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Abu l-Hasan Ali Ibn Nafi
| Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt | Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Arab Music Research Center geschrieben. Der Text darf ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden. |
| 😃 Profil: Abu l-Hasan 'Ali Ibn Nafi | ||
|---|---|---|
| Namen | Ziryab | |
| Persönliche Daten | ||
| Geburtsdatum | um 789 | |
| Geburtsort | Bagdad oder Mossul | |
| Sterbedatum | um 857 | |
| Sterbeort | Cordoba | |
Abu l-Hasan 'Ali Ibn Nafi, besser bekannt als Ziryab, (* um 789 in Bagdad oder Mossul; gest. um 857 in Cordoba) war ein Musiker, Sänger, Komponist und Dichter der abbasidischen Zeit. Er lebte und wirkte im Irak, Nordafrika und Andalusien. Sein Einfluss auf die Ausformung der heute in Spanien und vor allem Nordafrika verbreiteten andalusisch-arabischen Musik war groß.
Vita
Ziryab wurde, obwohl arabische Quellen Mossul als seinen Geburtsort angeben, vermutlich in Bagdad geboren, und bereits in jungen Jahren in der Kunst der Musik unterwiesen.
Nach einem Bericht von al-Maqqarī war Zyriab in Bagdad einer der talentiertesten Schüler von Ishaq al-Mawsili, und wie sein Lehrer ein Verteidiger des altarabischen Musikstils al-ghina`al-mutqan gegen den neuen, von Ibrahim ibn al-Mahdi und dessen Schülern propagierten Musikstil. Aus Neid und Furcht, dass sein Schüler Zyriab ein gefährlicher Rivale am Hof von Harun ar-Raschid werden könne, geriet al-Mawsili in ernste und heftige Auseinandersetzungen mit Zyriab. Er ließ Zyriab wissen, dass er diese Konkurrenz nicht dulden könne und riet ihm, den Hof und Bagdad zu verlassen. Um diesem aussichtslosem Kampf mit seinem Lehrer zu vermeiden, verließ Zyriab Bagdad [1] noch während der Herrschaft von Harun ar-Raschid, also vor dem Jahr 809.
Nach Ibn Àbd Rabbihs Anthologie al-ʿIqd al-Farīd und dem Kitab Baghdad des Ibn Abi Tahir Tayfur ging Ziryab zuerst nach Syrien und danach nach Ifrīqiya in Tunesien, wo er am Hof von Ziyādat Allāh I. lebte. Ziryab überwarf sich aber dort mit seinem Gönner und wurde 821 ausgewiesen. [2]
Ziryab erhielt eine Einladung vom umayyadischen Herrscher al-Hakam I. und wanderte nach Andalusien (al-Andalus) aus. Um 822 traf er in Cordoba ein , wo er von Sultan Abdul Rahmen II. persönlich freundlich empfangen und aufgenommen wurde. Er brachte die altarabische Musiktradition seines Lehrers mit nach Andalusien und gründete in Cordoba eine Musikschule. [3] An seiner Musikschule reformierte Ziryab auch die Form des Unterrichts. Während vor seiner Ankunft in Andalusien die Musiklehrer die Schüler allein durch praktischen Gesangsunterricht unterwiesen, strukturierte Ziryab den Unterricht in drei Teile: Zuerst wurden Rhythmus, Metrum und der Text eines Musikstückes unter Begleitung durch ein Instrument erlernt. Dann befasste man sich mit der dazugehörigen Melodie. Erst ganz am Ende befasste man sich dann erst mit der Ornamentation (za’ida) der Melodie. [4] In Andalusien befreite sich Zyriab zunehmend von der altarabischen Musiktradition des Ostens und legte den Kern der andalusisch-arabischen Musik. Nach seinen Lehren wurden in Cordoba, aber auch Sevilla, Toledo, Valencia und Granada Generationen von Musikern ausgebildet. Die bis heute bekannte andalusische-arabische Musik und Gesangstradition (mūsīqā al-āla) ist großteils das Erbe von Zyriab. Ab dem 13. Jahrhundert gelangte diese andalusisch-arabische Musiktradition mit dem Rückfluss der Arabaer aus Spanien nach Nordafrika. [5]
Der Name Ziryab als Synonym / Trademark
Der Name Ziryab ist bis in die Gegenwart zu einem Synonym bzw. Trademark für arabisch-andalusische Musik und feine Lebensart geworden. In Marokko gibt es ein Musikensemble Ziryab sowie das andalusische Orchester Abna Ziryab (dt.: Söhne Ziryabs). Im marrokanischen Fes gibt es das Hotel Riad Dar Ziryab, am Rande von Granada das Hotel Ziryab und in Granada und San Francisco jeweils ein Cafe Ziryab. Seit Mitte der 1990er-Jahre gab es in Jerusalem das Ziryab Trio, welches u.a. eine CD mit dem Titel Maqamat Ziryab einspielte, und Paco de Lucia sowie Chick Corea nahmen 1990 gemeinsam eine CD mit dem Titel Ziryab auf. Es gibt ein Kochbuch mit dem Titel La cuisine de Ziryab, eine arabisch-amerikanische Autorengruppe mit dem Namen Ziryab in New York und in Khartoum existierte ein Firma mit dem Namen Ziryab. [6]
Literatur
- Julian Ribera: Music in Ancient Arabia and Spain, Kapitel IX: Oriental Music at the Palace of the Omayyads of Cordoba - Ziryab and his School, Read Books Ltd, 2011
- Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber, Heinrichshofen`s Verlag, Wilhelmshaven, 1975, Seite 24 und 25
- Henry George Farmer: A History of Arabian Music to the XIIIth Century, Luzac & Co., London, 1929
- Carl Davila: Fixing a Misbegotten Biography - Ziryab in the Mediterranean World, Al-Masaq, Vol. 21, No. 2, August 2009
- Josef W. Meri: Medieval Islamic Civilization - An Encyclopedia, Band I, Psychology Press, 2006, Seite 875 und 876
- Frederick Cook: Ziryab - Founder of the Spanish Lute School; in Guitar & Lute, Ausgaben 20-25, Galliard Press, 1982, Seite 21 ff.
Weblinks
- Ziryab – der Kulturrevolutionär auf www.bazar-andalus.de
- [1]
- Zeryab - of the Old Masters auf www.classicalarabicmusic.com
Audio und Video
Einzelnachweise
- ↑ Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber, Heinrichshofen`s Verlag, Wilhelmshaven, 1975, S. 24
- ↑ Glaire D. Anderson, Corisande Fenwick und Rosser-Owen Mariam: The Aghlabids and their Neighbors - Art and Material Culture in Ninth-Century North Africa, BRILL, S. 149
- ↑ Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber, Heinrichshofen`s Verlag, Wilhelmshaven, 1975, S. 24 und 25
- ↑ Henry George Farmer: A History of Arabian Music to the XIIIth Century, Luzac & Co., London, 1929, S. 110
- ↑ Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber, Heinrichshofen`s Verlag, Wilhelmshaven, 1975, S. 24 und 25
- ↑ Carl Davila: Fixing a Misbegotten Biography - Ziryab in the Mediterranean World, Al-Masaq, Vol. 21, No. 2, August 2009, S. 125 und 126
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Abu l-Hasan Ali Ibn Nafi) vermutlich nicht.