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Aktion Ossawakim

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Als Aktion Ossawakim (kyrillisch Операция Осоавиахим Operazija Ossoawiachim „Operation Ossoawiachim“) wird eine Geheimoperation unter Leitung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) bezeichnet, bei welcher ab Oktober 1946 mehr als 2500 ausgewählte deutsche Fachkräfte - Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker, die auf Spezialgebieten tätig waren - aus militärisch und technologisch relevanten Betrieben und Institutionen der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) und dem sowjetischen Sektor von Berlin (Ostberlin) sowie weitere ca. 4000 Familienangehörige in die Sowjetunion verschleppt wurden.[1][2]

Mit ihrem Vorgehen verstieß die Sowjetunion gegen die Kontrollratsproklamation Nr. 2 (Zusätzliche an Deutschland gestellte Forderungen) vom 20. September 1945, die festgelegt hatte, dass Zeitpunkt und Bedingung solcher Evakuierungen von den Alliierten Vertretern festgelegt werden sollen.[3] Zudem sollte dies zugunsten der Vereinten Nationen[4] und nicht einzelner Staaten erfolgen. Diese Verletzung der alliierten Vereinbarungen hatte einen britischen Protest im Alliierten Kontrollrat zur Folge.[5] Allerdings hatten die USA bereits rund ein Jahr zuvor mit der Operation Paperclip eine ähnliche Aktion begonnen, so dass die Aktion Ossawakim als Reaktion darauf gesehen werden kann.[6] Zudem waren in der SBZ waren zunächst sogenannte Experimental-Konstruktionsbüros (OKBs) eingerichtet worden, die unter sowjetisch-deutscher Leitung standen. Einige derselben hatten sich bis Mitte 1946 zu umfangreichen Entwicklungsbetrieben - wie z. B. die Zentralwerke in Bleicherode - mit mehreren tausend Mitarbeitern etabliert. Insofern wurden die Kontrollratsbestimmungen zur Beschränkung der deutschen Forschung bis zum Herbst 1946 von der SMAD äußerst lax gehandhabt.[7]

Die Zeiss-Werke wurden bei der Aktion Ossawakim sehr hart getroffen, weil diese bereits in den Monaten nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch US-amerikanische Truppen im Rahmen der sogenannten Carl-Zeiss-Werk-Mission geplündert und anschließend bedeutsame Werksteile in die amerikanische Besatzungszone überführt worden waren.[8] Sowohl die USA als auch die Sowjetunion beriefen sich dabei auf das Potsdamer Abkommen.

In den Jahren 1948 und 1949 arbeitete ein deutsches Team in Gorodomlja unter der Leitung von Helmut Gröttrup an Skizzenprojekten und Designstudien für Raketen der sowjetischen Raumfahrt. Die meisten der deutschen Fachkräfte kehrten in den Jahren 1951 bis 1958 nach Deutschland zurück.

Literatur

  •  Harro Zimmer: Der rote Orbit - Glanz und Elend der russischen Raumfahrt. Franckh-Kosmos, 1996, ISBN 978-3-440-07226-4.

Einzelnachweise

  1.  Matthias Uhl: Stalins V-2. Der Technologietransfer der deutschen Fernlenkwaffentechnik in die UdSSR und der Aufbau der sowjetischen Raketenindustrie 1945 bis 1959. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2001, ISBN 978-3-7637-6214-9 (online).
  2. Katharina Müller-Güldemeister: Geheimaktion «Ossawakim». FAZ, 2018-02-12. Abgerufen am 19. August 2019.
  3. Siehe Kontrollratsproklamation Nr. 2 vom 20. September 1945, Seite 9 Abschnitt II, 3 c (deutscher Text)
  4. siehe Kontrollratsproklamation Nr. 2 vom 20. September 1945, Seite 14 Abschnitt VI, 19 a (deutscher Text)
  5. Senat von Berlin (Hrsg.): Berlin. Behauptung von Freiheit und Selbstverwaltung 1946–1948. Spitzig, Berlin 1959, S. 61.
  6. welt Online: Er verschleppte Tausende deutsche Wissenschaftler in die UdSSR
  7.  Rainer Karlsch: Allein bezahlt? Die Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945–1953.. Ch. Links, Berlin 1993, ISBN 3-86153-054-6, S. 155 (Reprint Elbe-Dnjepr-Verlag, Klitzschen 2004, ISBN 3-933395-51-8).
  8.  Carl Zeiss: Die Geschichte eines Unternehmens; Band 3: Carl Zeiss in Jena – 1945–1990. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2004, ISBN 3-412-11196-1, S. 8–23.

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