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Kleinkastell Heidenstock: Unterschied zwischen den Versionen
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== Baugeschichte == | == Baugeschichte == | ||
Die rechteckige, 19,5 × 29,4 Meter umfassende Fortifikation wurde rund zwölf Meter hinter den Grenzanlagen des Limes errichtet. | Die rechteckige, 19,5 × 29,4 Meter umfassende Fortifikation wurde rund zwölf Meter hinter den Grenzanlagen des Limes errichtet. Sie besitzt die für Garnisonsplätze der [[Prinzipat]]szeit typischen abgerundeten Ecken der Umfassungsmauer (Spielkartenform). Die Stärke dieser Mauern wurde mit 1,98 bis 2,05 Metern eingemessen. Zur Sicherung des Vorfeldes besaß das Kleinkastell einen Graben der vor dem einzigen, nordwestlich orientierten Zugang aussetzte. | ||
Erhalten sind nur die Grundmauern der Steinumwehrung (Quarzitbruchstücke). Obwohl stark zerfallen, ist sie dennoch erkennbar. Das Kastell hatte nur ein Tor, und zwar im Norden. Vom Pfahlgraben davor waren im 19. Jahrhundert noch Relikte erkennbar, was heute nicht mehr der Fall ist. Nachforschungen haben ergeben, dass eine Feuerstelle vorhanden war, weil große Mengen mit Lehm vermischten Brandschutts gefunden wurden. | Erhalten sind nur die Grundmauern der Steinumwehrung (Quarzitbruchstücke). Obwohl stark zerfallen, ist sie dennoch erkennbar. Das Kastell hatte nur ein Tor, und zwar im Norden. Vom Pfahlgraben davor waren im 19. Jahrhundert noch Relikte erkennbar, was heute nicht mehr der Fall ist. Nachforschungen haben ergeben, dass eine Feuerstelle vorhanden war, weil große Mengen mit Lehm vermischten Brandschutts gefunden wurden. | ||
Version vom 16. August 2014, 06:48 Uhr
| Kleinkastell Heidenstock | |
|---|---|
| Limes | ORL -- (RLK) |
| Strecke (RLK) | Obergermanischer Limes, Strecke 3 Hochtaunusstrecke |
| Datierung (Belegung) | nicht vor 83 n. Chr., wahrscheinlich 2. Jahrhundert bis um 260 |
| Typ | Kleinkastell |
| Einheit | Vexillatio der Auxiliartruppen der Legio XXII aus Mogontiacum |
| Größe | 23 × 20 m |
| Bauweise | Stein |
| Erhaltungszustand | Ruine, Grundmauern |
| Ort | Arnoldshain |
| Geographische Lage | 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ OKoordinaten: 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ O |
| Vorhergehend | Kleinkastell Altes Jagdhaus (südwestlich) |
| Anschließend | ORL 11 Kastell Saalburg (nordöstlich) |
Das Kleinkastell Heidenstock war ein römisches Militärlager am Obergermanisch-Rätischen Limes auf seinem Streckenabschnitt 3 (Taunus, zwischen Wachtposten 55 und Wachtposten 60 (mutmaßlich etwa bei 58, nicht erhalten)). Das Kastell liegt rund 5 km von der Saalburg entfernt bei Arnoldshain, auf dem Gemeindegebiet von Schmitten, im hessischen Hochtaunuskreis.
Lage und Forschungsgeschichte
Die Anlage liegt nur zu Fuß erreichbar an einem Taunus-Rundwanderweg vom Sandplacken entlang am Klingenkopf, auf dem ein weiteres Kleinkastell aufgedeckt wurde. Sie ist von dichtem Fichtenwald umgeben.
Die Ruinen wurden 1892 – im Jahr der Gründung der Reichs-Limes-Kommission (RLK) – von Louis Jacobi (1836–1910) ergraben. Eine Neukonservierung und teilweise Aufmauerung der Mauerstümpfe fand im Frühjahr 2009 statt. Hierbei wurde ein Teil der erhaltenen Reste stabilisiert, um sie vor weiterem Verfall zu bewahren.
Namen
Der Name „Heidenstock“ verweist auf eine Annahme der örtlichen Bevölkerung, es handele sich um eine Zollstation (Zollstock), der heidnischen Römer. Auch wenn das Kleinkastell abgelegen liegt, kreuzte in der Nachbarschaft der Metzgerpfad Limes und Taunushauptkamm. Es handelte sich um einen Nebenweg zwischen Usinger Land und dem Vordertaunus. Daher die Vorstellung eines Zollhauses. In der älteren Limesliteratur wird auch der Name "Kastell am Einsiedler" genannt. Die Limeskommission entschied sich jedoch für die Bezeichnung Heidenstock[1].
Baugeschichte
Die rechteckige, 19,5 × 29,4 Meter umfassende Fortifikation wurde rund zwölf Meter hinter den Grenzanlagen des Limes errichtet. Sie besitzt die für Garnisonsplätze der Prinzipatszeit typischen abgerundeten Ecken der Umfassungsmauer (Spielkartenform). Die Stärke dieser Mauern wurde mit 1,98 bis 2,05 Metern eingemessen. Zur Sicherung des Vorfeldes besaß das Kleinkastell einen Graben der vor dem einzigen, nordwestlich orientierten Zugang aussetzte.
Erhalten sind nur die Grundmauern der Steinumwehrung (Quarzitbruchstücke). Obwohl stark zerfallen, ist sie dennoch erkennbar. Das Kastell hatte nur ein Tor, und zwar im Norden. Vom Pfahlgraben davor waren im 19. Jahrhundert noch Relikte erkennbar, was heute nicht mehr der Fall ist. Nachforschungen haben ergeben, dass eine Feuerstelle vorhanden war, weil große Mengen mit Lehm vermischten Brandschutts gefunden wurden.
Historiker gehen davon aus, dass die Besatzung aus einem kleineren Wachkommando (ca. 20 Mann) bestand, das von den beiden größeren Kastellen Kleiner Feldberg und Saalburg abkommandiert wurde.
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2008, vor der Neukonservierung
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Die Mauerstümpfe 2009
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Nordansicht mit dem antiken Zugang
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Eine der abgerundeten Ecken der Umfassungsmauer
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Ansicht über die Lagerfläche von Westen
Denkmalschutz
Das Kleinkastell Heidenstock und die anschließenden Limesbauwerke sind als Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind sie Bodendenkmale nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Siehe auch
Literatur
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 3. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1701-2, S. 134
- Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6)
- Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 99–103
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Alexander Wächtershäuser: Mehr als „nur“ römische Geschichte. Die Namen der Limeskastelle. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009, ISBN 978-3-7973-1110-8. S. 126