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Psychologie der Massen (Le Bon): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Hannah Arendt]] erwähnt Le Bon lobend.<ref>in ''Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft'' 1951 in einer Fußnote</ref> [[Alexander Mitscherlich]] und [[Margarete Mitscherlich]] beziehen sich mehrfach in ihren Schriften auf ihn.<ref>in ''Die Unfähigkeit zu trauern'', 1967</ref> Die moderne Literatur zum [[Nationalsozialismus]] zitiert ihn allerdings fast nie. Einflüsse finden sich auch bei dem Nationalökonomen [[Joseph Schumpeter]]. Bei der Analyse des Phänomens der „Entfremdung“ bringt der Soziologe [[Raymond Aron]] Le Bons strenges Urteil hinsichtlich der Psychologie von Massen gegen [[Jean Paul Sartre]] in Stellung.<ref>Aron, Raymond: Fortschritt ohne Ende? Gütersloh 1970, S. 178.</ref>.
[[Hannah Arendt]] erwähnt Le Bon lobend.<ref>in ''Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft'' 1951 in einer Fußnote</ref> [[Alexander Mitscherlich]] und [[Margarete Mitscherlich]] beziehen sich mehrfach in ihren Schriften auf ihn.<ref>in ''Die Unfähigkeit zu trauern'', 1967</ref> Die moderne Literatur zum [[Nationalsozialismus]] zitiert ihn allerdings fast nie. Einflüsse finden sich auch bei dem Nationalökonomen [[Joseph Schumpeter]]. Bei der Analyse des Phänomens der „Entfremdung“ bringt der Soziologe [[Raymond Aron]] Le Bons strenges Urteil hinsichtlich der Psychologie von Massen gegen [[Jean Paul Sartre]] in Stellung.<ref>Aron, Raymond: Fortschritt ohne Ende? Gütersloh 1970, S. 178.</ref>.


Die Problemstellungen Le Bons wurden von der modernen Sozialpsychologie weitgehend übernommen und inhaltlich modifiziert, vor allem, was die Stellung eines Führers und die unterschiedlichen Ausprägungen der Masse angeht, die sehr viel stärker differieren können, als Le Bon dies ursprünglich annahm. Eine neuerliche, gründliche  Aufarbeitung Le Bon´scher Leistungen, Erkenntnisse und Irrtümer aus ''psychosoziologischer''  Perspektive nahm in jüngster Zeit Michael Günther vor.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Günther |Titel=Masse und Charisma|Datum=2005 |Seiten= }}</ref>
Die Problemstellungen Le Bons wurden von der modernen Sozialpsychologie weitgehend übernommen und inhaltlich modifiziert, vor allem, was die Stellung eines Führers und die unterschiedlichen Ausprägungen der Masse angeht, die sehr viel stärker differieren können, als Le Bon dies ursprünglich annahm. Eine neuerliche, gründliche  Aufarbeitung Le Bon´scher Leistungen, Erkenntnisse und Irrtümer aus ''psychosoziologischer''  Perspektive nahm in jüngster Zeit Michael Günther vor.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 25. August 2019, 22:24 Uhr

Psychologie der Massen ist der Titel des im Jahr 1895 erschienenen, bekanntesten Werkes Gustave Le Bons,[1] der als einer der Begründer der Massenpsychologie gilt. Massenpsychologie ist seither ein Gebiet der Sozialpsychologie. Sie wirkte sich weit bis in die Bereiche Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft und Philosophie aus. Massenpsychologie behandelt das menschliche Verhalten und Handeln in größeren Menschenansammlungen.

Das Werk erreichte eine hohe Auflage und wurde in zehn Sprachen übersetzt. Es galt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts neben Gabriel Tardes La Opinion et la Foule als Standardwerk der Massenpsychologie und beeinflusste zahlreiche Sozialwissenschaftler von Rang. Zu erwähnen sind Emile Durkheim, Ferdinand Tönnies und Theodor Geiger. Max Weber bezog sich in Wirtschaft und Gesellschaft im Zusammenhang von "charismatischer Führerschaft" und "Massenvergemeinschaftung" gleich mehrmals auf Le Bon.[2] Desgleichen wirkte sich Le Bons Werk auf Sigmund Freud aus, der sich intensiv in seinem 1921/22 erschienenen Essay Massenpsychologie und Ich-Analyse mit dem Thema auseinandersetzte und eine tiefenpsychologische Wertung vornahm. Der Psychoanalytiker und Sozialist Wilhelm Reich erwähnt Le Bon in seinem – während der Studentenbewegung der 1960er Jahre wieder aktuell gewordenen – Hauptwerk Die Massenpsychologie des Faschismus (1933) jedoch nicht.

Hannah Arendt erwähnt Le Bon lobend.[3] Alexander Mitscherlich und Margarete Mitscherlich beziehen sich mehrfach in ihren Schriften auf ihn.[4] Die moderne Literatur zum Nationalsozialismus zitiert ihn allerdings fast nie. Einflüsse finden sich auch bei dem Nationalökonomen Joseph Schumpeter. Bei der Analyse des Phänomens der „Entfremdung“ bringt der Soziologe Raymond Aron Le Bons strenges Urteil hinsichtlich der Psychologie von Massen gegen Jean Paul Sartre in Stellung.[5].

Die Problemstellungen Le Bons wurden von der modernen Sozialpsychologie weitgehend übernommen und inhaltlich modifiziert, vor allem, was die Stellung eines Führers und die unterschiedlichen Ausprägungen der Masse angeht, die sehr viel stärker differieren können, als Le Bon dies ursprünglich annahm. Eine neuerliche, gründliche Aufarbeitung Le Bon´scher Leistungen, Erkenntnisse und Irrtümer aus psychosoziologischer Perspektive nahm in jüngster Zeit Michael Günther vor.

Literatur

  • Michael Günther: Masse und Charisma. Soziale Ursachen des politischen und religiösen Fanatismus. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-631-53536-8.

Weblinks

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Gustave Le Bon: Psychologie der Massen. Mit einer Einführung von Dr. Helmut Dingeldey. Stuttgart 1961.
  2.  Michael Günther: Masse und Charisma. S. 83-121, 269ff..
  3. in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft 1951 in einer Fußnote
  4. in Die Unfähigkeit zu trauern, 1967
  5. Aron, Raymond: Fortschritt ohne Ende? Gütersloh 1970, S. 178.