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Donnerlöcher von Kienberg (Meinungsartikel von Furchenstein): Unterschied zwischen den Versionen
→Weblinks: Hinweis auf Umweltatlas Bayern |
→Standorte von Donnerlöchern: linkfix |
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Die vom Kienberger Ortsheimatpfleger Herr Schiebl geführte Liste von Erdeinbrüchen umfaßt 114 Fälle seit 1910. Erweitert wurde diese Liste durch Arbeiten der TU München und Recherchen des LfU auf derzeit 194 Fälle.<br /> | Die vom Kienberger Ortsheimatpfleger Herr Schiebl geführte Liste von Erdeinbrüchen umfaßt 114 Fälle seit 1910. Erweitert wurde diese Liste durch Arbeiten der TU München und Recherchen des LfU auf derzeit 194 Fälle.<br /> | ||
Die Verteilung ist dargestellt in dem 4 seitigen Ausstellungsposter des LfU (erschienen 2016, Seite 2, rechte Abbildung).<ref name="LfU2016"/><br /> | Die Verteilung ist dargestellt in dem 4 seitigen Ausstellungsposter des LfU (erschienen 2016, Seite 2, rechte Abbildung).<ref name="LfU2016"/><br /> | ||
Im dem ''UmweltAtlas des Bayrischen Landesamtes für Umwelt (LfU)'' sind unter ''Georisiken'' die Donnerlöcher eingepflegt und werden dort unter dem Begriff ''Doline'' geführt.<ref name="GeoRisk">[ | Im dem ''UmweltAtlas des Bayrischen Landesamtes für Umwelt (LfU)'' sind unter ''Georisiken'' die Donnerlöcher eingepflegt und werden dort unter dem Begriff ''Doline'' geführt.<ref name="GeoRisk">[https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_angewandte_geologie_ftz/index.html?lang=de&activeTool=locationInformationTool&stateId=49a3c1ea-757e-478c-a3c1-ea757ed78c53 LfU: UmweltAtlas Georisiken Erdfälle und Dolinen]</ref> | ||
== Geologie== | == Geologie== | ||
Version vom 27. September 2019, 18:37 Uhr
Die Donnerlöcher von Kienberg sind Erdsenkungen/Erdfälle, die sich rund um Kienberg (Oberbayern) seit Menschengedenken ereignen. Einheimische beobachten, daß nach starken Gewittern und langanhaltenden Regenfällen die Erdeinbrüche vermehrt auftreten und gaben den Bodensenkungen den Namen Donnerlöcher.
Die Aufzeichnungen des Ortsheimatpfleger Herr Schiebl umfaßt 114 Fälle seit 1910.[1]
Donnerloch bei Kienberg No. 112
Location auf Google Maps
Am 25. Oktober 2013 wurde von einer Pilzsucherin im Wald unweit der ST31 zwischen Kienberg und Rabenden ein neuer Erdfall entdeckt. Die alarmierte Feuerwehr dokumentierte eine Breite von 1,5m an der Oberfläche und ein Tiefe von 8m.
[2]
Die Gestalt dieses Erdfalles erinnert sehr an einen Lösungsschlot der in der Fachwelt als Geologische Orgel bekannt ist.
Beispiel: Geologische Orgeln Oberschroffen. [3]
Standorte von Donnerlöchern
Die vom Kienberger Ortsheimatpfleger Herr Schiebl geführte Liste von Erdeinbrüchen umfaßt 114 Fälle seit 1910. Erweitert wurde diese Liste durch Arbeiten der TU München und Recherchen des LfU auf derzeit 194 Fälle.
Die Verteilung ist dargestellt in dem 4 seitigen Ausstellungsposter des LfU (erschienen 2016, Seite 2, rechte Abbildung).[1]
Im dem UmweltAtlas des Bayrischen Landesamtes für Umwelt (LfU) sind unter Georisiken die Donnerlöcher eingepflegt und werden dort unter dem Begriff Doline geführt.[4]
Geologie
Kienberg befindet sich in der Naturregion Alzplatte. [5] [6]
„Im Gegensatz zur westlich des Inns gelegenen Jungmoränenlandschaft war die Alzplatte während der letzten Vereisung gletscherfrei. ... Sie baut sich daher aus Schotterfeldern und Moränengürteln älterer Eiszeiten auf (Altmoräne) und ist größtenteils mit Löss überdeckt. Die Alzplatte besteht aus einer bis zu 40 Meter hohen Schotterschicht, die von einer mehrere Meter starken Löss- und Lösslehmdecke überzogen ist. In die Schotter haben sich von Süden nach Norden ziehende, teils wasserlose Tälchen eingetieft, sodass sich ein schwachwelliges Relief ergibt.“
– LKr. Mühldorf am Inn[7]
LfU - Donnerlöcher von Kienberg, eine Form von Subrosion
Dem Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) sind die GeoRisiken des Gebietes um Kienberg bekannt und nimmt in Veröffentlichungen zu den Donnerlöchern Stellung.
Im Sommer 2016 veröffentlicht das LfU einen 4-seitigen Ausstellungsposter, der ausführlich die Geologie rund um Kienberg darstellt und die Hintergründe für das vermehrte Auftreten von Erdfällen in diesem Bereich erklärt.[1]
In der Broschüre des LfU - Gefahrenhinweiskarte Alpen mit Alpenvorland - erschienen im Oktober 2013 wird im Abschnitt Subrosion (Seite 49 - 50) auf die Erdfälle von Kienberg eingegangen.
„Auffallend ist auch die Häufung im flachen Gelände, oft mit abflusslosen Senken.
Hier kann kaum Oberflächenabfluss erfolgen und ein Großteil des Niederschlagswassers muss direkt im Untergrund versickern.
Die Erdfälle liegen hauptsächlich in Gebieten mit Löß- bis Lößlehmüberdeckung von wenigen Metern Mächtigkeit über Altmoräne beziehungsweise über Konglomeraten der Deckenschotter.
Ganz offensichtlich handelt es sich um eine Form der Suffosion, also einer unterirdischen Ausspülung von Feinsanden in Hohlräume. Als geeignete Hohlräume kommen mehrere Möglichkeiten in Frage:
1. Offene Klüfte in den durch Eistektonik deformierten Konglomeraten
2. Hohlräume aufgrund der Verwitterung und Lösung von Geröllen, insbesondere in geologischen Orgeln
3. Unterirdische Ausspülungskanäle in Feinsanden bis Schluffen bis zu tiefer gelegenen Vorflutern“– LfU - Bericht zur Gefahrenhinweiskarte Alpen mit Alpenvorland, Traunstein(2013): Abschnitt Suffosion Seite 49-50[8]
Weblinks
- LfU - Präsentation: "Donnerlöcher" - Erdfälle im Alpenvorland (PDF)
- LfU - Ausstellungstafel zum Ausleihen: "Donnerlöcher" - Erdfälle im Alpenvorland
- LfU - Bericht zur Gefahrenhinweiskarte Alpen mit Alpenvorland, Traunstein(2013) Abschnitt Subrosion (Seite 49-50)
- LfU - UmweltAtlas: Georisiken Erdfälle/Dolinen
Presse-Berichte mit Bildern auf chiemgau24.de
- 09.11.2013 - Ein neues "Donnerloch" und viele alte Fragen
- 26.10.2013 - Ein Krater mitten im Wald
Artikel von Robert Huber, Bremen
- 17.06.2014 - Donnerlöcher - die amtliche Erklärung
- 03.11.2013 - Ist das Donnerloch in Kienberg eine leere Geologische Orgel?
- 28.10.2013 - Ein neues Donnerloch bei Kienberg: eine Doline!
- 31.05.2012 - Donnerlöcher in Kienberg
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 LfU: Präsentation 2016 (4-seitig), "Donnerlöcher" - Erdfälle im Alpenvorland
- ↑ Einsatzbericht FF Kienberg
- ↑ LfU: Geologische Orgeln Oberschroffen
- ↑ LfU: UmweltAtlas Georisiken Erdfälle und Dolinen
- ↑ Naturraum Alzplatte
- ↑ LfU - Kulturlandschaft Alz-Hügelland
- ↑ Lkr. Mühldorf am Inn - Naturräumliche Gliederung
- ↑ LfU - Bericht zur Gefahrenhinweiskarte Alpen mit Alpenvorland, Traunstein (2013)
Andere Lexika
- Wikipedia kennt dieses Lemma (Donnerlöcher von Kienberg (Meinungsartikel von Furchenstein)) vermutlich nicht.