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Baum der Erkenntnis - Pädagogik
Der "Baum der Erkenntnis" (schwedisch: Kunskapens Träd), wurde in Halmstad/Schweden (u.a. von Göran Frisk) entwickelt. Die erste deutsche Ausgabe erschien im Oktober 2003 und wurde von Marianne und Lasse Berger ins Deutsche übersetzt.
Es handelt sich dabei um eine Handreichung, die Bildungsprozesse von Kindern dokumentiert und darstellt (s.a. frühkindliche Bildung). Es ist derzeit, neben dem Portfolio, den Bildungs- und Lerngeschichten (nach Margret Carr), der Leuvener Engagiertheitsskala und einigen anderen Beobachtungsinstrumenten, eine der wichtigsten Methoden der Bildungsdokumentation in der Elementarpädagogik.
Diese Handreichung liegt in Form eines Heftes vor. In diesem Heft (dem "Baum der Erkenntnis") finden sich grundlegende Informationen zu den pädagogischen Schwerpunkten: Motorik, Spracherwerb, Soziales Lernen, kognitive Entwicklung (s.a. Kognition) und emotionale Entwicklung (s.a. Entwicklungspsychologie).
Es bietet auch eine Auflistung von Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche im Alter von 1-16 Jahren entwickeln. Diese Kompetenzen können markiert (z.B. mit einem Textmarker) werden. Wesentlich dabei ist, dass diese Kompetenzen nicht im Bezug zum Alter des Kindes oder zum Zeitpunkt der Entwicklung in Relation gesetzt werden.
Im Gegensatz zu eingen traditionellen Beobachtungsskalen, wird die kindliche Entwicklung an den Lernkompetzenzen und Stärken eines Kindes festgemacht und nicht an einen vermeintlichen Entwicklungsschritt, der den Anspruch der Allgemeingültigkeit erhebt (Kind 3 Jahre: Kann - Kann nicht). Ein weiterer wesentlicher Baustein ist die Beteiligung der Kinder und der Eltern im gesamten Beobachtungs- und Dokumentationsprozess.
Diese Form der Beobachtung und Dokumentation findet in vielen deutschen Kindertagesstätten Anwendung - die Option, diese Methode auch in der Schule weiterzuführen, hat sich noch nicht durchgesetzt.
Der "Baum der Erkenntnis" wird in einigen Bildungsleitlinien der Bundesländer, als anerkanntes Beobachtungs- und Dokumentationsinstrument geführt. Die Bertelsmann-Stiftung hat den "Baum der Erkenntnis" ebenfalls in ihr Bildungsprogramm für frühkindliche Pädagogik und frühkindliche Bildung aufgenommen.
Bildungsdokumentation in Kindertagesstätten
Viele Bundesländer haben inzwischen Bildungspläne und Bildungsvereinbarungen (s.a. Bildungsplanung) für den Elementarbereich erlassen. In der Vergangenheit bedeutete Bildungsdokumentation in erster Linie eine am Defizit orientierte Festschreibung von Entwicklungsverzögerungen (s.a Entwicklungsretardierung) von Kindern im Elementarbereich. Der "Baum der Erkenntnis" geht dabei einen völlig anderen Weg.
Eine der Kernaussagen lautet: "Die Kinder sollen sich bei uns wohl und geborgen fühlen. Nur mit Spaß lernt man richtig."
Eine andere Darstellung wäre: "Ich lerne über meine Stärken mit meinen Schwächen zu leben." In der pädagogischen Praxis zeigt sich, dass die Kinder dadurch sogar in die Lage versetzt werden, vermeintliche Entwicklungsverzögerungen auszugleichen oder aufzulösen. Dies lässt sich unter anderem durch das andere "Lernklima" erklären. Diesen Leitgedanken verfolgt u.a auch Prof. Dr. Kurt Singer in seinem Artikel: "Die Würde des Schülers ist unanstastbar" [1]
Beim "Baum der Erkenntnis" stehen im Mittelpunkt der kindlichen Bildung in erster Linie die Werte: Sicherheit, Verantwortung, Demokratie, Gleichheit und Solidarität. Das ist insofern ein anderer Ausgangspunkt, weil nicht Lernziele nach dem Motto: das muss ich können; das muss ich wissen - wesentlich sind, sondern der Aspekt eines grundsätzlich anderen Wertesystem, dass maßgeblich über die Haltung (s.a. Gesinnung der handelnden Pädagogen und Pädagoginnen getragen und vermittelt wird. [2]
Diese Haltung greifen inzwischen auch andere Konzepte auf und sie wird durch die aktuelle Forschung (u.a. Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe [3]) bestätigt:
- um etwas zu lernen, muss es für mich bedeutsam sein
- um etwas zu lernen, muss ich begeistert werden
- um etwas zu lernen, brauche ich Entfaltungsmöglichkeiten
- wenn ich neue Lernstrategien anwenden möchte, muss ich mir diese erarbeiten. Man muss lernen anders zu denken, man denkt nicht einfach anders
Aufbau "Baum der Erkenntnis
Der "Baum der Erkenntnis" gliedert sich sowohl im Ablauf, als auch im Aufbau in verschiedene Bereiche.
Der inhaltliche Ablauf
Vor jedem Abschnitt gibt es eine Erläuterung zu den Inhalten und den grundsätzlichen Auffassung: Was bedeutet motorische Entwicklung aus Sicht der Autoren und Autorinnen allgemein.
Dem folgt eine Ausführung, wie dieser Bildungsbereich im Kontext zu den beschriebenen Werten und pädagogischen Haltungen steht: Wo spiegeln sich demokratische Werte im Bereich der motorischen Entwicklung - Welche Bedeutung hat der Aspekt der Sicherheit für die die motorische Entwicklung usw.
Dann kommen verschiedene Begriffe, die ein Kind im Rahmen seiner Entwicklung durchlaufen kann: krabbeln, die ersten Schritte usw.
Dieses Grundgerüst wiederholt sich dann für alle Bildungsbereiche: Sprache, kognitive Entwicklung, soziale Entwicklung,...
Der Aufbau des "Baumes"
Der "Baum der Erkenntnis" spiegelt in vielerlei Hinsicht das Bild des Baumes wieder. Zum einen in dem Erkenntnisgewinn den Pädagogen und Pädagoginnen, Kinder und Eltern aus der Nutzung dieses Instrumentes erfahren. Aber auch die Entwicklung von der Wurzel bis in die Krone. Die Wurzeln spiegeln die Entwicklung im Kindergarten wieder, sprich bis zum 6 Lebensjahr. Dabei spielt es keine Rolle wann das Kind diese Erfahrung gemacht hat und den entsprechenden Schritt als Kompetenz darstellen kann, sondern nur DAS ein Kind dieses Erfahrung gemacht hat ⇒ Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Im Stamm und in der Krone kommen die Unterschiede zum schwedischen Bildungssystem am stärksten zum tragen, denn hier bezieht sich die Entwicklung auf die Schule.
Weblinks
- Bildungsleitlinien des Landes Schleswig-Holstein
- Synopse der Bildungspläne in Deutschland
- Vortrag zum "Baum der Erkenntnis" bei der Bertelmann Stiftung
- Internetseite zur Leuvener Engagiertheitsskala
Quellen
- Prof. Dr. Kurt Singer: "Die Würde des Schülers ist unantastbar"
- Macht Knäckebrot schwedische Kinder klüger? - Dokumentation verdi
- Webseite von Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe
Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Reiser Frank Reiser angelegt am 25.02.2011 um 11:26,
Alle Autoren: Frank Reiser, Xls, PaterMcFly, Michileo, Reiser Frank Reiser
Andere Lexika
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