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Epistrophy (Jazztitel): Unterschied zwischen den Versionen
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* ''Jazz Piano Solos Series Volume 5 / Cool Jazz - 17 Classics From the `50s and `60s arranged by James Sodke'', Hal Leonard Europe, 2001, Seite 33 bis 37 (Anm.: Klaviertranskription von ''Epistrophy'') | * ''Jazz Piano Solos Series Volume 5 / Cool Jazz - 17 Classics From the `50s and `60s arranged by James Sodke'', Hal Leonard Europe, 2001, Seite 33 bis 37 (Anm.: Klaviertranskription von ''Epistrophy'') | ||
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Version vom 12. Oktober 2015, 17:09 Uhr
Epistrophy ist ein in den 1940er-Jahren von Kenny Clarke und Thelonious Monk geschriebener Jazztitel. Erstmalig auf Tonträger veröffentlicht wurde er 1946. Heute gilt Epistrophy als Standardtitel des Bebop.
Entstehung
- Monk und Clarke entwickelten den Titel wohl schon in den frühen 1940er-Jahren im Jazzclub Minton’s Playhouse in New York City. Monk bildete dort zusammen mit dem Schlagzeuger Kenny Clarke, dem Trompeter Joe Guy und dem Bassisten Nick Fenton eine Art "Hausband" zu der sich dann ganz spontan gerade anwesende Jazzmusiker, wie z.B. Dizzy Gillespie, Charlie Christian, Bud Powell, Lester Young oder Charlie Parker gesellten. Gemeinsam erprobte man dabei in oft nächtelangen Jamsessions neuartige, revolutionäre Möglichkeiten der Jazzmusik. [1] Dabei entstand auch der Titel Epistrophy.
- Das für das Stück charakteristische Viertonmotiv hatte (nach eigenen Angaben) Clarke entwickelt, nachdem ihm der Gitarrist Charlie Christian einige Griffe auf der Ukulele gezeigt hatte. Monk steuerte dazu angeblich nur die Harmoniefolgen bei. Es existiert eine frühe Amateuraufnahme des Titels aus dem Jahr 1941 bei der Monk am Klavier sitzt. Der Titel wurde von den Musikern in Minton’s Playhouse zuerst anders bezeichnet: Er hieß u.a. Fly Right bzw. Fly Rite und zeitweise auch Iambic Pentameter, bevor sich der Titel Epistrophy durchsetzte. Der Trompeter Cootie Williams nahm den Song 1942 unter dem Titel Fly Right in Big Band-Besetzung auf. Diese Aufnahme wurde allerdings erst viele Jahre später veröffentlicht. [2]
- Kenny Clarke spielte den Titel dann im Jahr 1946 mit einer neunköpfigen Besetzung (Kenny Clarke and his 52nd Street Boys), darunter fünf Bläsern, ein. Beteiligt waren die Trompeter Kenny Dorham und Fats Navarro, der Altsaxophonist Sonny Stitt, der Tenorsaxophonist Ray Abrams und der Baritonsaxophonist Eddie DeVerteuil, Bud Powell am Klavier, der Gitarrist John Collins sowie Al Hall und Kenny Clarke an Kontrabass und Schlagzeug. [3] In dem nur knapp drei Minuten langen Aufnahme solieren nach der Vorstellung des Themas Sonny Stitt, John Collins und Bud Powell. [4]
- Thelonious Monk nahm den Titel erstmalig am 2. Juli 1948 bei seiner vierten Blue Note Session auf. Er verzichtete dabei ganz auf Blasinstrumente. Beteiligt waren neben ihm am Klavier der Vibraphonist Milt Jackson, der Schlagzeuger Shadow Wilson und John Simmons am Bass. Monk eröffnet das Stück mit einer Triolenfigur am Klavier, welche rhythmische Vewirrung erzeugt und das vom Vibraphon gespielte Thema fast in den Hintergrund drängt. [5]
Musik
- Der Titel beinhaltet viele der im Bebop und speziell auch in Monks Musik typischen musikalischen Grundelemente: Große Intervalle in der Melodielinie (dabei besonders häufig verminderte oder übermäßige Quinten), Achtelnoten-Pharsen und rasche Harmoniewechsel, die dem Bebop seinen oft nervös-erregten Charakter verleihen sowie überraschende rhythmische Verschiebungen. [6]
- Ein Viertonmotiv, bestehend aus kleinen Sekunden und alterierten Quinten bestimmt die ersten 16 Takte des Themas. In den ersten beiden Takten wird die Tonfolge cis - d - ais - h mit zwei kleinen Sekunden und einer übermäßigen Quinte verwandt. In den nächsten beiden Takten wird es in der Tonfolge cis - d - b - e nur minimal abgewandelt. Neben der übermäßigen Quinte d - b ist mit b - e nun auch eine verminderte Quinte vertreten.
Links und Quellen
Siehe auch
Weblinks
- Taking a Modal Approach to Epistrophy
- Artikel über den Song auf www.allmusic.com
- Leadsheet des Titels auf www.swiss-jazz.ch
- Klaviertranskription auf www.musicnotes.com
- Leadsheet in The Real Book, 5. Aufl., 1988, Seite 138
Bilder / Fotos
Videos
- Version von Cootie Williams aus dem Jahr 1942
- Version von Kenny Clarke and his 52nd Street Boys aus dem Jahr 1946
- Version mit Bläsern von Thelonious Monk
- Version von Thelonious Monk mit u.a. John Coltrane aus dem Jahr 1957
- Version von Thelonious Monk mit Charlie Rouse, Larry Gales und Ben Riley
Quellen
Literatur
- Jazz Piano Solos Series Volume 5 / Cool Jazz - 17 Classics From the `50s and `60s arranged by James Sodke, Hal Leonard Europe, 2001, Seite 33 bis 37 (Anm.: Klaviertranskription von Epistrophy)
Einzelnachweise
- ↑ Michael Jacobs: All That Jazz - Die Geschichte einer Musik, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 1996, S. 189 und 190
- ↑ Ted Gioia: The Jazz Standards - A Guide to the Repertoire, Oxford University Press, 2012, S. 101 und 102
- ↑ Hans-Jürgen Schaal: Jazz-Standards - Das Lexikon, Bärenreiter, Kassel, 2001, S. 136
- ↑ Leif Bo Petersen und Theo Rehak: The Music and Life of Theodore "Fats" Navarro - Infatuation, Studies in Jazz, No. 59, Scarecrow Press, 2009, S. 113 und 114
- ↑ Christopher Meeder: Jazz - The Basics, Routledge, New York, 2008, Kapitel X (Thelonious Monk)
- ↑ Hans-Jürgen Schaal: Jazz-Standards - Das Lexikon, Bärenreiter, Kassel, 2001, S. 135 und 136
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Epistrophy (Jazztitel)) vermutlich nicht.