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Gjakmarrja

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Eine Möglichkeit in Albanien die Ehre wiederherzustellen ist es, denjenigen der die Ehre verletzt hat zu erstechen.

Als Gjakmarrja bezeichnet man die albanische Form der Blutrache.

Details

  • Die Gjakmarrja ist die soziale Verpflichtung, bei Verletzung der Ehre Rache zu üben. Bei der Gjakmarrja muss jemand getöt werden, da die Ehre nur durch Blut wiederhergestellt werden könne. Ein Merkspruch dazu heißt u.a.:
"Die geraubte Ehre hat keine Buße."
  • Eine andere Regel lautet "Gisht per gisht, gjak per gjak." ("Finger für Finger, Blut für Blut.")
  • Sie wird durch das mittelalterliche, albanische Gesetzbuch Kanuni i Lekë Dukagjinit geregelt.
  • Kodifiziert wurden diese Gesetze allerdings erst im 19. Jahrhundert.
  • Die berühmteste Kodifikation stammt von dem Franziskaner Shtjefen Gjecovi.
  • Blutrache an Kindern und Frauen ist nach dem Gesetz verboten.
  • Als Ehrverletzung gelten u.a. die Bezichtigung der Lüge, Schlagen oder Stoßen eines anderen Menschen, Wortbruch, Bedrohung eines anderen, Entführung, nicht zurückgezahlte Schulden, Beleidigung der Ehefrau, die Wegnahme der Waffe, Einbruch, Missachtung des Gastrechts und natürlich Tötungsdelikte an Verwandten.
  • Zur Blutrache sind alle männlichen Verwandten verpflichtet.
  • Die Tradition der Gjakmarrja trieb die Gefährdeten dazu, sich teilweise jahrelang in Famillientürmen (kulla) zu verschnanzen oder die Gegend zu verlassen. [1]
  • Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und in den Wirren des jugoslawischen Bürgerkriegs hat die Gjakmarrja wegen der nun oft fehlenden staatlichen Autoritäten in Albanien und Teilen des Kosovo eine Renaissance erlebt. Man greift verstärkt zur Selbstjustiz, statt sich auf ineffiziente oder evtl. auch korrupte Polizei und Gerichte zu verlassen.
  • Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare hält die Blutrache für ein nicht ausschließlich albanisches Phänomen. Es sei auf dem gesamten Balkan verbreitet.
  • Da eine Blutrachentat wiederum gesühnt werden muss, entsteht häufig eine "Spirale der Gewalt".
  • Die Blutrache hat nach Angaben der albanischen Nichtregierungsorganisation NRC (Komitee der Nationalen Aussöhnung) seit 1990 knapp 10.000 Albaner das Leben gekostet. [2]
  • Auch in Deutschland kam es schon zu Blutrache von Albanern untereinander. [3] [4]

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

  • Oliver Jens Schmitt: Die Albaner - Eine Geschichte zwischen Orient und Okzident, C.H. Beck, München, 2012, Seite 81 ff.
  • Robert Elsie: Historical Dictionary of Kosova, The Rowman & Littlefield Publishing Group, Lanham, 2004, Seite 26 ff.

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Einzelnachweise


Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Gjakmarrja) vermutlich nicht.