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El jiwneh Hagalil

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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.

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Beispiel 1: Melodie und Gliederung des Liedes El jiwneh Hagalil.

El jiwneh Hagalil ist ein bekanntes jüdisches Volkslied.

Details

Das Lied taucht in einer Sammlung des russischen Volksmusiksammlers Susman Kisselgof auf.[1]

Der genaue Ursprung des Liedes ist nicht geklärt. Michail Fabianowitsch Gnessin und Lazare Saminsky nehmen eine Genese im Umkreis von Juden in Palästina an.[2] Der Rhythmus des Liedes deutet eventuell auf die chassidische Tradition.

Text

  • Der hebräische Text des Liedes lautet:
"El jiwneh Hagalil, Adir jiwneh Hagalil, Baruch jiwneh Hagalil, El jiwneh Hagalil."
  • Die deutsche Übersetzung lautet:
"Gott wird Galiläa erbauen, der Mächtige wird Galiläa erbauen, der Gesegnete wird Galiläa erbauen, Gott wird Galiläa erbauen."

Musik

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Beispiel 2: Melodie des Liedes El jiwneh Hagalil. [3]
  • Das Lied hat (siehe Notenbild oben) die Form ABA und umfasst 16 Takte. Die Takte 1 bis 4 (A) werden wiederholt. Dann folgt mit den auch wiederholten Takten 5 und 6 der Teil B. Schließlich folgt der Teil A wieder, der meist nicht wiederholt wird.
  • Innerhalb des Liedes kann man die Motivkerne a bis e unterscheiden. Der Teil A besteht aus den Teilmotiven a - b - a - c. Der Teil B besteht aus den Teilmotiven d und e.
  • Der Tonambitus des Liedes im Modus Adonai Malach ist mit einer Quinte gering.
  • Die Deklamation des Liedes ist syllabisch, d.h. auf jeden Ton kommt eine Silbe des Textes. Dabei ist der marschartige Rhythmus der Deklamation gut angepasst. Dies könnte ein Beleg für die Genese aus einem Tanzlied sein.
  • Typisch für jüdische Musik und die Kantillationspraxis sind die häufigen Tonrepetitionen und die melodischen Floskeln am Ende der einzelnen Teilmotive. [4]
  • Beim Vortrag wird das Lied i.A. individuell mit Melismatik ausgeschmückt.
  • Wie bei den meisten Volkslieder gibt es auch bei El jiwneh Hagalil verschiedene überlieferte Varianten. In der Version des Liedes in Beispiel 2 ist der Rhythmus variiert und beschleunigt. Anstatt den zwei Achteln am Anfang von Takt 2 in Beispiel 1 werden hier vier 16-tel verwandt. Das folgende Achtelpaar ist punktiert. Das Teilmotiv a ist beim zweiten Auftreten geändert. Anstatt einem Viertel und zwei Achteln wie zu Anfang des Stückes werden nun vier Achtel eingesetzt. Auch melodisch hat sich einiges geändert. Die zweite Tonstufe (der Ton e in Beispiel 1) ist in Beispiel 2 um einen Halbton erniedrigt. So ergibt sich ein eher orientalisches Feeling und natürlich auch ein anderer Modus. Auch im Teil B sind Unterschiede im Rhythmus und der Melodie vorhanden. [5]

Bearbeitungen

  • Das Lied wurde von vielen jüdischen Musikern musikalisch verarbeitet, und Lazare Saminsky komponierte im Jahr 1913 den Chor El jibneh Hagalil. Joseph Achron schrieb im Jahr 1915 Variationen für Klavier (op. 39) über das Lied. [6] Das Lied ist auch in den Tänzen galiläischer Arbeiter (op. 35) für Klavier zu vier Händen von Michail Fabianowitsch Gnesin verarbeitet.

Links und Quellen

Weblinks

Videos

Literatur

  • Beate Schröder-Nauenburg: "Der Eintritt des Jüdischen in die Welt der Kunstmusik", Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2007, S. 209 ff.
  • Karl-Erich Grözinger (Hrsg.): Klesmer, Klassik, jiddisches Lied - jüdische Musikkultur in Osteuropa, Harrassowitz, 2004, S. 102 ff.

Einzelnachweise

  1. Across Boundaries: Discovering Russia 1910–1940 – Vol.2: The New Jewish School
  2. In der Notenausgabe von Saminsky op. 11 Nr. 2 (veröffentlicht 1940 von The Boston Music Co.) steht der Hinweis "After a song of the Palestine Jews". In Gnessins op. 35 (veröffentlicht 1923 von Jibneh in Berlin) gibt es den Vermerk "Tänze galliläischer Arbeiter".
  3. Eric Werner: Hebrew Music, Hebrew Union College-Jewish Institute of Religion, New York, 1961; deutsche Version erschienen im Laaber-Verlag, 1985, S. 63
  4. Beate Schröder-Nauenburg: "Der Eintritt des Jüdischen in die Welt der Kunstmusik", Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2007, S. 209 ff.
  5. Eric Werner: Hebrew Music, Hebrew Union College-Jewish Institute of Religion, New York, 1961; deutsche Version erschienen im Laaber-Verlag, 1985, S. 22 und 63
  6. List of works by Joseph Achron

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (El jiwneh Hagalil) vermutlich nicht.