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Al S’Fod (Komposition von Pavel Haas)
| Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt | Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden. |
Al S’Fod ist eine Komposition des jüdischen Komponisten Pavel Haas, die er im Jahr 1942 im KZ Theresienstadt schrieb.
Details
Der in 1899 in Brünn geborene Pavel Haas war der Sohn eines jüdischen Schuhmachers. Nach einem Musikstudium arbeitete er u.a. als Opernkorrepititor, Musiklehrer, komponierte Bühnenmusik im Auftrag und wirkte als freischaffender Komponist.
Am 2. Dezember 1941 wurde er mit dem Transport G-731 in das KZ Theresienstadt deportiert. Als er seine anfänglichen Depressionen überwunden hatte, fügte er sich in das reichhaltige Musikleben des Lagers ein, und komponierte für die Theresienstädter Künstler und Laienchöre. [1]
Al S’Fod war die erste Komposition, die er nach seiner Deportation in das KZ Theresienstadt schrieb. Auf dem handgeschriebenen Deckblatt des Werkes hat er unter einigen Musiknoten und Kantillationszeichen in kryptischer Form folgenden hebräischen Text eingeschrieben: "Makzeret lejom hashana harishon vehu acharon begalut Terezín". Das bedeutet auf Deutsch "In Erinnerung an den ersten und hoffentlich letzten Jahrestag des Exils von Theresienstadt.". [2] Komponiert hat er das Werk nach Angabe auf dem Deckblatt am 30. November 1942.
Das Stück ist auf Renan Koens CD und DVD Holocaust Remembrance "Before Sleep" aus dem Jahr 2015 enthalten. Es wird vom Nazım Hikmet Academy Chorus unter Leitung von Erdem Nusret Karakaş gesungen. [3]
Text
Der hebräische Text ist einem Gedicht mit dem Titel Al s'fod, al b'chot: avod, avod! (dt.: Klage nicht, weine nicht: Arbeite, arbeite!) des jüdisch-russischen Schriftstellers David Shimoni entnommen, welches dieser zwischen 1936 und 1939 während arabischer Erhebungen/Unruhen gegen die jüdischen Besiedlung Palästinas schrieb. Es stellt eine Rebellion gegen Unterdrückung und eine Aufforderung zu aktiver Arbeit dar. Das Gedicht sollte die jüdischen Siedler in Palästina aufmuntern, trotz der Gewalttätigkeiten ihrer arabischen Nachbarn mit der schweren Kolonisierungsarbeit fortzufahren. [4] Im Text heißt es u.a.:
- "Klage nicht! / Klage nicht, weine nicht, wenn es dir schlecht ergeht, / lass den Kopf nicht hängen, arbeite! Die Freiheit naht auf beschwerlichem Pfad, und das Blut schreit nach der Seele der Menschen. Erwache und arbeite, erlöse dich und werde erlöst!" [5]
Musik
Es handelt sich bei Al S’Fod um ein Chorwerk für vier Männerstimmen (TTBB). Es ist im langamen Marschtempo zu spielen (Anweisung des Komponisten ist tempo di marcia, ma poco maestoso).
Das Stück lässt sich musikalisch in drei Teile gliedern, die durch eindeutige Kadenzen am jeweiligen Abschnittsende unterschiedliche Metrik, Harmonik und Dynamik voneinander abgrenzbar sind. Übergeordnete Tonart aller drei Abschnitte ist e-Moll.
Links und Quellen
Siehe auch
Weblinks
Bilder / Fotos
Videos auf Youtube
Quellen
Literatur
- Louise Mary O’Sullivan: Selected Performances and Compositions of the Theresienstadt Ghetto (1941-1945) - An Examination of Music, Memory and Survivance, Department of Music an der National University of Ireland in Maynooth, 2012
Einzelnachweise
- ↑ Lubomír Peduzzi: Pavel Haas: -Leben und Werk des Komponisten, Band IX der Reihe Verdrängte Musik, Verlag von Bockel, 1996, S. 151
- ↑ Louise Mary O’Sullivan: Selected Performances and Compositions of the Theresienstadt Ghetto (1941-1945) - An Examination of Music, Memory and Survivance, Department of Music an der National University of Ireland in Maynooth, 2012; S. 123
- ↑ Das Album auf Amazon
- ↑ Livia Rothkirchen: The Jews of Bohemia and Moravia - Facing the Holocaust, Yad Vashem, 2005, S. 277 und 278
- ↑ Ulrike Migdal: "Jüdische Musik" im KZ Theresienstadt; in Beatrix Borchard: Musikwelten - Lebenswelten - Jüdische Identitätssuche in der deutschen Musikkultur, Böhlau Verlag, Köln, 2009, S. 355 und 356
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Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Al S’Fod (Komposition von Pavel Haas)) vermutlich nicht.