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Kühreihen: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Kühreihen''' ist ein Lied mit dem in den [[Schweiz]]er [[Alpen]] ursprünglich die Kühe zum Melken angelockt wurden.  
Ein '''Kühreihen''' ist ein Lied mit dem in den [[Schweiz]]er [[Alpen]] ursprünglich die Kühe zum Melken angelockt wurden.  
Die melodische Form des Kühreihens ist die Urform der [[Alphorn]]musik.<ref>[http://www.alphornmusik.ch/noten/alphorn-allein/acht-kuehreihen-fuer-alphorn.php Acht Kühreihen für Alphorn (mit Hörbeispiel)]</ref>
Die melodische Form des Kühreihens ist die Urform der [[Alphorn]]musik.<ref>[http://www.alphornmusik.ch/noten/alphorn-allein/acht-kuehreihen-fuer-alphorn.php Acht Kühreihen für Alphorn (mit Hörbeispiel)]</ref>
Die Kühreihen sind dabei sehr alte, heute fast ausgestorbene Hirtenweisen der deutschsprachigen Schweiz. Sie sind dreiteilig, mit [[Melisma|melismatischen]] Rahmenteilen versehen und einem rufartigen Mittelteil, der die einzelnen Rinder mit Namen versieht/ruft. Er war ursprünglich wohl ein magischer Männertanz (Fruchtbarkeitszauber oder Tiermaskentanz). Spätere welsch-schweizer Fassungen, die man [[Ranz des vaches]] nennt, enthalten auch liedhafte bzw. [[Chanson|chanson]]artige Züge. <ref>Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: ''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Band I, A-K, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 690</ref>


In der Sammlung „Schweizer Kühreihen und Volkslieder“ von 1826 befinden sich zahlreiche Melodien, welche sich in
In der Sammlung „Schweizer Kühreihen und Volkslieder“ von 1826 befinden sich zahlreiche Melodien, welche sich in

Version vom 28. November 2011, 08:36 Uhr

Ein Kühreihen ist ein Lied mit dem in den Schweizer Alpen ursprünglich die Kühe zum Melken angelockt wurden. Die melodische Form des Kühreihens ist die Urform der Alphornmusik.[1]

Die Kühreihen sind dabei sehr alte, heute fast ausgestorbene Hirtenweisen der deutschsprachigen Schweiz. Sie sind dreiteilig, mit melismatischen Rahmenteilen versehen und einem rufartigen Mittelteil, der die einzelnen Rinder mit Namen versieht/ruft. Er war ursprünglich wohl ein magischer Männertanz (Fruchtbarkeitszauber oder Tiermaskentanz). Spätere welsch-schweizer Fassungen, die man Ranz des vaches nennt, enthalten auch liedhafte bzw. chansonartige Züge. [2]

In der Sammlung „Schweizer Kühreihen und Volkslieder“ von 1826 befinden sich zahlreiche Melodien, welche sich in der Naturtonreihe bewegen und daher auf dem Alphorn geblasen werden können. Nicht alle sind jedoch ausdrücklich als Alphornmelodien deklariert.[3]

Historischen Lexikon der Schweiz erklärt den Begriff Kühreihen:

„Der K. ist 1545 zuerst als Instrumentalmelodie belegt, später mehrheitlich als gesungenes Lied ("Har Chueli, ho Lobe"), mit dem die Kühe (auch Lobe genannt) auf der Weide eingetrieben, in einer Reihe angelockt und beim Melken beruhigt werden. Der Begriff K. stammt vom Verb kuoreien, das sich erstmals 1531 in einem Volkslied findet. Bis um 1800 sind bereits mehrere Melodien und Liedtexte schriftlich überliefert....Der K. inspirierte viele Komponisten, die ihre Werke mit diesem pastoralen Stimmungsbild zu bereichern suchten. Über André Ernest Modeste Grétrys und Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" (1791 und 1804) fand der K. Eingang in Kompositionen von Ludwig van Beethoven, Hector Berlioz, Robert Schumann, Felix Mendelssohn, Gioacchino Rossini, Franz von Liszt, Richard Wagner und anderen. In der Gegenwart wird der K. nur noch als einfacher Viehlöckler (Chuereiheli) gerufen und gejodelt oder als Instrumentalstück auf dem Alphorn bzw. Büchel geblasen (Frutt-Chuereihe).“

Max Peter Baumann: Historischen Lexikon der Schweiz[4]


Einzelnachweise

  1. Acht Kühreihen für Alphorn (mit Hörbeispiel)
  2. Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band I, A-K, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 690
  3. Johann Rudolf (Wyss (Hrsg.): Schweizer Kühreihen und Volkslieder, Bern 1826.
  4. Kuhreihen