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Südafrika: Unterschied zwischen den Versionen
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Zunächst war das Land kaum besiedelt. In den vergangenen Jahrhunderten wanderten sowohl Entdecker aus [[Europa]], Afrikaner aus nördlicheren Regionen des Kontinents und auch eine beträchtliche Zahl [[Indien|Inder]] ein. Keineswegs trafen europäische Entdecker auf ein bereits nennenswert genutztes Siedlungsgebiet. Das [[Britisches Weltreich|britische Weltreich]] hatte als Kolonialmacht Einfluss auf die Geschicke des | Zunächst war das Land kaum besiedelt. In den vergangenen Jahrhunderten wanderten sowohl Entdecker aus [[Europa]], Afrikaner aus nördlicheren Regionen des Kontinents und auch eine beträchtliche Zahl [[Indien|Inder]] ein. Keineswegs trafen europäische Entdecker auf ein bereits nennenswert genutztes Siedlungsgebiet. Das [[Britisches Weltreich|britische Weltreich]] hatte als Kolonialmacht Einfluss auf die Geschicke des Landes; bereits 1834 wurde in der [[Kapkolonie]] die [[Sklaverei]] verboten. Die europäischstämmigen Südafrikaner unterteilten sich zunächst in eine englisch sprechende und dem Staat [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] treue Gruppe sowie eine [[Niederlande|niederländischstämmige]] Gruppe, die [[Buren]]. Die Buren wanderten aus der seit 1806 britischen Kapkolonie zwischen 1830 und 1850 aus und gründete die [[Südafrikanische Republik]], die zeitweise eine Fläche von 262.500 km² hatte.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Südafrikanische_Republik</ref> 1897 lebten dort rund 868.000 Menschen.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Republic</ref> Aus der niederländischen Sprache entwickelte sich im Laufe der Zeit das [[Afrikaans]]. Bis 1902 gab es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen englischsprachigen und afrikaanssprachigen Europäern. Es wurde eine Rassentrennung ([[Apartheid]]) eingeführt, welche die schwarze, farbige und weiße Bevölkerung (nach [[Hautfarbe]]) voneinander trennte. Im Jahre 1931 wurde Südafrika souverän, wobei die Vorherrschaft der Buren sich durchsetzte. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] kämpfte Südafrika an der Seite der [[Vier Siegermächte|westlichen Alliierten]]. 1945 wurde die Rassentrennung verschärft. 1946 lebten in ''Britisch-Südafrika'' etwa eine Million Menschen auf rund 760.000 km².<ref>Bertelsmann Weltatlas, 14. Auflage, Gütersloh 1956</ref> | ||
Die politische Macht lag exklusiv in den Händen der Weißen, vornehmlich der Buren, die mit polizeistaatlicher Repression regierten. 1948 wurde der ''Asiatic Land Tenure and Indian Representation Act'' beschlossen; dieses Gesetz erlaubte es den Asiaten als Besonderheit, in [[Transvaal]] und [[Natal]] Vertreter ins Parlament zu wählen. Aufgrund einer mehrfach höheren Geburtenrate der schwarzen Bevölkerung wurden die Weißen zur immer kleineren Minderheit im Land, und das System der Apartheid begann zu wackeln. Zugleich wurden viele Menschen mit dunkler Hautfarbe teilweise noch wie [[Sklave]]n gehalten, als billige Arbeitskräfte und manchmal auch sexuell ausgebeutet. Alle Versuche das Problem zu lösen, etwa durch die Gründung von [[Homelands]] für die ursprüngliche afrikanische Bevölkerung, verzögerten nur die weitere Entwicklung, da die farbige Bevölkerung allmählich zur Mehrheit wurde. Auch internationale Sanktionen wurden gegen die Apartheidpolitik des Landes verhängt. Die Hauptfigur des Befreiungskampfes war [[Nelson Mandela]]. 1994 kollabierte das "weiße" Südafrika westlicher Prägung schließlich, und die Macht ging an die schwarze Bevölkerungsmehrheit über. Inzwischen wird in der Statistik unterschieden zwischen weißen, farbigen, asiatischen und schwarzafrikanischen Bevölkerungsgruppen.<ref>[https://resource.capetown.gov.za/documentcentre/Documents/Maps%20and%20statistics/2016%20Community%20Survey%20Cape%20Town%20Trends.pdf offizielle Statsistik 1996-2016]</ref> Seitdem ist Südafrika teils geprägt von Misswirtschaft, [[Korruption]] und damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Problemen. Dennoch sind die Kapregion um Kapstadt und die angrenzenden [[Weinbau]]gebiete nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel. | Die politische Macht lag exklusiv in den Händen der Weißen, vornehmlich der Buren, die mit polizeistaatlicher Repression regierten. 1948 wurde der ''Asiatic Land Tenure and Indian Representation Act'' beschlossen; dieses Gesetz erlaubte es den Asiaten als Besonderheit, in [[Transvaal]] und [[Natal]] Vertreter ins Parlament zu wählen. Aufgrund einer mehrfach höheren Geburtenrate der schwarzen Bevölkerung wurden die Weißen zur immer kleineren Minderheit im Land, und das System der Apartheid begann zu wackeln. Zugleich wurden viele Menschen mit dunkler Hautfarbe teilweise noch wie [[Sklave]]n gehalten, als billige Arbeitskräfte und manchmal auch sexuell ausgebeutet. Alle Versuche das Problem zu lösen, etwa durch die Gründung von [[Homelands]] für die ursprüngliche afrikanische Bevölkerung, verzögerten nur die weitere Entwicklung, da die farbige Bevölkerung allmählich zur Mehrheit wurde. Auch internationale Sanktionen wurden gegen die Apartheidpolitik des Landes verhängt. Die Hauptfigur des Befreiungskampfes war [[Nelson Mandela]]. 1994 kollabierte das "weiße" Südafrika westlicher Prägung schließlich, und die Macht ging an die schwarze Bevölkerungsmehrheit über. Inzwischen wird in der Statistik unterschieden zwischen weißen, farbigen, asiatischen und schwarzafrikanischen Bevölkerungsgruppen.<ref>[https://resource.capetown.gov.za/documentcentre/Documents/Maps%20and%20statistics/2016%20Community%20Survey%20Cape%20Town%20Trends.pdf offizielle Statsistik 1996-2016]</ref> Seitdem ist Südafrika teils geprägt von Misswirtschaft, [[Korruption]] und damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Problemen. Dennoch sind die Kapregion um Kapstadt und die angrenzenden [[Weinbau]]gebiete nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel. | ||
Version vom 12. Mai 2023, 07:51 Uhr
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| Südafrika | |
|---|---|
| Hauptstadt | Pretoria (Regierungssitz) |
| Staatsform | föderative Republik |
| Amtssprachen | Afrikaans, Englisch, 9 weitere afrikanische Sprachen |
| Währung | Rand (R) |
| Einwohner | ca. 55 Mio. |
| Fläche | 1,2 Mio. km² |
| Religion | 79,8 % Christen; 1,5 % Muslime, 15,1 % ohne Angabe |
Südafrika ist ein Staat an der Südspitze Afrikas. Die Republik Südafrika hat drei Hauptstädte. Während die Regierung in Pretoria residiert, tagt das Parlament in Kapstadt und das Oberste Berufungsgericht befindet sich in Bloemfontein. Die größten Städte Südafrikas sind Kapstadt (englisch: Cape Town) im Südwesten und Johannesburg im nordöstlichen Kernland. Englisch ist die Verkehrssprache des Landes, daneben sind Afrikaans und neun afrikanische Sprachen offizielle Amtssprachen.
Geografie
Angrenzende Länder sind Namibia im Nordwesten, Botswana im Norden, Simbabwe und Mosambik im Nordosten und Swasiland im Osten (seit 2018 Eswatini genannt).[1] Im Süden und Osten grenzt das Land an den Indischen Ozean, im Südwesten und Westen an den Atlantischen Ozean. Innerhalb von Südafrika befindet sich das selbstständige Königreich Lesotho. Verwaltungsmäßig ist Südafrika in neun Provinzen gegliedert.
Geschichte
Zunächst war das Land kaum besiedelt. In den vergangenen Jahrhunderten wanderten sowohl Entdecker aus Europa, Afrikaner aus nördlicheren Regionen des Kontinents und auch eine beträchtliche Zahl Inder ein. Keineswegs trafen europäische Entdecker auf ein bereits nennenswert genutztes Siedlungsgebiet. Das britische Weltreich hatte als Kolonialmacht Einfluss auf die Geschicke des Landes; bereits 1834 wurde in der Kapkolonie die Sklaverei verboten. Die europäischstämmigen Südafrikaner unterteilten sich zunächst in eine englisch sprechende und dem Staat Großbritannien treue Gruppe sowie eine niederländischstämmige Gruppe, die Buren. Die Buren wanderten aus der seit 1806 britischen Kapkolonie zwischen 1830 und 1850 aus und gründete die Südafrikanische Republik, die zeitweise eine Fläche von 262.500 km² hatte.[2] 1897 lebten dort rund 868.000 Menschen.[3] Aus der niederländischen Sprache entwickelte sich im Laufe der Zeit das Afrikaans. Bis 1902 gab es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen englischsprachigen und afrikaanssprachigen Europäern. Es wurde eine Rassentrennung (Apartheid) eingeführt, welche die schwarze, farbige und weiße Bevölkerung (nach Hautfarbe) voneinander trennte. Im Jahre 1931 wurde Südafrika souverän, wobei die Vorherrschaft der Buren sich durchsetzte. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Südafrika an der Seite der westlichen Alliierten. 1945 wurde die Rassentrennung verschärft. 1946 lebten in Britisch-Südafrika etwa eine Million Menschen auf rund 760.000 km².[4]
Die politische Macht lag exklusiv in den Händen der Weißen, vornehmlich der Buren, die mit polizeistaatlicher Repression regierten. 1948 wurde der Asiatic Land Tenure and Indian Representation Act beschlossen; dieses Gesetz erlaubte es den Asiaten als Besonderheit, in Transvaal und Natal Vertreter ins Parlament zu wählen. Aufgrund einer mehrfach höheren Geburtenrate der schwarzen Bevölkerung wurden die Weißen zur immer kleineren Minderheit im Land, und das System der Apartheid begann zu wackeln. Zugleich wurden viele Menschen mit dunkler Hautfarbe teilweise noch wie Sklaven gehalten, als billige Arbeitskräfte und manchmal auch sexuell ausgebeutet. Alle Versuche das Problem zu lösen, etwa durch die Gründung von Homelands für die ursprüngliche afrikanische Bevölkerung, verzögerten nur die weitere Entwicklung, da die farbige Bevölkerung allmählich zur Mehrheit wurde. Auch internationale Sanktionen wurden gegen die Apartheidpolitik des Landes verhängt. Die Hauptfigur des Befreiungskampfes war Nelson Mandela. 1994 kollabierte das "weiße" Südafrika westlicher Prägung schließlich, und die Macht ging an die schwarze Bevölkerungsmehrheit über. Inzwischen wird in der Statistik unterschieden zwischen weißen, farbigen, asiatischen und schwarzafrikanischen Bevölkerungsgruppen.[5] Seitdem ist Südafrika teils geprägt von Misswirtschaft, Korruption und damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Problemen. Dennoch sind die Kapregion um Kapstadt und die angrenzenden Weinbaugebiete nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel.
Ereignisse
- Südafrika war im Jahr 2010 Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft, die gut organisiert ablief.
Siehe auch
Reiseinformationen
Weitere Weblinks
- 101Places. Südafrika
- Süddeutsche Zeitung, Thema Reiseland Südafrika
- Südafrika Net - Reiseführer und Informationen
Reiseberichte
- Reiseführer "Wolkenweit"
- Billy Six: Im Schutz der Wagenburg (Besuch in Südafrika: Zweierlei Welten: Die Afrikaaner-Siedlung Orania hat wenig mit dem Rest des Landes gemein), Junge Freiheit, Ausgabe 23/10, 4. Juni 2010
- Billy Six: Keine Nacht der Langen Messer (Südafrikas Buren nach dem Mord an Terre'Blanche: Die Haßliebe der Afrikaaner zu den schwarzen Nachbarn), Junge Freiheit, Ausgabe 16/10, 16. April 2010
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Die Übersichtskarte wurde aus der Wikipedia übernommen
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Südafrikanische_Republik
- ↑ https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Republic
- ↑ Bertelsmann Weltatlas, 14. Auflage, Gütersloh 1956
- ↑ offizielle Statsistik 1996-2016