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Zwangsarbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Geschichte: WK bewann nicht 1933
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Die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] inhaftierten beginnend ab 1933 politische Gegner und später auch „[[Asoziale]]“, [[Fahrendes Volk|Landfahrer]], [[Homosexualität|Homosexuelle]] und „rassisch minderwertige“ [[Juden]], [[Sinti und Roma]] (sogenannte „Zigeuner“) und [[Zeugen Jehovas]] (sogenannte [[Bibelforscherbewegung|Bibelforscher]]) in [[Arbeitslager]]n. Die Bezeichnungen der Lager waren euphemistisch und je nach Zweck und Zuständigkeit auch im Zeitablauf unterschiedlich.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/haftstaetten/index.php?tab=2| titel=„Zwangsarbeit im NS-Staat: Haftstättenverzeichnis - Lagerarten“| zugriff=17. September 2014| werk= Bundesarchiv|datum= 2010}}</ref> Die ersten [[Konzentrationslager]] wie das [[KZ Dachau]] und das [[KZ Oranienburg]] wurden ursprünglich „[[Schutzhaft]]lager“ genannt. In fast allen Konzentrationslagern und Arbeitslagern waren harte Arbeit, willkürliche [[Misshandlung]] und oft auch mangelnde medizinische Versorgung an der Tagesordnung.
Die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] inhaftierten beginnend ab 1933 politische Gegner und später auch „[[Asoziale]]“, [[Fahrendes Volk|Landfahrer]], [[Homosexualität|Homosexuelle]] und „rassisch minderwertige“ [[Juden]], [[Sinti und Roma]] (sogenannte „Zigeuner“) und [[Zeugen Jehovas]] (sogenannte [[Bibelforscherbewegung|Bibelforscher]]) in [[Arbeitslager]]n. Die Bezeichnungen der Lager waren euphemistisch und je nach Zweck und Zuständigkeit auch im Zeitablauf unterschiedlich.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/haftstaetten/index.php?tab=2| titel=„Zwangsarbeit im NS-Staat: Haftstättenverzeichnis - Lagerarten“| zugriff=17. September 2014| werk= Bundesarchiv|datum= 2010}}</ref> Die ersten [[Konzentrationslager]] wie das [[KZ Dachau]] und das [[KZ Oranienburg]] wurden ursprünglich „[[Schutzhaft]]lager“ genannt. In fast allen Konzentrationslagern und Arbeitslagern waren harte Arbeit, willkürliche [[Misshandlung]] und oft auch mangelnde medizinische Versorgung an der Tagesordnung.


Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] mehrere Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen, meist [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangene]] und [[Zivilist|Zivilpersonen]] aus den besetzten Gebieten.
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] mehrere Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen, meist [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangene]] und [[Zivilist|Zivilpersonen]] aus den besetzten Gebieten.


Nach 1945 wurden deutsche [[Kriegsgefangene]] und [[Zivilist]]en von den [[Siegermächte]]n zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Maßnahme diente wirtschaftlichen Aspekten, besonders der [[Reparation]] deutscher Kriegsschäden und dem [[Wiederaufbau]] zerstörter Gebiete. Auf der [[Teheran-Konferenz]] 1943 hatte der sowjetische Staatschef [[Josef Stalin]] den Einsatz von 4 Millionen deutschen Arbeitern gefordert, um nach Kriegsende die Verwüstungen des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Krieges gegen die Sowjetunion]] zu beseitigen.<ref>Eugene Davidson: ''The death and life of Germany: an account of the American occupation''. S. 22.</ref> Zwangsarbeit war außerdem im [[Morgenthau-Plan]] vorgesehen und fand sich im Abschlussprotokoll der [[Konferenz von Jalta]] wieder,<ref>Davidson S. 121.</ref> welches vom britischen Premierminister [[Winston Churchill]] und US-Präsident [[Franklin D. Roosevelt]] mit unterzeichnet wurde. Das für die Suche nach Vermissten zuständige [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutsche Rote Kreuz]] verzeichnet 1,3 Millionen deutsche Kriegsgefangene, deren Schicksal niemals geklärt werden konnte; sie gelten bis heute offiziell als vermisst.<ref>[[Stern (Zeitschrift)|stern]]: ''[http://www.stern.de/politik/ausland/537667.html?eid=537265 Viele kamen nicht zurück]'', stern-Serie: Besiegt, befreit, besetzt – Deutschland 1945–1948, 14. März 2005</ref>
Nach 1945 wurden deutsche [[Kriegsgefangene]] und [[Zivilist]]en von den [[Siegermächte]]n zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Maßnahme diente wirtschaftlichen Aspekten, besonders der [[Reparation]] deutscher Kriegsschäden und dem [[Wiederaufbau]] zerstörter Gebiete. Auf der [[Teheran-Konferenz]] 1943 hatte der sowjetische Staatschef [[Josef Stalin]] den Einsatz von 4 Millionen deutschen Arbeitern gefordert, um nach Kriegsende die Verwüstungen des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Krieges gegen die Sowjetunion]] zu beseitigen.<ref>Eugene Davidson: ''The death and life of Germany: an account of the American occupation''. S. 22.</ref> Zwangsarbeit war außerdem im [[Morgenthau-Plan]] vorgesehen und fand sich im Abschlussprotokoll der [[Konferenz von Jalta]] wieder,<ref>Davidson S. 121.</ref> welches vom britischen Premierminister [[Winston Churchill]] und US-Präsident [[Franklin D. Roosevelt]] mit unterzeichnet wurde. Das für die Suche nach Vermissten zuständige [[Deutsches Rotes Kreuz|Deutsche Rote Kreuz]] verzeichnet 1,3 Millionen deutsche Kriegsgefangene, deren Schicksal niemals geklärt werden konnte; sie gelten bis heute offiziell als vermisst.<ref>[[Stern (Zeitschrift)|stern]]: ''[http://www.stern.de/politik/ausland/537667.html?eid=537265 Viele kamen nicht zurück]'', stern-Serie: Besiegt, befreit, besetzt – Deutschland 1945–1948, 14. März 2005</ref>

Version vom 20. November 2019, 23:51 Uhr

Als Zwangsarbeit werden Arbeiten bezeichnet, zu denen Menschen aufgrund eines Gerichtsurteils, unter Androhung einer Strafe oder eines sonstigen empfindlichen Übels gegen ihren Willen gezwungen werden. Sie ist – mit verschwimmenden Übergängen – die schärfste Form der Arbeitspflicht. Die Sklaverei und die Leibeigenschaft beschreiben ähnliche Abhängigkeitsverhältnisse, bei denen allerdings Menschen als Eigentum bzw. Objekte des Menschenhandels im Vordergrund stehen.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) definierte im Jahr 1930 in Art. 2 Abs. 1 des Übereinkommens über Zwangs- und Pflichtarbeit die Zwangsarbeit als unfreiwillige Arbeit oder Dienstleistung, die unter Androhung einer Strafe ausgeübt wird. Die Zwangsarbeit sollte bis auf die in Abs. 2 des Übereinkommens aufgeführten folgenden Tatbestände abgeschafft werden:

Die ILO verbietet den Einsatz von Zwangsarbeit

  • als Mittel politischen Zwanges oder politischer Erziehung oder als Strafe gegenüber Personen, die gewisse politische Ansichten haben oder äußern oder die ihre ideologische Gegnerschaft gegen die bestehende politische, soziale oder wirtschaftliche Ordnung bekunden;
  • als Methode der Rekrutierung und Verwendung von Arbeitskräften für Zwecke der wirtschaftlichen Entwicklung;
  • als Maßnahme der Arbeitsdisziplin;
  • als Strafe für die Teilnahme an Streiks;
  • als Maßnahme rassischer, sozialer, nationaler oder religiöser Diskriminierung.[3]

Einigen Beobachtern zufolge gilt Zwangsprostitution als eine der aktuell verbreitetsten Formen von Zwangsarbeit.[4][5]

Geschichte

Die Nationalsozialisten inhaftierten beginnend ab 1933 politische Gegner und später auch „Asoziale“, Landfahrer, Homosexuelle und „rassisch minderwertige“ Juden, Sinti und Roma (sogenannte „Zigeuner“) und Zeugen Jehovas (sogenannte Bibelforscher) in Arbeitslagern. Die Bezeichnungen der Lager waren euphemistisch und je nach Zweck und Zuständigkeit auch im Zeitablauf unterschiedlich.[6] Die ersten Konzentrationslager wie das KZ Dachau und das KZ Oranienburg wurden ursprünglich „Schutzhaftlager“ genannt. In fast allen Konzentrationslagern und Arbeitslagern waren harte Arbeit, willkürliche Misshandlung und oft auch mangelnde medizinische Versorgung an der Tagesordnung.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Deutschen Reich mehrere Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen, meist Kriegsgefangene und Zivilpersonen aus den besetzten Gebieten.

Nach 1945 wurden deutsche Kriegsgefangene und Zivilisten von den Siegermächten zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Maßnahme diente wirtschaftlichen Aspekten, besonders der Reparation deutscher Kriegsschäden und dem Wiederaufbau zerstörter Gebiete. Auf der Teheran-Konferenz 1943 hatte der sowjetische Staatschef Josef Stalin den Einsatz von 4 Millionen deutschen Arbeitern gefordert, um nach Kriegsende die Verwüstungen des Krieges gegen die Sowjetunion zu beseitigen.[7] Zwangsarbeit war außerdem im Morgenthau-Plan vorgesehen und fand sich im Abschlussprotokoll der Konferenz von Jalta wieder,[8] welches vom britischen Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt mit unterzeichnet wurde. Das für die Suche nach Vermissten zuständige Deutsche Rote Kreuz verzeichnet 1,3 Millionen deutsche Kriegsgefangene, deren Schicksal niemals geklärt werden konnte; sie gelten bis heute offiziell als vermisst.[9]

Die DDR gewann in den 1980er Jahren zur Stützung ihrer Wirtschaft in erheblichem Umfang West-Devisen mit der Zwangsarbeit von Häftlingen in der Produktion von Waren für westliche Firmen.[10][11][12][13]

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise