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Elchanan Hendel Kirchahn: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Kirchhain-1.jpg|thumb| | [[Datei:Simchat Hanefesch-2.jpg|thumb|239px|Deckblatt des ''Simchat Hanefesch'' von Elchanan Henele ben Benjamin Wolf Kirchhahn aus dem Jahr 1707.]] [[Datei:Kirchhain-1.jpg|thumb|230px|Melodien aus dem Simchat ha-Nefesch von Elchanan Henele ben Benjamin Wolf Kirchhahn aus dem Jahr 1727 in Transkription von Abraham Zevi Idelsohn aus dem Jahr 1929. <ref>Abraham Zevi Idelsohn: ''[[Jewish Music - Its Historical Development (Sachbuch von Abraham Zevi Idelsohn)|Jewish Music - Its Historical Development]]'', Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 386</ref>]] | ||
Sein Vater war Benjamin Wolf und später wurde [[Zwi Hirsch Koidanower]] sein Schwiegervater. Ab [[1712]] war Elchanan Hendel Kirchahn Lehrer der Judenschule in Kirchhain und dort auch als als Rabbiner, Vorsänger und Schächter aktiv. | |||
Elchanan Henle ben Benjamin Wolf Kirchhahn (auch zu finden als '''Hennoch Wolf''' und in vielen weiteren Abwandlungen der verschiedenen Namensbestandteile) verfasste u.a. das ethisch-erbauliche Werk ''Simchat Hanefesch'', welches erstmals [[1707]] in [[Frankfurt am Main]] erschien. Der erste Teil des ''Simchat ha-Nefesch'' kann als einer der herausragenden Bestseller der [[jiddisch]]en Literatur bezeichnet werden. Von seiner Erstauflage bis zu einer Bearbeitung aus dem Jahre [[1906]] sind nicht weniger als 27 Ausgaben erschienen. 1722 erschien in [[Offenbach]] sein Buch ''Chiddushim'' zum [[Pentateuch]]. <ref>[http://www.alemannia-judaica.de/kirchhain_synagoge.htm Kirchhain mit Betziesdorf (Stadt Kirchhain, Kreis Marburg-Biedenkopf) Jüdische Geschichte / Synagoge]</ref> <ref>Michael A. Meyer (Hrsg.): ''Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit'', Band I, C.H. Beck, München, 1996, S. 211</ref> Im Jahr [[1727]] veröffentlichte er einen zweiten Band unter dem Titel ''Simchat ha-Nefesch'' (''Jüdisch-deutsche Gedichte mit musikalischen Noten, zur Belehrung und Erheiterung''). Der Band enthält 13 Lieder in Jiddisch. Kirchahn hat dafür bereits bestehende Melodien, die nach seiner Aussage von einem Musikexperten niedergeschrieben wurden, verwendet. Die Lieder haben religiös-ethischen Inhalt und sind für die Fest- und Gedenktage des jüdischen Kalenders (den Freitagabend, den Morgen des [[Sabbath]], [[Rosch Chodesch]], [[Chanukka]], [[Pessach]], [[Schawuot]], usw.) sowie für Hochzeiten und [[Brit Mila|Beschneidungen]] gedacht, um so wesentliche religiöse Inhalte und rituelle Handlungen zu begleiten und besser an die ungebildeten Massen zu vermitteln. Den eher [[Didaktik|didaktischen]] Texten fehlt es nach [[Abraham Zevi Idelsohn]] an lyrischer Intensität. Durch die Lieder sollte auch verhindert werden, dass die Juden weltliche und u.a. auch vulgäre deutsche Lieder singen, <ref>Abraham Zevi Idelsohn: ''[[Jewish Music - Its Historical Development (Sachbuch von Abraham Zevi Idelsohn)|Jewish Music - Its Historical Development]]'', Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 383 und 384</ref> was von Rabbinern schon im [[Mittelalter]] häufig angeprangert und oft auch verboten wurde. <ref>Peter Gradenwitz: ''"So singt uns von Zijons Sang" - Jüdische Musik und Musiker in ihrer Umwelt''; in Andreas Nachama, Julius H. Schoeps und Edward van Voolen (Hrsg.): ''Jüdische Lebenswelten'', Jüdischer Verlag / Suhrkamp, 1991, S. 193, 195 und 197</ref> Die Melodien der Lieder sind im damals in Deutschland üblichen [[Barock]]stil gehalten. <ref>Abraham Zevi Idelsohn: ''[[Jewish Music - Its Historical Development (Sachbuch von Abraham Zevi Idelsohn)|Jewish Music - Its Historical Development]]'', Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 383 und 384</ref> | |||
Sein Grabstein ist auf dem jüdischen Friedhof Kirchhains erhalten. <ref>[http://www.myheimat.de/kirchhain/kultur/der-grabstein-fuer-den-juedisch-deutschen-dichter-und-volksschriftsteller-elchanan-henle-kirchhan-geb-1666-gest-1757-m3442218,2676682.html Der Grabstein für den jüdisch-deutschen Dichter und Volksschriftsteller Elchanan Henle Kirchhan (geb. 1666 - gest. 1757).]</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 27. März 2023, 09:01 Uhr
| Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt | Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden. |
| 😃 Profil: Elchanan Henele ben Benjamin Wolf Kirchhahn | ||
|---|---|---|
| Persönliche Daten | ||
| Geburtsdatum | um 1666 | |
| Geburtsort | Kirchhain | |
| Sterbedatum | 1757 | |
| Sterbeort | Kirchhain | |
Elchanan Henle ben Benjamin Wolf Kirchhahn (* um 1666 in Kirchhain, gest. 1757 ebd.) war ein deutsch-jüdischer Rabbiner, Vorsänger, Schriftsteller und Moralist.
Vita
Sein Vater war Benjamin Wolf und später wurde Zwi Hirsch Koidanower sein Schwiegervater. Ab 1712 war Elchanan Hendel Kirchahn Lehrer der Judenschule in Kirchhain und dort auch als als Rabbiner, Vorsänger und Schächter aktiv.
Elchanan Henle ben Benjamin Wolf Kirchhahn (auch zu finden als Hennoch Wolf und in vielen weiteren Abwandlungen der verschiedenen Namensbestandteile) verfasste u.a. das ethisch-erbauliche Werk Simchat Hanefesch, welches erstmals 1707 in Frankfurt am Main erschien. Der erste Teil des Simchat ha-Nefesch kann als einer der herausragenden Bestseller der jiddischen Literatur bezeichnet werden. Von seiner Erstauflage bis zu einer Bearbeitung aus dem Jahre 1906 sind nicht weniger als 27 Ausgaben erschienen. 1722 erschien in Offenbach sein Buch Chiddushim zum Pentateuch. [2] [3] Im Jahr 1727 veröffentlichte er einen zweiten Band unter dem Titel Simchat ha-Nefesch (Jüdisch-deutsche Gedichte mit musikalischen Noten, zur Belehrung und Erheiterung). Der Band enthält 13 Lieder in Jiddisch. Kirchahn hat dafür bereits bestehende Melodien, die nach seiner Aussage von einem Musikexperten niedergeschrieben wurden, verwendet. Die Lieder haben religiös-ethischen Inhalt und sind für die Fest- und Gedenktage des jüdischen Kalenders (den Freitagabend, den Morgen des Sabbath, Rosch Chodesch, Chanukka, Pessach, Schawuot, usw.) sowie für Hochzeiten und Beschneidungen gedacht, um so wesentliche religiöse Inhalte und rituelle Handlungen zu begleiten und besser an die ungebildeten Massen zu vermitteln. Den eher didaktischen Texten fehlt es nach Abraham Zevi Idelsohn an lyrischer Intensität. Durch die Lieder sollte auch verhindert werden, dass die Juden weltliche und u.a. auch vulgäre deutsche Lieder singen, [4] was von Rabbinern schon im Mittelalter häufig angeprangert und oft auch verboten wurde. [5] Die Melodien der Lieder sind im damals in Deutschland üblichen Barockstil gehalten. [6]
Sein Grabstein ist auf dem jüdischen Friedhof Kirchhains erhalten. [7]
Weblinks
- Das Sēfer Śimḥat han-nefeš von 1707 Online auf der Seite der Universitätsbibliothek Frankfurt a. M.
- Nathanael Riemer: Simchat ha-Nefesch - „Thora" der Ungebildeten und „Medizin" für Körper und Seele, Universität Potsdam, 2004
- www.kirchhain.de
- Eliezer Brodt: Simchat ha-Nefesh - An Important But Often Ignored Work on German Jewish Customs
- www.kirchhain.de
Literatur
- Kirchahn, Manoach Hendel (Elchanan Henle) b. Benjamin Wolf, in: Wininger III, 446-447
- Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929
- Kurt Schubert: Juden in Kirchhain: Geschichte der Gemeinde und ihres Friedhofs mit einem Beitrag zur Biographie des jüdischen Dichters Henle Kirchhan (1666-1757), Band 9 der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, 1987
Einzelnachweise
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 386
- ↑ Kirchhain mit Betziesdorf (Stadt Kirchhain, Kreis Marburg-Biedenkopf) Jüdische Geschichte / Synagoge
- ↑ Michael A. Meyer (Hrsg.): Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, Band I, C.H. Beck, München, 1996, S. 211
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 383 und 384
- ↑ Peter Gradenwitz: "So singt uns von Zijons Sang" - Jüdische Musik und Musiker in ihrer Umwelt; in Andreas Nachama, Julius H. Schoeps und Edward van Voolen (Hrsg.): Jüdische Lebenswelten, Jüdischer Verlag / Suhrkamp, 1991, S. 193, 195 und 197
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 383 und 384
- ↑ Der Grabstein für den jüdisch-deutschen Dichter und Volksschriftsteller Elchanan Henle Kirchhan (geb. 1666 - gest. 1757).
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Elchanan Hendel Kirchahn) vermutlich nicht.
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