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In der alten Sonne: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Erzählung "In der alten Sonne" handelt von Karl Hürlin einem gescheiterten Fabrikanten der sich mehr und mehr dem Alkohol hingegeben | Die Erzählung "In der alten Sonne" handelt von Karl Hürlin, einem gescheiterten Fabrikanten, der sich mehr und mehr dem Alkohol hingegeben hat und der nun nach immer weiterem gesellschaftlichen Abstieg gezwungen ist, seine letzten verbliebenen Lebensjahre als alter Mann in einem Armenhaus zu verbringen. | ||
Sie spielt in Gerbersau, Hesses literarisches Pseudonym für die Stadt Calw in Baden-Württemberg, in der das heruntergekommene "Wirtshaus zur Sonne" zu einem Armenhaus umgerüstet wird. Die Gemeinde stellt als Hausvater einen Wollstricker namens Andreas Sauberle ein und setzt als ersten Gast den Hürlin hinzu. Als zweiter Gast kommt wenig später Lukas Heller ein früherer Seilermeister in die "Sonne". Er und Hürlin vertreiben sich die Zeit mit von Sauberle aufgetragenen Arbeiten wie zum Beispiel Holz hacken, die sie mehr oder weniger halbherzig ausführten. | Sie spielt in Gerbersau, Hesses literarisches Pseudonym für die Stadt [[Calw]] in [[Baden-Württemberg]], in der das heruntergekommene "Wirtshaus zur Sonne" zu einem Armenhaus umgerüstet wird. Die Gemeinde stellt als Hausvater einen Wollstricker namens Andreas Sauberle ein und setzt als ersten Gast den Hürlin hinzu. Als zweiter Gast kommt wenig später Lukas Heller, ein früherer Seilermeister, in die "Sonne". Er und Hürlin vertreiben sich die Zeit mit von Sauberle aufgetragenen Arbeiten wie zum Beispiel Holz hacken, die sie mehr oder weniger halbherzig ausführten. | ||
Nach anfänglichem Kennenlernen stellt sich bald heraus, dass ihre Persönlichkeiten zu unterschiedlich sind um gut miteinander auszukommen. In weiterer Folge vertreiben sie sich die Zeit damit sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf zu werfen und sich gegenseitig beim Stricker anzuschwärzen. Auch versucht der eine stets den anderen zu übertrumpfen. | Nach anfänglichem Kennenlernen stellt sich bald heraus, dass ihre Persönlichkeiten zu unterschiedlich sind um gut miteinander auszukommen. In weiterer Folge vertreiben sie sich die Zeit damit sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf zu werfen und sich gegenseitig beim Stricker anzuschwärzen. Auch versucht der eine stets den anderen zu übertrumpfen. | ||
Nach einiger Zeit ziehen zwei weitere alte Männer ein, Louis Kellerhals mit dem Beinamen Holdria und Stefan Finkenbein. Besonders Finkenbein bringt Abwechslung, da er aus unerfindlichen Quellen etwas Geld hat und die beiden anderen ins Wirtshaus einläd. Mit dem schwachsinnigen Holdria | |||
Nach der Niederlage im Wirtshaus, in Kombination mit seinem Alter und der Aussichtslosigkeit seines Daseins wird Hürlin stetig deprimierter. Er verbringt seine Zeit damit Bücher zu lesen und mit seiner Angewohnheit durch die Stube hin und her zu gehen. Holdria, mit dem er sich angefreundet hat, leistet ihm dabei häufig Gesellschaft. Mehrmals am Tag nimmt Hürlin das alte Sonnenschild, das als Aushängeschild des "Wirtshaus zur Sonne" diente, hervor und trägt es einerseits feierlich vor sich her, andererseits schlägt er darauf ein um es daraufhin wieder fürsorglich zu wiegen. (Hürlin | Nach einiger Zeit ziehen zwei weitere alte Männer ein, Louis Kellerhals mit dem Beinamen Holdria und Stefan Finkenbein. Besonders Finkenbein bringt Abwechslung, da er aus unerfindlichen Quellen etwas Geld hat und die beiden anderen ins Wirtshaus einläd. Mit dem schwachsinnigen Holdria lässt sich naturgemäß nicht viel anfangen. Im Wirtshaus, nachdem alle einiges getrunken haben, legt sich Hürlin mit einem am Nebentisch sitzenden Fuhrknecht an. Heller stachelt Hürlin weiter an und so wird der allseits bekannte und unbeliebte Hürlin vom Fuhrknecht aus dem Wirtshaus hinausgeworfen. Später erkennt Hürlin, dass Heller daran mitschuld ist, und verdächtigt Finkenbein, ebenfalls daran beteiligt gewesen zu sein. Hellers Absicht sich mit Finkenbein gut zu stellen ist aufgegangen. Dieser bemerkt zwar Hellers Anbiederung, stört sich aber nicht weiter daran. Fortan teilt sich Heller mit Finkenbein ein Zimmer der alten Sonne, während Hürlin mit Holdria vorlieb nehmen muss. | ||
Als Heller es einmal | |||
In einer Dezembernacht, als Hürlin jeden Lebenswillen verloren hat, wacht er auf und in einer Mischung aus Langeweile, Angst und Trostlosigkeit | Nach der Niederlage im Wirtshaus, in Kombination mit seinem Alter und der Aussichtslosigkeit seines Daseins wird Hürlin stetig deprimierter. Er verbringt seine Zeit damit Bücher zu lesen und mit seiner Angewohnheit durch die Stube hin und her zu gehen. Holdria, mit dem er sich angefreundet hat, leistet ihm dabei häufig Gesellschaft. Mehrmals am Tag nimmt Hürlin das alte Sonnenschild, das als Aushängeschild des "Wirtshaus zur Sonne" diente, hervor und trägt es einerseits feierlich vor sich her, andererseits schlägt er darauf ein, um es daraufhin wieder fürsorglich zu wiegen. (Hürlin hat dieses Sonnenschild vor seinem Einzug von einem Handwerker geschenkt bekommen.) | ||
Als Heller es einmal wegnimmt und versteckt, sucht Hürlin zuerst das Haus ab und bedroht dann, gleichermaßen wütend wie machtlos, alle seine Hausgenossen. Als das alles nichts bringt, fängt er an zu jammern und weinen. Nach einer halben Stunde kann Finkenbein es nicht mehr mit ansehen und zwingt den erschrockenen Heller es herauszugeben. | |||
In einer Dezembernacht, als Hürlin jeden Lebenswillen verloren hat, wacht er auf und erhängt sich in einer Mischung aus Langeweile, Angst und Trostlosigkeit, ohne groß darüber nachzudenken, mit seinem Hosenträger an der Türangel. | |||
Lukas Heller stirbt nur zwei Monate später. Während der Arbeit bekommt er Husten und Kopfschmerzen, dann Fieber. Kurz darauf stirbt er. | Lukas Heller stirbt nur zwei Monate später. Während der Arbeit bekommt er Husten und Kopfschmerzen, dann Fieber. Kurz darauf stirbt er. | ||
Finkenbein verlässt das Armenhaus lebendig. So richtig gewöhnen konnte er sich an das geregelte Leben dort nie und nach den beiden Todesfällen ist ihm zusätzlich unwohl. Er fälscht die nötigen Papiere und verlässt die Stadt. | Finkenbein verlässt das Armenhaus lebendig. So richtig gewöhnen konnte er sich an das geregelte Leben dort nie und nach den beiden Todesfällen ist ihm zusätzlich unwohl. Er fälscht die nötigen Papiere und verlässt die Stadt. | ||
Holdria lebt 15 Jahre später noch immer in der "alten Sonne". Er sieht neue Sonnenbrüder kommen und gehen und ist am Ende der älteste von sieben Kumpanen. | Holdria lebt 15 Jahre später noch immer in der "alten Sonne". Er sieht neue Sonnenbrüder kommen und gehen und ist am Ende der älteste von sieben Kumpanen. | ||
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2018, 13:48 Uhr
In der alten Sonne ist eine im Jahre 1904 veröffentlichte Geschichte von Hermann Hesse.
Inhalt
Die Erzählung "In der alten Sonne" handelt von Karl Hürlin, einem gescheiterten Fabrikanten, der sich mehr und mehr dem Alkohol hingegeben hat und der nun nach immer weiterem gesellschaftlichen Abstieg gezwungen ist, seine letzten verbliebenen Lebensjahre als alter Mann in einem Armenhaus zu verbringen. Sie spielt in Gerbersau, Hesses literarisches Pseudonym für die Stadt Calw in Baden-Württemberg, in der das heruntergekommene "Wirtshaus zur Sonne" zu einem Armenhaus umgerüstet wird. Die Gemeinde stellt als Hausvater einen Wollstricker namens Andreas Sauberle ein und setzt als ersten Gast den Hürlin hinzu. Als zweiter Gast kommt wenig später Lukas Heller, ein früherer Seilermeister, in die "Sonne". Er und Hürlin vertreiben sich die Zeit mit von Sauberle aufgetragenen Arbeiten wie zum Beispiel Holz hacken, die sie mehr oder weniger halbherzig ausführten.
Nach anfänglichem Kennenlernen stellt sich bald heraus, dass ihre Persönlichkeiten zu unterschiedlich sind um gut miteinander auszukommen. In weiterer Folge vertreiben sie sich die Zeit damit sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf zu werfen und sich gegenseitig beim Stricker anzuschwärzen. Auch versucht der eine stets den anderen zu übertrumpfen.
Nach einiger Zeit ziehen zwei weitere alte Männer ein, Louis Kellerhals mit dem Beinamen Holdria und Stefan Finkenbein. Besonders Finkenbein bringt Abwechslung, da er aus unerfindlichen Quellen etwas Geld hat und die beiden anderen ins Wirtshaus einläd. Mit dem schwachsinnigen Holdria lässt sich naturgemäß nicht viel anfangen. Im Wirtshaus, nachdem alle einiges getrunken haben, legt sich Hürlin mit einem am Nebentisch sitzenden Fuhrknecht an. Heller stachelt Hürlin weiter an und so wird der allseits bekannte und unbeliebte Hürlin vom Fuhrknecht aus dem Wirtshaus hinausgeworfen. Später erkennt Hürlin, dass Heller daran mitschuld ist, und verdächtigt Finkenbein, ebenfalls daran beteiligt gewesen zu sein. Hellers Absicht sich mit Finkenbein gut zu stellen ist aufgegangen. Dieser bemerkt zwar Hellers Anbiederung, stört sich aber nicht weiter daran. Fortan teilt sich Heller mit Finkenbein ein Zimmer der alten Sonne, während Hürlin mit Holdria vorlieb nehmen muss.
Nach der Niederlage im Wirtshaus, in Kombination mit seinem Alter und der Aussichtslosigkeit seines Daseins wird Hürlin stetig deprimierter. Er verbringt seine Zeit damit Bücher zu lesen und mit seiner Angewohnheit durch die Stube hin und her zu gehen. Holdria, mit dem er sich angefreundet hat, leistet ihm dabei häufig Gesellschaft. Mehrmals am Tag nimmt Hürlin das alte Sonnenschild, das als Aushängeschild des "Wirtshaus zur Sonne" diente, hervor und trägt es einerseits feierlich vor sich her, andererseits schlägt er darauf ein, um es daraufhin wieder fürsorglich zu wiegen. (Hürlin hat dieses Sonnenschild vor seinem Einzug von einem Handwerker geschenkt bekommen.) Als Heller es einmal wegnimmt und versteckt, sucht Hürlin zuerst das Haus ab und bedroht dann, gleichermaßen wütend wie machtlos, alle seine Hausgenossen. Als das alles nichts bringt, fängt er an zu jammern und weinen. Nach einer halben Stunde kann Finkenbein es nicht mehr mit ansehen und zwingt den erschrockenen Heller es herauszugeben.
In einer Dezembernacht, als Hürlin jeden Lebenswillen verloren hat, wacht er auf und erhängt sich in einer Mischung aus Langeweile, Angst und Trostlosigkeit, ohne groß darüber nachzudenken, mit seinem Hosenträger an der Türangel. Lukas Heller stirbt nur zwei Monate später. Während der Arbeit bekommt er Husten und Kopfschmerzen, dann Fieber. Kurz darauf stirbt er. Finkenbein verlässt das Armenhaus lebendig. So richtig gewöhnen konnte er sich an das geregelte Leben dort nie und nach den beiden Todesfällen ist ihm zusätzlich unwohl. Er fälscht die nötigen Papiere und verlässt die Stadt. Holdria lebt 15 Jahre später noch immer in der "alten Sonne". Er sieht neue Sonnenbrüder kommen und gehen und ist am Ende der älteste von sieben Kumpanen.
Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Ununquadium , Alle Autoren: Bischof mit der E-Gitarre Der Bischof mit der E-Gitarre, Ununquadium