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Jesus Sirach
Jesus Sirach ist der mutmaßliche Autor des deuterokanonischen Sirach-Buches, das unter verschiedenen Namen bekannt ist. Der hebräische Titel war wahrscheinlich „Sprüche des Jesus, des Sohnes des Sirach“. Bei den Rabbinern hieß es „Buch (bzw. Sprüche) des Ben Sira“. Genauer müsste es „Buch Jesus', des Sohnes Eleazars, des Sohnes Sirachs“ heißen. Der griechische Titel lautete u. a. „Weisheit des Jesus, des Sohnes des Sirach“ oder kürzer „Weisheit des Sirach“. Und so blieben Verwechslungen mit Spr(?) und Wh(?), auch mit Salomo als Autor, nicht aus. Bei den lateinisch sprechenden Christen, die das Buch im Katechumenenunterricht verwendeten, erhielt es die Bezeichnung „Ecclesiasticus“, d. h. „Kirchenbuch“. Möglicherweise wurde das Buch Sirach dem Buche Ecclesiastes (Kohelet) gleichgeachtet (Salomo-Tradition).
Inhalt und Form
Das Buch gehört zur Gattung der Sapientialliteratur. Wie in allen Weisheitsbüchern ist der Inhalt nicht straff disponiert. Öfters finden sich Wiederholungen des gleichen Themas. Gewöhnlich werden zwei Teile unterschieden (1,1-42,14, dann 42,15-51,30): Teil I ist eine Kollektion von Mahnungen und Sprüchen zur „Weisheit“, d. h. zur wahrhaft religiösen Lebensauffassung und zu den guten Sitten, Teil II enthält einen Hymnus auf die sich in der Schöpfung kundtuende Weisheit und den „Lobpreis der Väter“, einen poetischen Rückblick auf die großen Männer Israels, die sich im Laufe der Geschichte durch ihre Weisheit ausgezeichnet haben, sowie ein Schlusswort und einen Anhang.
Verfasser und Abfassungszeit
Das Buch selbst unterrichtet über Verfasser und Entstehungszeit des hebräischen Originals sowie über den griechischen Übersetzer. Das Original war hebräisch abgefasst, und zwar (50,27 und 51,30) von einem Jesus, Sohn des Eleazar, Sohn des Sirach ("Jesus Sirach"). Die griechische, für die griechisch sprechenden Juden in Ägypten angefertigte Übersetzung stammt von dessen Enkel, der im 38. Jahr des Königs Euergetes (Ptolemäus VII. Physkon), also im Jahr 132 vC nach Ägypten kam. Bei der Auswanderung dürfte der Enkel noch jung gewesen sein; dagegen hat der Großvater, ein gebildeter, weitgereister, gesetzestreuer Weisheitslehrer, seine Schul- und Lebensweisheit sicher erst als älterer Mann schriftlich festgehalten. Aus seinen Aufzeichnungen kann stückweise fast ein Selbstbildnis erkannt werden (24,30-34; 33,16 ff.; 39,1-11; 51). Vermutlich handelt es sich Simon II., der zu Beginn des 2. Jh vC sein Amt ausgeübt hat. Somit kann das Jahrzehnt 180-171 als Abfassungszeit des hebr. Originals gelten. Die griechische Übersetzung ist demgemäss einige Zeit nach 132 vC entstanden.
Überlieferung und Rezeption
Der hebräische Originaltext war seit den Tagen des Hieronymus, zumindest für die christliche Welt, verlorengegangen, so dass man auf die mangelhaften syrischen und griechischen Übersetzungen und deren Tochterversionen angewiesen war. Hieronymus bezeugt im Vorwort zu den salomonischen Büchern, er habe den hebr. Text noch in Händen gehabt. Erst 1896 ff. (zuletzt noch 1964) wurden grössere hebr. Handschrift-Fragmente verschiedenen Alters entdeckt (u. a. in der Kairoer Geniza, in Qumran und in Masada), die es ermöglichten, etwa drei Fünftel des Originaltextes zu rekonstruieren. Daraus wurde ersichtlich, dass die griechische Übersetzung erstaunlich vieles missverstanden oder absichtlich gräzisiert hat.
Intention und Kanonizität
Jesus Ben Sira wollte besonders der Jugend und den geistig Führenden ein Weisheitsbuch, nämlich ein Lehrbuch der praktischen Lebensphilosophie schenken, das er aus dem Traditionsbestand seiner Religion, aus den heiligen Schriften und der israelitischen Geschichte erarbeitete. Obwohl Ben Sira im Talmud mehrmals nach Art der Hl. Schrift zitiert wird und die Rabbinen Palästinas sowie die hellenistischen Juden das Buch als ehrwürdig betrachtet und bis ins 10. Jh viel benützt haben, ist es schließlich doch nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen worden. Trotz darauf zurückzuführender zeitweiliger Zweifel in christlichen Kreisen hat sich die Kanonizität des Buches in der Kirche durchgesetzt und wurde vom Konzil von Trient feierlich bestätigt. Es wird zu den Apokryphen des Alten Testaments gerechnet.
Zahlreiche Anspielungen auf das Buch sind im Neuen Testament erkennbar, besonders hat Jak sicher Sir gekannt (vgl. Jak 1,19 mit Sir 5,11). In den altkirchlichen Schriften begegnen Sir-Stellen sehr häufig.
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