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Ethiopian-Airlines-Flug 702: Unterschied zwischen den Versionen

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| Date = 17. Februar 2014
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Der '''Ethiopian Airlines Flug ET702''' war ein Flug der [[Äthiopien|äthiopischen]] Fluggesellschaft mit einer Boeing 767-300,<ref>[http://www.nytimes.com/2014/02/18/world/europe/hijacked-ethiopian-plane-lands-in-geneva.html?_r=0 Co-Pilot Hijacks Ethiopian Plane and Requests Asylum in Geneva] nytimes.com</ref> der am 17. Februar 2014 mit der Androhung von Gewalt<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/verwandter-weist-auf-emotionale-probleme-des-luftpiraten-hin-1.18245908 Zeugenaussagen nach Flugzeugentführung] nzz.ch</ref> auf dem Flug von [[Addis Abeba]] nach [[Rom]] von Copilot Hailemedhin Abera Tegegn<ref>[http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/Das-ist-der-aethiopische-Flugzeugentfuehrer-18082318 Das ist der äthiopische Flugzeugentführer] 20min.ch</ref> entführt wurde. Das Flugzeug flog daraufhin am Ziel Rom vorbei weiter nach [[Genf]]. Es wurden keine Personen verletzt und das Flugzeug blieb unbeschädigt, nachdem der Copilot offensichtlich die Kontrolle über das Flugzeug übernommen hatte, indem er sich im Cockpit eingeschlossen hatte, als der Kapitän zur Toilette gegangen war. Der Copilot selbst informierte die Behörden über die Entführung des Flugzeugs.<ref>[http://www.aljazeera.com/news/europe/2014/02/ethiopian-plane-lands-geneva-20142175532616867.html Co-pilot hijacks Ethiopian Airlines aircraft] aljazeera.com</ref> Er drohte das Flugzeug abstürzen zu lassen, falls der Kapitän nicht aufhören sollte, die Tür des Cockpits aufzubrechen.<ref>[http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/So-erging-es-den-Passagieren-im-Flugzeug-21275144 So erging es den Passagieren im Flugzeug] 20min.ch</ref> Sein Ziel war es, in der Schweiz [[politisches Asyl]] zu beantragen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ethiopian-airlines-co-pilot-entfuehrte-flugzeug-nach-genf-12805756.html Co-Pilot entführte Flugzeug nach Genf] faz.net</ref> Der Copilot ließ sich nach der Landung ohne Widerstand festnehmen,<ref>[https://www.theguardian.com/world/2014/feb/17/copilot-arrested-hijacking-ethiopian-plane Ethiopian Airlines hijacking ends with co-pilot's arrest in Geneva] The Guardian</ref> nachdem er aus dem Cockpitfenster geklettert war. Das Flugzeug war nach dem Abweichen vom Flugplan von zwei [[Eurofighter]]n der Luftwaffe begleitet worden.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/kampfjets-brachten-die-maschine-zu-boden-id2677046.html ''Flugzeugentführer wollte in der Schweiz Asyl beantragen.''] Blick, 17. Februar 2014</ref> Der Bruder des Entführers gab in einem Interview an, dass sein Bruder weder politisch verfolgt noch arm sei, sondern an [[Verfolgungswahn]] leide.<ref>Anna Kappeler: {{Webarchiv | url=http://m.schweizamsonntag.ch/ipad/articleView.htm?article=bGluZTJfQVpTX2xpbmUyLTIzXzAyXzIwMTRfU29ubnRhZ19SZWRha3Rpb25fdjFfMTUxMjUyOQ%3D%3D | webciteID=6NvHjhkTz | text=''Flugzeug-Entführer hat Verfolgungswahn.''}} In: [[Schweiz am Sonntag]] vom 23. Februar 2014</ref>  
Der '''Ethiopian Airlines Flug ET702''' war ein Flug der [[Äthiopien|äthiopischen]] Fluggesellschaft mit einer Boeing 767-300,<ref>[http://www.nytimes.com/2014/02/18/world/europe/hijacked-ethiopian-plane-lands-in-geneva.html?_r=0 Co-Pilot Hijacks Ethiopian Plane and Requests Asylum in Geneva] nytimes.com</ref> der am 17. Februar 2014 mit der Androhung von Gewalt<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/verwandter-weist-auf-emotionale-probleme-des-luftpiraten-hin-1.18245908 Zeugenaussagen nach Flugzeugentführung] nzz.ch</ref> auf dem Flug von [[Addis Abeba]] nach [[Rom]] von Copilot Hailemedhin Abera Tegegn<ref>[http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/Das-ist-der-aethiopische-Flugzeugentfuehrer-18082318 Das ist der äthiopische Flugzeugentführer] 20min.ch</ref> entführt wurde. Das Flugzeug flog daraufhin am Ziel Rom vorbei weiter nach [[Genf]]. Es wurden keine Personen verletzt und das Flugzeug blieb unbeschädigt, nachdem der Copilot offensichtlich die Kontrolle über das Flugzeug übernommen hatte, indem er sich im Cockpit eingeschlossen hatte, als der Kapitän zur Toilette gegangen war. Der Copilot selbst informierte die Behörden über die Entführung des Flugzeugs.<ref>[http://www.aljazeera.com/news/europe/2014/02/ethiopian-plane-lands-geneva-20142175532616867.html Co-pilot hijacks Ethiopian Airlines aircraft] aljazeera.com</ref> Er drohte das Flugzeug abstürzen zu lassen, falls der Kapitän nicht aufhören sollte, die Tür des Cockpits aufzubrechen.<ref>[http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/So-erging-es-den-Passagieren-im-Flugzeug-21275144 So erging es den Passagieren im Flugzeug] 20min.ch</ref> Sein Ziel war es, in der [[Schweiz]] politisches [[Asyl]] zu beantragen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ethiopian-airlines-co-pilot-entfuehrte-flugzeug-nach-genf-12805756.html Co-Pilot entführte Flugzeug nach Genf] faz.net</ref> Der Copilot ließ sich nach der Landung ohne Widerstand festnehmen,<ref>[https://www.theguardian.com/world/2014/feb/17/copilot-arrested-hijacking-ethiopian-plane Ethiopian Airlines hijacking ends with co-pilot's arrest in Geneva] The Guardian</ref> nachdem er aus dem Cockpitfenster geklettert war. Das Flugzeug war nach dem Abweichen vom Flugplan von zwei [[Eurofighter]]n der italienischen Luftwaffe begleitet worden.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/kampfjets-brachten-die-maschine-zu-boden-id2677046.html ''Flugzeugentführer wollte in der Schweiz Asyl beantragen.''] Blick, 17. Februar 2014</ref> Der Bruder des Entführers gab in einem Interview an, dass sein Bruder weder politisch verfolgt noch arm sei, sondern an [[Verfolgungswahn]] leide.<ref>Anna Kappeler: {{Webarchiv | url=http://m.schweizamsonntag.ch/ipad/articleView.htm?article=bGluZTJfQVpTX2xpbmUyLTIzXzAyXzIwMTRfU29ubnRhZ19SZWRha3Rpb25fdjFfMTUxMjUyOQ%3D%3D | webciteID=6NvHjhkTz | text=''Flugzeug-Entführer hat Verfolgungswahn.''|wayback=20140308|date=8. November 2025}} In: [[Schweiz am Sonntag]] vom 23. Februar 2014</ref>  


Das entführte Flugzeug wurde gemäß internationaler Übereinkommen von französischen und italienischen Kampfflugzeugen eskortiert. Der Schweizer Luftraum wurde bis zum Endanflug nicht überflogen.
Das entführte Flugzeug wurde gemäß internationaler Übereinkommen von französischen und italienischen Kampfflugzeugen eskortiert. Der Schweizer Luftraum wurde bis zum Endanflug nicht überflogen.
Von nationalen und internationalen<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-2561898/French-fighter-jets-accompanied-hijacked-Ethiopian-plane-Geneva-pilot-threatened-crash-Swiss-air-force-ONLY-WORKS-OFFICE-HOURS.html French fighter jets accompanied hijacked Ethiopian plane into Geneva when co-pilot threatened to crash because Swiss air-force ONLY WORKS OFFICE HOURS] dailymail.co.uk</ref> Medien wurde angemerkt, dass der Jetbetrieb der Luftwaffe nur zu Bürozeiten<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/nach-flugzeugentfuehrung-schweizer-luftwaffe-soll-bald-rund-um-die-uhr-einsatzbereit-sein-1.1893864 Schweizer Luftwaffe soll bald rund um die Uhr einsatzbereit sein] sueddeutsche.de, erstellt 20. Februar 2014, abgerufen 20. Februar 2014</ref> wochentags von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr 30 bis 17 Uhr einsatzbereit sei, was in der Schweiz eine Diskussion über die Luftraumsicherung des Landes auslöste.<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/schmalspurige-luftraumsicherung-1.18246429 Flugzeugentführung nach Genf] [[Neue Zürcher Zeitung]], abgerufen 20. Februar 2014</ref> Als Konsequenz davon wurde eine 24 Stunden Bereitschaft von Bewaffneten Kampfjets, in einer verbindlichen Motion bereits vor diesem Fall geforderte, beschlossen. Der erste Schritt wurde am 4.&nbsp;Januar 2016 getätigt: Während 50 Wochen standen zwei nun bewaffnete F/A-18 auf [[Quick Reaction Alert|QRA]]15 an Wochentagen von 8 bis 18&nbsp;Uhr bereit. Ab dem 2.&nbsp;Januar 2017 war diese Präsenz von 8 bis 18&nbsp;Uhr täglich<ref>http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Businessjet-ohne-Funk-loeste--Hot-Mission--aus-23259294</ref> & Feiertage gewährleistet. Seit dem 1. Januar 2019 sind die Jets von 6 bis 22&nbsp;Uhr bereit und Ende 2020 erfolgt der Ausbau auf 24 Stunden während 365 Tagen.<ref>[http://www.vbs.admin.ch/content/vbs-internet/de/die-schweizer-armee/die-armeebotschaften-des-vbs/die-armeebotschaft-2017-des-vbs.download/vbs-internet/de/documents/verteidigung/armeebotschaften/armeebotschaft2017/170327-Praesentation-Armeebotschaft-LP24-d.pdf Praesentation Aufbau Luftpolizeidienst 24h]</ref><ref>http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Kampfjets-fliegen-naechstes-Jahr-bis-18-Uhr-20057467</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/aktuell/mitteilung/140220.html |wayback=20150402145108 |text=— |archiv-bot=2018-11-30 19:10:19 InternetArchiveBot }}</ref>
Von nationalen und internationalen<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-2561898/French-fighter-jets-accompanied-hijacked-Ethiopian-plane-Geneva-pilot-threatened-crash-Swiss-air-force-ONLY-WORKS-OFFICE-HOURS.html French fighter jets accompanied hijacked Ethiopian plane into Geneva when co-pilot threatened to crash because Swiss air-force ONLY WORKS OFFICE HOURS] dailymail.co.uk</ref> Medien wurde angemerkt, dass die [[Schweizer Luftwaffe]] nur zu Bürozeiten<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/nach-flugzeugentfuehrung-schweizer-luftwaffe-soll-bald-rund-um-die-uhr-einsatzbereit-sein-1.1893864 Schweizer Luftwaffe soll bald rund um die Uhr einsatzbereit sein] sueddeutsche.de, erstellt 20. Februar 2014, abgerufen 20. Februar 2014</ref> wochentags von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr 30 bis 17 Uhr einsatzbereit war. Dies löste in der Schweiz eine Diskussion über die Luftraumsicherung des Landes aus.<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/schmalspurige-luftraumsicherung-1.18246429 Flugzeugentführung nach Genf] [[Neue Zürcher Zeitung]], abgerufen 20. Februar 2014</ref> Als Konsequenz davon wurde eine 24-Stunden-Bereitschaft von bewaffneten Kampfjets beschlossen. Der erste Schritt wurde am 4.&nbsp;Januar 2016 getätigt: Während 50 Wochen standen zwei nun bewaffnete F/A-18 an Wochentagen von 8 bis 18&nbsp;Uhr bereit. Ab dem 2.&nbsp;Januar 2017 war diese Präsenz von 8 bis 18&nbsp;Uhr täglich<ref>http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Businessjet-ohne-Funk-loeste--Hot-Mission--aus-23259294</ref> gewährleistet. Seit dem 1. Januar 2019 sind die Jets von 6 bis 22&nbsp;Uhr bereit und Ende 2020 erfolgt der Ausbau auf 24 Stunden während 365 Tagen.<ref>[http://www.vbs.admin.ch/content/vbs-internet/de/die-schweizer-armee/die-armeebotschaften-des-vbs/die-armeebotschaft-2017-des-vbs.download/vbs-internet/de/documents/verteidigung/armeebotschaften/armeebotschaft2017/170327-Praesentation-Armeebotschaft-LP24-d.pdf Praesentation Aufbau Luftpolizeidienst 24h]</ref><ref>http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Kampfjets-fliegen-naechstes-Jahr-bis-18-Uhr-20057467</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/aktuell/mitteilung/140220.html |wayback=20150402145108 |text=— |archiv-bot=2018-11-30 19:10:19 InternetArchiveBot }}</ref>


== Strafverfolgung ==
== Strafverfolgung ==
Ein äthiopisches Gericht verurteilte den Entführer wegen Luftpiraterie in Abwesenheit zu 19½ Jahren Gefängnis. Die Schweizer Behörden hatten eine Auslieferung abgelehnt. 2015 ergab ein psychiatrisches Gutachten, dass er zum Zeitpunkt der Entführung nicht urteilsfähig war. Er war zunächst in der geschlossenen Psychiatrie, danach im Gefängnis. Dort verblieb er, bis am 9. Mai 2016 das Bundesstrafgericht nach einer Verhandlung über die Tatbestände Freiheitsberaubung, ''Entführung und Störung des öffentlichen Verkehrs'' eine stationäre therapeutische Massnahme anordnete.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/pilot-muss-wegen-entfuehrung-vor-bundesstrafgericht/story/22001534 ''Pilot muss wegen Entführung vor das Bundesstrafgericht''] In: [[Tages-Anzeiger]].ch vom 27. Februar 2016.</ref><ref>[http://www.nzz.ch/panorama/aktuelle-themen/aethiopier-entfuehrt-flugzeug-nach-genf-entfuehrer-zu-stationaerer-massnahme-verurteilt-ld.18831 ''Co-Pilot zu stationärer Massnahme verurteilt''], NZZ, 10. Mai 2016</ref>
Ein äthiopisches Gericht verurteilte den Entführer wegen Luftpiraterie in Abwesenheit zu 19½ Jahren Gefängnis. Die Schweizer Behörden hatten eine Auslieferung abgelehnt. 2015 ergab ein psychiatrisches Gutachten, dass er zum Zeitpunkt der Entführung nicht urteilsfähig war. Er war zunächst in der geschlossenen Psychiatrie, danach im Gefängnis. Dort verblieb er, bis am 9. Mai 2016 das Bundesstrafgericht nach einer Verhandlung über die Tatbestände Freiheitsberaubung, ''Entführung und Störung des öffentlichen Verkehrs'' eine stationäre therapeutische Massnahme anordnete.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/pilot-muss-wegen-entfuehrung-vor-bundesstrafgericht/story/22001534 ''Pilot muss wegen Entführung vor das Bundesstrafgericht''] In: [[Tages-Anzeiger]].ch vom 27. Februar 2016.</ref><ref>[http://www.nzz.ch/panorama/aktuelle-themen/aethiopier-entfuehrt-flugzeug-nach-genf-entfuehrer-zu-stationaerer-massnahme-verurteilt-ld.18831 ''Co-Pilot zu stationärer Massnahme verurteilt''], NZZ, 10. Mai 2016</ref>
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Kriminalfall 2014]]
[[Kategorie:Kriminalfall 2014]]
[[Kategorie:Flugunfall]]
[[Kategorie:Verteidigungspolitik (Schweiz)]]
[[Kategorie:Flugzeugentführung]]

Aktuelle Version vom 8. November 2025, 18:11 Uhr

Ethiopian-Airlines-Flug 702
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt

Boeing 767 der EA mit dem Kennzeichen ET-AMF

Zusammenfassung
Ereignisart Flugzeugentführung
Ort Aéroport Genève-Cointrin
Datum 17. Februar 2014
Todesopfer 0
Überlebende alle
davon Schwerverletzte 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 767-300
Betreiber Ethiopian Airlines
Kennzeichen ET-AMF
Abflughafen Flughafen Addis Abeba
Zwischenlandung Flughafen Rom-Fiumicino
Zielflughafen Flughafen Mailand-Malpensa
Passagiere 193[1]

Der Ethiopian Airlines Flug ET702 war ein Flug der äthiopischen Fluggesellschaft mit einer Boeing 767-300,[2] der am 17. Februar 2014 mit der Androhung von Gewalt[3] auf dem Flug von Addis Abeba nach Rom von Copilot Hailemedhin Abera Tegegn[4] entführt wurde. Das Flugzeug flog daraufhin am Ziel Rom vorbei weiter nach Genf. Es wurden keine Personen verletzt und das Flugzeug blieb unbeschädigt, nachdem der Copilot offensichtlich die Kontrolle über das Flugzeug übernommen hatte, indem er sich im Cockpit eingeschlossen hatte, als der Kapitän zur Toilette gegangen war. Der Copilot selbst informierte die Behörden über die Entführung des Flugzeugs.[5] Er drohte das Flugzeug abstürzen zu lassen, falls der Kapitän nicht aufhören sollte, die Tür des Cockpits aufzubrechen.[6] Sein Ziel war es, in der Schweiz politisches Asyl zu beantragen.[7] Der Copilot ließ sich nach der Landung ohne Widerstand festnehmen,[8] nachdem er aus dem Cockpitfenster geklettert war. Das Flugzeug war nach dem Abweichen vom Flugplan von zwei Eurofightern der italienischen Luftwaffe begleitet worden.[9] Der Bruder des Entführers gab in einem Interview an, dass sein Bruder weder politisch verfolgt noch arm sei, sondern an Verfolgungswahn leide.[10]

Das entführte Flugzeug wurde gemäß internationaler Übereinkommen von französischen und italienischen Kampfflugzeugen eskortiert. Der Schweizer Luftraum wurde bis zum Endanflug nicht überflogen. Von nationalen und internationalen[11] Medien wurde angemerkt, dass die Schweizer Luftwaffe nur zu Bürozeiten[12] wochentags von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr 30 bis 17 Uhr einsatzbereit war. Dies löste in der Schweiz eine Diskussion über die Luftraumsicherung des Landes aus.[13] Als Konsequenz davon wurde eine 24-Stunden-Bereitschaft von bewaffneten Kampfjets beschlossen. Der erste Schritt wurde am 4. Januar 2016 getätigt: Während 50 Wochen standen zwei nun bewaffnete F/A-18 an Wochentagen von 8 bis 18 Uhr bereit. Ab dem 2. Januar 2017 war diese Präsenz von 8 bis 18 Uhr täglich[14] gewährleistet. Seit dem 1. Januar 2019 sind die Jets von 6 bis 22 Uhr bereit und Ende 2020 erfolgt der Ausbau auf 24 Stunden während 365 Tagen.[15][16][17]

Strafverfolgung

Ein äthiopisches Gericht verurteilte den Entführer wegen Luftpiraterie in Abwesenheit zu 19½ Jahren Gefängnis. Die Schweizer Behörden hatten eine Auslieferung abgelehnt. 2015 ergab ein psychiatrisches Gutachten, dass er zum Zeitpunkt der Entführung nicht urteilsfähig war. Er war zunächst in der geschlossenen Psychiatrie, danach im Gefängnis. Dort verblieb er, bis am 9. Mai 2016 das Bundesstrafgericht nach einer Verhandlung über die Tatbestände Freiheitsberaubung, Entführung und Störung des öffentlichen Verkehrs eine stationäre therapeutische Massnahme anordnete.[18][19]

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. Insider|accessdate=2014-03-06 Passagierzahl
  2. Co-Pilot Hijacks Ethiopian Plane and Requests Asylum in Geneva nytimes.com
  3. Zeugenaussagen nach Flugzeugentführung nzz.ch
  4. Das ist der äthiopische Flugzeugentführer 20min.ch
  5. Co-pilot hijacks Ethiopian Airlines aircraft aljazeera.com
  6. So erging es den Passagieren im Flugzeug 20min.ch
  7. Co-Pilot entführte Flugzeug nach Genf faz.net
  8. Ethiopian Airlines hijacking ends with co-pilot's arrest in Geneva The Guardian
  9. Flugzeugentführer wollte in der Schweiz Asyl beantragen. Blick, 17. Februar 2014
  10. Anna Kappeler: Flugzeug-Entführer hat Verfolgungswahn.(Archivversion vom 8.3.2014, abgerufen am 8. November 2025) In: Schweiz am Sonntag vom 23. Februar 2014
  11. French fighter jets accompanied hijacked Ethiopian plane into Geneva when co-pilot threatened to crash because Swiss air-force ONLY WORKS OFFICE HOURS dailymail.co.uk
  12. Schweizer Luftwaffe soll bald rund um die Uhr einsatzbereit sein sueddeutsche.de, erstellt 20. Februar 2014, abgerufen 20. Februar 2014
  13. Flugzeugentführung nach Genf Neue Zürcher Zeitung, abgerufen 20. Februar 2014
  14. http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Businessjet-ohne-Funk-loeste--Hot-Mission--aus-23259294
  15. Praesentation Aufbau Luftpolizeidienst 24h
  16. http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Kampfjets-fliegen-naechstes-Jahr-bis-18-Uhr-20057467
  17. (Archivversion vom 2.4.2015
  18. Pilot muss wegen Entführung vor das Bundesstrafgericht In: Tages-Anzeiger.ch vom 27. Februar 2016.
  19. Co-Pilot zu stationärer Massnahme verurteilt, NZZ, 10. Mai 2016