbekannt. Insgesamt sind bisher nur sehr geringe Befunde gesichert worden, die auf den im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten Garnisonsort mit seiner Zivilsiedlung, dem Vicus, hinweisen. Es ist vorstellbar, dass die Fortifikation in Analogie zu der Entwicklung anderer Kastellorte am pannonischen Limes zunächst als Holz-Erde-Lager entstand[2] und im 2. Jahrhundert in Steinbauweise erneuert wurde. Gleichfalls wird es, wie sich anderorts feststellen ließ, kriegerische Zerstörungen, Wiederaufbauten und Umbauten gegeben haben.

Ohne noch ausstehende großräumige Ausgrabungen wird es nicht möglich sein, auch nur die wichtigsten Fragen rund um Cornacum zu beantworten. So ist es bisher unmöglich, die militärischen und zivilen Zonen voneinander zu trennen und die verschiedene zeitliche Bauperioden zu unterscheiden.[9]

Truppe

Zeitstellung Truppenname Bemerkung
Ende 1. Jahrhundert n. Chr. Ala I civium Romanorum ? Für die domitianische Ära nahm der Limesforscher Zsolt Visy mit Berufung auf den Epigraphiker Barnabás Lőrincz (1951–2012) das Erste Reiterregiment römischen Bürgerrechts an.[10] Die Truppe wurden anschließend in den Dakerkriegen (101/102 und 105/106) eingesetzt. Anschließend bezog sie dort kurzfristig als Besatzungstruppe Quartier. Nach ihrer Rückführung in die römische Provinz Pannonia (Pannonien) – wohl in den Jahren 113/114 – ist die Einheit wieder in Pannonia inferior (Niederpannonien) anzutreffen und kam wahrscheinlich im Kastell Rittium in Garnison. Zwischen 118/119 bis 138 lässt sich ihr damaliger Garnisonsort in Niederpannonien noch nicht nachweisen, es könnte sich jedoch um Burgenae gehandelt haben. Anschließend war sie bis 176 im Kastell Intercisa. Von Intercisa aus kam die Ala möglicherweise nach Őcsény-Szigetpuszta und blieb dort bis um 200. In der Folge kam die Ala um 200 nach Teutoburgium. 252 nahm die Truppe am Perserkrieg des Kaisers Trebonianus Gallus teil.[11]
2. Jahrhundert n. Chr. Cohors I Montanorum ? Der Ala I civium Romanorum könnte mutmaßlich die 1. Kohorte der Bergbewohner gefolgt sein.[12]
3. Jahrhundert n. Chr. Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana Auf fast der Hälfte der bis 2005 in Sotin geborgenen Ziegelstempel erscheint die stets im Relief gehaltene Marke C II AVR D ANT. Die Abkürzung steht für die C(ohors) II Aur(elia) D(acorum) Ant(oniniana) (2. aurelianische Kohorte der Daker, die Antoninianische).[13] Die Stempel wurden bisher an keinem einzigen anderen Garnisonsort des pannonischen Limes gefunden und belegen die Stationierung dieser Formation in Cornacum, wo sie schon von den Archäologen Aladár Radnoti (1913–1972) und László Barkóczi verortet wurde.[14] Der Archäologe Mato Ilkić ging davon aus, dass der Zeitpunkt der Ankunft dieser Kohorte während der Regierungsjahre der Kaiser Caracalla (211–217) oder Elagabal (218–222) lag. Neben den Ziegelstempeln wurden 2006 auch zwei bisher unveröffentlichte Bleiplomben aus Sotin mit dem Namen der Truppe bekannt.[15][16]
4./5. Jahrhundert n. Chr. Equites Dalmatae, Cuneus equitum scutariorum, Equites promoti Wie die Notitia Dignitatum berichtet, lag während der Spätantike zunächst eine berittene Einheit der dalmatinischen Reiter im Kastell,[17] gefolgt von den berittenen Schildträger.[18] Zuletzt war hier mit den Equites promoti eine weitere Reitereinheit kaserniert.[10]

Weitere wichtige Funde

Militaria

Aus Cornacum stammen einige bemerkenswerte Militariafunde, darunter Waffen, Teile eines Schuppenpanzers sowie das zu einem Maskenhelm gehörende Gesichtsvisier das im 2./3. Jahrhundert n. Chr. entstand.[19][1] Zudem wurden in Sotin Einzelteile eines Pferdegeschirrs geborgen, das in das 1. nachchristliche Jahrhundert datiert wird.[20] Der kavalleristische Charakter dieser Fundobjekte verweist auf die Ausstattung dort stationierte Einheiten.

Zum Fundgut gehören auch zwei heute in Zagreb aufbewahrte Münzen der Legio XV Apollinaris.[21]

Militärdiplom

Auf dem Popino-Hügel wurde 2001 in der Nähe der Pfarrkirche eine 2009 von Ilkić veröffentlichte Bürgerrechtskonstitution gefunden, die am 6. Dezember 157 für den Infanteristen Valerius Fronton ausgestellt wurde. Dieser stammte aus Anazarbos im kleinasiatischen Kilikien.[22] Die zufällig beim Pflügen aus dem Boden gekommene fragmentierte Bronzeurkunde, welche beim Reinigen durch einen Konservator weitere kleinere Schäden erlitt, ist heute in Privatbesitz. Sie enthält nicht nur alle damals in Unterpannonien stationierten Truppenverbände, sondern auch den Namen des damaligen Statthalters und zwei bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Konsuln. In Kroatien waren Militärdiplome noch im frühen 21. Jahrhundert ziemlich seltene Funde.[23] Bei den Namen der bisher unbekannten Konsuln, die nur in Bruchstücken erhalten sind, handelt es sich um Q(uinto) V[---] Su[---]cio und Q[uinto] [---(ab?)]ino.[24]

Ziegelstempel

Bis 2005 wurden insgesamt 59 Ziegelstempel in und um Sotin gefunden.[9] Von der Gesamtzahl dieser Stempel stammten 56 Prozent aus dem Areal des Popino-Hügels.[25] Außer den bereits näher genannten Stempeln sind noch weitere Marken hier gefunden worden, welche von Verbänden stammen, die sicher nicht zu den in Cornacum stationierten Truppen gehört haben.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Einer der in Sotin aufgelesenen Ziegelstempel des EXER(citus) PAN(noniae) INF(erioris).

Neun der bis 2005 bekannten Stempel waren mit der Marke EXER PAN INF (Exercitus Pannoniae Inferioris – Niederpannonisches Heer) versehen und zeigten trotz des immer gleichen Reliefstempels deutliche Unterschiede in der Art des Materials, aus dem sie hergestellt wurden. Die Ziegel entstanden während oder nach der Regierungszeit des Kaisers Trajan (98–117), da erst in dieser Zeit die niederpannonische Provinz gegründet wurde.[9]

Wie der Archäologe János Szilágyi (1907–1988), der sich mit Ziegelstempeln intensiv beschäftigt hat, bemerkte, stammt aus Sotin auch ein singulärer Stempel der unter dem Kaiser Diokletian (284–305) aufgestellten Legio I Noricorum (Erste Legion der Noriker), dessen genauer Fundort allerdings unbekannt ist. Die Verhandlung eines in der Provinz Noricum hergestellten Ziegels nach Niederpannonien kann mit Hilfsleistungen und regen Beziehungen zwischen den Truppenverbänden in den verschiedenen Donauprovinzen begründet werden.[26] Der Stempel trägt die Inschrift FIGVLINAS IVENSIANAS L [EG I NOR].[9]

Auch die diokletianische Legio VI Herculia, welche ein für diese Truppe sehr frühes epigraphisches Zeugnis in Form einer Bauinschrift aus dem Jahr 307 n. Chr. im Kastell Ad Militare hinterließ,[27] ist in Cornacum durch Stempel vertreten.[4] Der ungarische Historiker Péter Kovács stellte die Überlegung auf, dass aufgrund der Inschrift aus Ad Militare dort möglicherweise auch deren erster Garnisonsort zu suchen ist.[28] Die Formenvielfalt der mit LVI HR C X abgekürzten Legionsstempel zeugt von verschiedenen spätantiken Zeiträumen, in denen die einzelnen Ziegelkontingente nach Sotin kamen. Sie spiegeln auch die Spätphase der römischen Präsenz in Pannonien wider. Ein Großteil dieser Legionsziegel kam im Umfeld der Pfarrkirche auf dem Hügel zu Tage,[15] was einen weiteren Hinweis auf die Position des Kastells gibt.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Einer der im Uferbereich der Donau an der Vrućak-Quelle gefundener Stempel mit dem Kürzel DEC(urionum).

Ein Stempeltyp zeigte die Form einer Tabula ansata, in der das Kürzel DEC stand. Auch aus Cibalae (Vinkovci) sind diese Stempel bekannt. Aufgelöst bedeutet die Abkürzung DEC(urionum) und steht in diesem Fall für den Stadtrat von Cibalae, der diese Ziegel herstellen ließ. Dies sind die einzigen bekannten Ziegel, welche in Cornacum nicht aus einer militärischen Produktionsstätte stammen.[15]

Münzhort

Im Jahre 1937 fand sich beim Pflügen für die Wintersaat in der Nähe von Cornacum ein Hortfund, der aus 1939 Silbermünzen sowie einem As bestand. Die Prägungen waren in einem Gefäß aus dünnem Bronzeblech deponiert und wurden mit Ausnahme von wenigen Stücken, die der Finder verschenkt hatte, vom Kunsthistorischen Museum in Wien angekauft. Auf den frühen Münzen fand sich eine Vielzahl von Prüfzeichen. Die jüngste Münze aus diesem Hort ist eine Münze für Faustina die Jüngere, die zwischen 161 und 176 n. Chr. geprägt wurde. Die früheste genau datierbare Münze war eine Prägung Mark Aurels aus dem Jahr 166 n. Chr. Als Datum für die Niederlegung dieses Funde wurden von den Archäologen Josef Brunšmid (1858–1929) und Jahrzehnte später von Ivan Mirnik die Jahre 166/167 n. Chr. vorgeschlagen.[29]

Steindenkmäler

Bisher wurden nur sehr wenige Steindenkmäler aus Cornacum bekannt. Dazu gehört der aus Kalkstein gehauene Grabstein des Marcus Domitius, dem Sohn des Marcus aus der bedeutenden Grenzstadt Viminatium in der Provinz Moesia superior (Obermösien), der in der dort stationierten Legio VII Claudia 17 Jahre gedient hatte. Ein Großteil der Inschrift wurde für eine sekundäre Verwendung zerstört.[30]

Ein 1906 an der damaligen Schule geborgener Weihealter aus Sandstein, der dem Liber Pater als Gott des Weinbaus gewidmet war, wurde von Caius Antonius Sabinus, einem Beneficiarius consularis, in Erfüllung eines Gelübdes geweiht.[31]

Einen weiteren Votivaltar, der unmittelbar vom Popino-Hügel stammte, hatte eine Infanterieeinheit gestiftet.[2]

Bleiplomben

Aus dem reichen Fundmaterial an Bleiplomben werden neben jenen der bereits genannten Cohors II Aurelia Dacorum Antoniniana hier nur einige herausgegriffen. Der Typus einer runden Plombe zeigte die in der Seitenansicht wiedergegebene Büste des Kaisers Constantius II. (337–360) mit einem Diadem. Von der Umschriftung blieb [D N CONS]TAN-TIV[S P F AV]G lesbar erhalten.[32] Auch spätantike Typen mit dem Christusmonogramm PAX[33] und mit der Menora gehören zu den meist im Umfeld oder am Popino-Hügel aus dem Boden gekommenen Stücken. Es fanden sich neben Herrscherbildnissen unter anderem auch Plomben mit den Abbildungen römischer Götter[34] und Tieren (Biene, Ziege, evtl. Löwe)[35] Ilkić ging davon aus, dass zumindest die Bleiplomben, welche Kaiserbildnisse und militärische Themen zeigen, mit dem angelieferten Truppensold zusammenhängen könnten.[36] Die Plomben mit dem siebenarmigen Leuchter hingegen gehören sicher in einen jüdischen Kontext, lassen sich aber nicht ohne weiteres erklären.[37]

Fundverbleib

Funde aus Cornacum befinden sich heute im Museum Carnuntinum im niederösterreichischen Bad Deutsch-Altenburg, im Archäologischen Museum von Zagreb sowie im Stadtmuseum von Vukovar.

Denkmalschutz

Archäologische Funde und Stätten sowie archäologische Zonen, Landschaften und Teile davon sind Kulturgüter der Republik Kroatien und genießen besonderen Schutz. Zuständig ist die Kroatische Verwaltungsbehörde für Denkmalschutz im Ministerium für Kultur in Zagreb. Den Schutz regelt das auf Artikel 89 der kroatischen Verfassung erlassene Gesetz Nr. 01-081-99-1280/2 vom 18. Juni 1999 mit seinen nachfolgenden Ergänzungen und Änderungen. Beschädigung, Zerstörung und der Diebstahl von Kulturgütern ist sofort, aber spätestens am nächsten Tag der zuständigen Behörde zu melden. Unangemeldete Grabungen sind verboten, Verstöße gegen die Ausfuhrregelungen werden im schwersten Fall als Verbrechen, im leichtesten Fall als Vergehen im Sinne der kroatischen Gesetzgebung gerichtlich geahndet.[38]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Mirjana Sanader: Die Grenze in Kroatien. In: Gerhild Klose, Annette Nünnerich-Asmus (Hrsg.): Grenzen des römischen Imperiums. von Zabern, Mainz 2006, ISBN 380533429X, S. 156.
  2. 2,0 2,1 2,2 Mato Ilkić: Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum). In: Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu. 26 (2009), S. 143–164 (PDF); hier: S. 162.
  3. Ptolemaeus, Geographika 297, 11; 299, 11.
  4. 4,0 4,1 Andreas Graf: Übersicht der antiken Geographie von Pannonien. Ungarisches Nationalmuseum, Budapest 1936, S. 113.
  5. András Mócsy: Cornacates. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband XI, Stuttgart 1968, Sp. 373.
  6. CIL 16, 2.
  7. Josef Brunšmid, Wilhelm Kubitschek: Bericht über eine Reise in die Gegend zwischen Essegg und Mitrovica. In: Archaeologisch-epigraphische Mittheilungen aus Österreich-Ungarn, 4, 1880, S. 103–104.
  8. Daria Ložnjak Dizdar, Mato Ilkić, Mirela Hutinec: Sotin – Srednje polje, probna arheološka istraživanja 2008. g. In: Annales Instituti Archaeologici, 5, 1, 2009, S. 12–14 PDF.
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 Mato Ilkić: Pečati na antičkim opekama i krovnim crepovima iz Sotina (Cornacum). In: Vjesnik Arheološkog Muzeja u Zagrebu, 38, 2005, S. 19–54 (mit englischer Zusammenfassung: Stamps on Roman bricks and roof-tiles from Sotin (Cornacum); online); hier: S. 52.
  10. 10,0 10,1 Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 9630579804, S. 149.
  11. Barnabás Lőrincz: Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit. Teil I: Die Inschriften. (= Wiener archäologische Studien 3). Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3-902086-02-5, S. 18.
  12. Barnabás Lőrincz: Die römischen Hilfstruppen in Pannonien während der Prinzipatszeit. Band 1: Die Inschriften (= Wiener archäologische Studien 3). Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2001, ISBN 3-902086-02-5, S. 90.
  13. Josip Klemenc: Der pannonische Limes in Jugoslawien. In: Acta et dissertationes archaeologicae. 3 (1963), S. 55–68; hier: S. 63.
  14. Jenő Fitz: A military history of Pannonia from the Marcomann Wars to the Death of Alexander Severus (180–235). In: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 14, 1962, S. 25–112; hier S. 69.
  15. 15,0 15,1 15,2 Mato Ilkić: Pečati na antičkim opekama i krovnim crepovima iz Sotina (Cornacum). In: Vjesnik Arheološkog Muzeja u Zagrebu. 38 (2005), S. 19–54 (mit englischer Zusammenfassung: Stamps on Roman bricks and roof-tiles from Sotin (Cornacum); online); hier: S. 53.
  16. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru, 48, 2006, S. 57–80; hier: S. 51 mit Abb.
  17. Notitia Dignitatum occ. XXXII, 22.
  18. Notitia Dignitatum occ. XXXI, 31.
  19. Jochen Garbsch: Römische Paraderüstungen. C. H. Beck, München 1979, ISBN 3-406-07259-3. S. 72 Nr. 0 51; Zsolt Visy: Die jugoslawische Strecke des pannonischen Limes. In: Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Theiss, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8, S. 127.
  20. Mato Ilkić: Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum). In: Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu 26 (2009), S. 143–164; hier: S. 151.
  21. Martin Mosser: Die Steindenkmäler der Legio XV Apollinaris. Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Phoibos, Wien 2003, ISBN 978-3-902086-09-9. S. 103, Fußnote 427.
  22. Mato Ilkić: Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum). In: Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu, 26, 2009, S. 143–164; hier: S. 143.
  23. Mato Ilkić: Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum). In: Prilozi Inst. Arh. Zagrebu. 26/2009, Zagreb 2009, S. 143–164; hier: S. 147.
  24. Mato Ilkić: Römisches Militärdiplom aus Sotin (Cornacum). In: Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu, 26, 2009, S. 143–164; hier: S. 149.
  25. Mato Ilkić: Pečati na antičkim opekama i krovnim crepovima iz Sotina (Cornacum). In: Vjesnik Arheološkog Muzeja u Zagrebu, 38, 2005, S. 19–54 (mit englischer Zusammenfassung: Stamps on Roman bricks and roof-tiles from Sotin (Cornacum); online); hier: S. 32.
  26. Dánica Pinterović: Limesstudien in der Baranja und in Slawonien. In: Archaeologia Iugoslavia. 9 (1968), S. 55–82; hier: S. 75.
  27. AE 1964, 226.
  28. Péter Kovács: The Late Roman Army in Pannonia. In: Acta antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae, 44, 1, 2004, S. 115–122; hier: S. 116.
  29. Alexander Ruske: Die Carnuntiner Schatzfunde. In: Michael Alram, Franziska Schmidt-Dick (Hrsg.): Numismata Carnuntina. Forschungen und Material. (Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich, Abteilung III, Niederösterreich, Band 2: Die antiken Fundmünzen im Museum Carnuntinum), Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3899-0, S. 341–476; hier: S. 407.
  30. CIL 3, 10250.
  31. ILJug Nr. 3014; Epigraphische Datenbank Heidelberg
  32. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru, 48, 2006, S. 57–80; hier: S. 72 mit Abb.
  33. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru, 48, 2006, S. 57–80; hier: S. 74 mit Abb.
  34. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru 48 (2006), S. 57–80; hier: S. 75 mit Abb.
  35. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru. 48 (2006), S. 56–80; hier: S. 77–78 mit Abb.
  36. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru. 48 (2006), 2006, S. 56–80; hier: S. 79.
  37. Mato Ilkić: Antičke plombe iz Sotina (Cornacum). In: Radovi Zavoda za povijesne znanosti HAZU u Zadru, 48, 2006, S. 56–80; hier: S. 80.
  38. Die gesetzlichen Vorschriften auf den Internetseiten des kroatischen Ministeriums für Kultur (in kroatischer Sprache).

Vergleich zu Wikipedia