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Kleinkastell Heidenstock: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage und Forschungsgeschichte ==
== Lage und Forschungsgeschichte ==
Die Anlage liegt nur zu Fuß erreichbar an einem Taunus-Rundwanderweg vom [[Pässe im Taunus#Sandplacken|Sandplacken]] entlang am [[Klingenkopf]], auf dem ein weiteres Kleinkastell aufgedeckt wurde. Sie ist von dichtem Fichtenwald umgeben.  
Die gut sichtbare Anlage liegt an einem Limeswanderweg vom [[Pässe im Taunus#Sandplacken|Taunuspass am Sandplacken]] (669 Meter) zum Kastell Saalburg. entlang am [[Klingenkopf]], auf dem ein weiteres Kleinkastell aufgedeckt wurde. Sie ist von dichtem Fichtenwald umgeben.  


Der Name „Heidenstock“ zeugt davon, daß die kleine Befestigung schon lange im Bewußtsein der örtlichen Bevölkerung verankert ist. Die Bezeichnung fußt in der falschen Annahme, es handele sich bei den Mauerresten um eine [[Zoll (Abgabe)|Zoll]]station (Zollstock), der [[Heidentum|heidnischen]] Römer. Trotz seiner abgelegenen Lage kreuzte in der Nachbarschaft des Kleinkastells der sogenannte „Metzgerpfad“ Limes und Taunushauptkamm. Es handelt sich dabei um eine [[Altstraße]], die das [[Usinger Land]] mit dem Vordertaunus verband. Daher die Vorstellung einer Zollstelle. In der älteren Limesliteratur wird die kleine Befestigung auch "Kastell am Einsiedler" genannt. Die [[Reichs-Limes-Kommission]] (RLK) entschied sich jedoch für die Bezeichnung Heidenstock.<ref>Alexander Wächtershäuser: ''Mehr als „nur“ römische Geschichte. Die Namen der Limeskastelle.'' In: ''Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009'', ISBN 978-3-7973-1110-8. S.&nbsp;126.</ref>
Der Name „Heidenstock“ zeugt davon, daß die kleine Befestigung schon lange im Bewußtsein der örtlichen Bevölkerung verankert ist. Die Bezeichnung fußt in der falschen Annahme, es handele sich bei den Mauerresten um eine [[Zoll (Abgabe)|Zoll]]station (Zollstock), der [[Heidentum|heidnischen]] Römer. Trotz seiner abgelegenen Lage kreuzte in der Nachbarschaft des Kleinkastells der sogenannte „Metzgerpfad“ Limes und Taunushauptkamm. Es handelt sich dabei um eine [[Altstraße]], die das [[Usinger Land]] mit dem Vordertaunus verband. Daher die Vorstellung einer Zollstelle. In der älteren Limesliteratur wird die kleine Befestigung auch "Kastell am Einsiedler" genannt. Die [[Reichs-Limes-Kommission]] (RLK) entschied sich jedoch für die Bezeichnung Heidenstock.<ref>Alexander Wächtershäuser: ''Mehr als „nur“ römische Geschichte. Die Namen der Limeskastelle.'' In: ''Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009'', ISBN 978-3-7973-1110-8. S.&nbsp;126.</ref>

Version vom 16. August 2014, 07:59 Uhr

hf
Kleinkastell Heidenstock
Limes ORL -- (RLK)
Strecke (RLK) Obergermanischer Limes,
Strecke 3
Hochtaunusstrecke
Datierung (Belegung) nicht vor 83 n. Chr., wahrscheinlich 2. Jahrhundert
bis um 260
Typ Kleinkastell
Einheit Vexillatio der Auxiliartruppen der Legio XXII aus Mogontiacum
Größe 23 × 20 m
(= 0,04 ha)
Bauweise Stein
Erhaltungszustand Ruine, Grundmauern
Ort Arnoldshain
Geographische Lage 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ O7Koordinaten: 50° 15′ 8,5″ N, 8° 30′ 50″ O
Vorhergehend Kleinkastell Altes Jagdhaus (südwestlich)
Anschließend ORL 11 Kastell Saalburg (nordöstlich)
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei mit Abmessungen größer als 12,5 MP
Grundriss des Kleinkastells Heidenstock

Das Kleinkastell Heidenstock ist ein ehemaliges römisches Militärlager am Obergermanisch-Rätischen Limes auf seinem Streckenabschnitt 3 (Taunus, zwischen Wachtposten 55 und Wachtposten 60 (mutmaßlich etwa bei 58, nicht erhalten)). Das Kastell liegt rund 5 Kilometer vom Kastell Saalburg entfernt bei Arnoldshain, auf dem Gemeindegebiet von Schmitten, im hessischen Hochtaunuskreis.

Lage und Forschungsgeschichte

Die gut sichtbare Anlage liegt an einem Limeswanderweg vom Taunuspass am Sandplacken (669 Meter) zum Kastell Saalburg. entlang am Klingenkopf, auf dem ein weiteres Kleinkastell aufgedeckt wurde. Sie ist von dichtem Fichtenwald umgeben.

Der Name „Heidenstock“ zeugt davon, daß die kleine Befestigung schon lange im Bewußtsein der örtlichen Bevölkerung verankert ist. Die Bezeichnung fußt in der falschen Annahme, es handele sich bei den Mauerresten um eine Zollstation (Zollstock), der heidnischen Römer. Trotz seiner abgelegenen Lage kreuzte in der Nachbarschaft des Kleinkastells der sogenannte „Metzgerpfad“ Limes und Taunushauptkamm. Es handelt sich dabei um eine Altstraße, die das Usinger Land mit dem Vordertaunus verband. Daher die Vorstellung einer Zollstelle. In der älteren Limesliteratur wird die kleine Befestigung auch "Kastell am Einsiedler" genannt. Die Reichs-Limes-Kommission (RLK) entschied sich jedoch für die Bezeichnung Heidenstock.[1]

Die Ruinen wurden 1892 – im Jahr der Gründung der Reichs-Limes-Kommission – von Louis Jacobi (1836–1910) ergraben. Eine Neukonservierung und teilweise Aufmauerung der Mauerstümpfe fand im Frühjahr 2009 statt. Hierbei wurde ein Teil der erhaltenen Reste stabilisiert, um sie vor weiterem Verfall zu bewahren.

Baugeschichte

Die rechteckige, 19,50 × 29,40 Meter (440 Quadratmeter) umfassende Fortifikation wurde rund zwölf Meter hinter den Grenzanlagen des Limes errichtet. Sie besitzt die für Garnisonsplätze der Prinzipatszeit typischen abgerundeten Ecken der Umfassungsmauer (Spielkartenform). Die Stärke dieser Mauern wurde mit 1,98 bis 2,05 Metern eingemessen. Zur Sicherung des Vorfeldes besaß das Kleinkastell einen Graben der vor dem einzigen, nordwestlich orientierten Zugang aussetzte. Zum Fundgut, das die Reichs-Limes-Kommision feststellen konnte, gehörte je eine Münze aus der Regierungszeit der Kaiser Hadrian (117–138) und Mark Aurel (161–180).[2] Außerdem wurde eine Sigillate geborgen, die eine ostgallische Töpferrei hergestellt hatte.[3] Der zum Befund gehörende Brandschutt läßt den Schluß zu, daß die römische Garnisonszeit mit einem Großfeuer endete.[2]

Es ist davon auszugehen, dass die Besatzung aus einem kleineren Kommando von rund 20 Mann bestand hat. Dieses könnte von den beiden Kastellen Kleiner Feldberg oder Saalburg hierher beordert worden sein.

Denkmalschutz

Das Kleinkastell Heidenstock und die anschließenden Limesbauwerke sind als Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind sie Bodendenkmale nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 3. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1701-2, S. 134
  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6)
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 99–103

Weblinks

Anmerkungen

  1. Alexander Wächtershäuser: Mehr als „nur“ römische Geschichte. Die Namen der Limeskastelle. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009, ISBN 978-3-7973-1110-8. S. 126.
  2. 2,0 2,1 Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches/Abt. A, Bd. 2,1. Die Strecken 3 bis 5. Petters; Heidelberg, Berlin und Leipzig 1936, S. 39 sowie Tafel 8, Abb. 6; S. 39.
  3. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches/Abt. A, Bd. 2,1. Die Strecken 3 bis 5. Petters; Heidelberg, Berlin und Leipzig 1936, S. 39 sowie Tafel 8, Abb. 6; S. 158.