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Famous Musicians of a Wandering Race (Sachbuch von Gdal Saleski)
Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
Der vollständie Titel des dem Andenken an seinen Vater Joseph Saleski gewidmeten Werkes lautet Famous Musicians of a Wandering Race - Biographical Sketches of outstanding Figures of Jewish Origin in the Musical World.
Es erschien 1927 beim Verlag Bloch Publishing Company in New York und umfasst 463 Seiten.
Saleski beschreibt in dem Buch circa 300 jüdische Musikschaffende. Darunter befinden sich über 60 Komponisten, circa 50 Dirigenten, 70 Violinisten, 19 Cellisten, über 60 Pianisten und über 30 Sänger.
Es war das erste Buch seiner Zeit mit umfassenden Biografien jüdischer Personen des Musiklebens. Saleski schreibt dazu in der Einleitung u.a.:
"Altough attempts at recording the rich contribution of certain members of the Jewish race to the world`s arts and culture have been made before, no book concerning itself exclusively with musicians of jewish origin has, to the author`s knowledge, ever been written."[1]
Als Kriterium dafür, ob Musiker in seinem Buch enthalten sind oder nicht, nimmt Saleski deren jüdische Abstammung [2]. Im Vorwort der Ausgabe von 1949 betont Saleski, dass er den Begriff "jüdisch" nicht im religiösen oder nationalen Sinn verstehe. So werden in seinem z.B. auch zum Christentum konvertierte jüdische Musiker biografiert.
Er sieht das Buch auch als Mittel, um dem damals weit verbreiteten Antisemitismus (auch im Musikbereich und in den USA) entgegenzutreten, und den Beweis anzutreten, dass Juden im musikalischen Bereich der Welt ebenso viel (wenn nicht im Bereich der Interpretation sogar mehr) gegeben haben wie nichtjüdische Musiker. Dabei bezieht er sich im Vorwort auch speziell auf Richard Wagners antisemitische Hetzschrift Das Judenthum in der Musik aus dem Jahr 1869, in welcher Wagner jüdischen Musikern jegliche Kreativität abspricht, und ihr Musikschaffen als nur parasitär abqualifiziert. [3] Dazu schreibt Saleski im Vorwort u.a.: Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltTeil des Inhaltsverzeichnisses aus Gdal Saleskis Buch Famous Musicians of a Wandering Race (Ausgabe von 1927).
"Nearly three-quarters of a century has passed since the poet and composer Richard Wagner wrote his brochure Judaism in Music. This volume was undoubtedly prompted by his jealousy of the popular successes of Meyerbeer, Halevy and others. (...) Wagner in his brochure wanted to prove that the Jewish composers have impregnated music with their judaistic spirit, and that their compositions stand on a lower plane than those of the pure-blooded Arýans, - the same Aryan (rather nordic) myth that has since come to the front in America. Jewish musicians have undoubtedly contributed their mite to the world`s music. Musicians of Jewish origin express themselves just as hamoniously and melodiously as the great majority of their Aryan brothers. Withot attempting to give the Jews priority in creative music, such works as Mendeslssohn`s "Elijah" can well stand alongside of Handel`s and Bach`s best. But when we come to the field of interpretative music, one is foreced to recognize that it is the Jewish musicians who excel both in numbers and in quality."[4]
Saleskis Argumentation von der Gleichwertigkeit jüdischer Komponisten und der angeblichen Überlegenheit jüdischer Interpreten wurde in den 1930er-Jahren von etlichen Organisationen und Autoren gerne aufgegriffen. So bediente sich z.B. die von der jüdischen Organisation B’nai B’rith gegründete Anti-Defamation League in ihrer im Jahr 1936 erschienenen Schrift Jews in Music sehr ähnlicher Argumentationsmuster. [5]
Saleski hat viele Informationen im persönlichen Kontakt mit den beschriebenen Personen (oder Freunden bzw. Verwandten) während seiner Reisen als Solist und Orchestermitglied gesammelt.
Zu vielen der heute kaum noch bekannten Personen, wie z.B. Michael Penha, Evsei Beloussoff, Raya Garbousova oder Karol Szreter, findet man in modernerer Forschungsliteratur fast gar nichts, weshalb das Buch Saleskis als wichtige Quelle der musikgeschichtlichen Forschung zu gelten hat.
Im Jahr 1949 erschien das Buch in aktualisierter und mit 716 Seiten deutlich erweiterter Form unter dem Titel Famous Musicians of Jewish Origin erneut. [6]
Siehe auch
Einzelnachweise
↑Saleski im Vorwort der ersten Ausgabe von Famous Musicians of a Wandering Race aus dem Jahr 1927
↑Anm.: Heutzutage würde man diesen Ansatz wohl als rassistisch ablehnen. Auch den Begriff "race/Rasse" im Buchtitel würde man heutzutage genausowenig verwenden wie den Begriff "wandering/wandernd", der unangenehme Assoziationen mit dem antijudaistischen Begriff des "wandernden bzw. ewigen Juden" aufkommen lassen könnte.
↑Vorwort von Sander L. Gilman in Philip V. Bohlman: Jewish Musical Modernism - Old and New, University of Chicageo Press, 2008, S. Xii und Xiii
↑Saleski im Vorwort der ersten Ausgabe von Famous Musicians of a Wandering Race aus dem Jahr 1927
↑Vorwort von Sander L. Gilman in Philip V. Bohlman: Jewish Musical Modernism - Old and New, University of Chicageo Press, 2008, S. Xii
↑ Klara Moricz: Jewish Identities - Nationalism, Racism, and Utopianism in Twentieth-Century Music, University of California Press, 2008, S. 3