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Lebensbeschreibungen Alexander des Großen und Gaius Iulius Caesars von Plutarch

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Der griechische Historiker Plutarch stellte in einem Vitenpaar die Leben von Alexander dem Großen und Gaius Iulius Caesar einander gegenüber.

Die beiden Lebensbeschreibungen sind Teil von Plutarchs ab dem Jahr 96 entstandenen Vitae parallelae (Parallele Lebensbeschreibungen), die Plutarch seinem Freund Quintus Sosius Senecio widmete. In diesen 23 Vitenpaaren wird jeweils ein herausragender Grieche mit einem Römer verglichen.

Alexander der Große

Plutarch geht zuerst auf Alexanders vorgeblich Abstammung von Göttern und mythischen Helden ein und schreibt:

"Alexander stammte väterlicherseits durch Karanos von Herakles ab, mütterlicherseits durch Neoptolemos von Aiykos [1], dies gilt als sicher bezeugt." [2]

Alexanders Vater Philipp und seine Mutter Olympia seien beide in die orphischen Mysterien eingeweiht worden. Plutarch berichtet dann über Wunder die sich rund um die Geburt Alexanders ereignet haben sollen. Sowohl seinem Vater wie seiner Mutter wurde die spätere große Bedeutung des Sohnes bereits vor dessen Geburt von den Göttern im Traum symbolisch angedeutet. Am Tag von Alexanders Geburt ereigneten sich weitere bedeutende Ereignisse: Sein Vater erhielt die Nachrichten, dass die Illyrer von Parmenion in einer großen Schlacht geschlagen worden seien und dass eines seiner Pferde bei den Olympischen Spielen gesiegt habe. Über den Charakter des jungen Alexander weiß Plutarch zu berichten:

"Schon als Knabe zeigte er seine Selbstbeherrschung: So leidenschaftlich und ungestüm er sonst war, ließ er sich doch von leiblichen Genüssen nicht leicht beherrschen, sondern zeigte darin große Zurückhaltung. Sein Streben nach Ruhm und Ehre verband sich in größerem Maße, als es sein Alter erwarten ließ, mit einer festen und edlen Gesinnung. Er strebte auch nicht nach Ruhm auf jedem Gebiet und um jeden Preis wie Philipp, der sich wie ein Sophist mit seiner Redegabe großtat und seine Olympia siege im Wagenrennen auf seine Münzen prägen ließ. Als dagegen Alexander, der ein guter Läufer war, von den Leuten aus seiner Umgebung darauf angesprochen wurde, ob er sich am Wettlauf in Olympia beteiligen wolle, antwortete er: "Ja, wenn ich dort Könige zu Gegnern hätte." Offenbar hatte er für Athleten überhaupt nicht viel übrig, denner veranstaltete zwar sehr viele Agone nicht nur für Tragödiendichter, für Flöten- und Kitharaspieler, sondern auch für den Vortrag von epischen Dichtungen, dazu Jagd- und Fechtkonkurrenzen aller Art, aber er hielt es nicht der Mühe wert, für den Faustkampf oder den Fünfkampf Preise auszusetzen." [3]

Als einmal in Abwesenheit seines Vaters persische Gesandte gekommen waren, nahm der junge Alexander diese durch sein freundliches Wesen und seine kluge, seinem Alter weit vorauseilende Fragen für sich ein. Alexander machte sich bei den fortwährenden militärischen Erfolgen seines Vaters aber auch Sorgen dass einst kein Ruhm mehr für ihn zu erringen sei und meinte zu seinen Freunden:

"Freunde, mein Vater nimmt mir noch alles vorweg. Er wird mir keine Gelegenheit mehr übriglassen, mit euch ein großes, glanzvolles Werk zu vollbringen." [4]

Mit Alexanders Erziehung waren viele berühmte Gelehrte betraut: Leonidas, ein Verwandter seiner Mutter, der Hofmeister Lysimachos, und schließlich als berühmtester Lehrer der Philosoph Aristoteles aus der Stadt Stageira. Von Aristoteles wurde er in Ethik, Philosophie, Medizin und anderen Naturwissenschaften unterrichtet, aber auch in dessen geheime, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Lehren eingeweiht. Aristoteles weckte in Alexander auch dessen lebenslange Liebe zur Ilias des Homer. Plutarch berichtet auch die Geschichte wie Alexander ein wildes Pferd bändigte und zuritt, dem keiner von seines Vaters Männern gewachsen war:

"Ein Thessalier namens Philoneikos bot Philipp den Bukephalos für 13 Talente zum Kauf an. Man ging hinaus ins freie Gelände, um das Pferd auszuprobieren, und da zeigte es sich, daß es schwierig und ganz unbrauchbar war, da es niemanden aufsitzen und sich nicht einmal von jemandem aus Philipps Gefolge ansprechen ließ, sondern sich immer aufbäumte, wenn ihm jemand in die Nähe kam. Philipp verlor die Geduld und befahl, es wegzuführen, es sei völlig wild und nicht zu zähmen. Da sagte Alexander, der dabeistand: "Was für ein Pferd geht da verloren, bloß weil sie aus Unverstand und Weichlichkeit nicht mit ihm umzugehen wissen." (...) Alles lachte, uns als man sich über den Preis geeinigt hatte, lief Alexander sogleich auf das Pferd zu, nahm es am Zügel und drehte es gegen die Sonne. Offenbar hatte er bemerkt, daß es scheute, wenn es seinen Schatten vor sich fallen und sich hin und her bewegen sah. Dann lief er ein paar Schritte neben ihm her, streichelte es, und als er sah, daß es wieder feurig und temperamentvoll wurde, ließ er behutsam seinen Mantel fallen, sprang aufs Pferd und setzte sich zurecht." [5]

So bändigte Alexander das störrische Pferd, welches ihm dann auf seinen späteren Feldzügen treue Dienste leistete. Mit 16 Jahren übernahm Alexander zum ersten mal Regierungsverantwortung und kämpfte auch auf dem Schlachtfeld. Plutarch schreibt darüber:

"Als sein Vater gegen die Byzantiner zu Felde zog, betraute er Alexander, obwohl dieser erst 16 Jahre alt war, mit der Regentschaft über Makedonien und mit dem Reichssiegel. Alexander unterwarf die abgefallenen Maider, nahm ihre Stadt ein, vertrieb die Barbaren und siedelte dort eine gemische Kolonie an, die er Alexandropolis nannte. An der ]]Schlacht von Chaironeia]] gegen die Griechen nahm er teil, und er soll als erster in die Heilige Schar der Thebaner eingebrochen sein." [6]

Bald darauf kam es aber zwischen Vater und Sohn zu einem ersten Streit als Phillip eine gewisse Kleopatra heiratete und deren Oheim Attalos darauf drängte dass die beiden dem Reich einen rechtmäßigen Thronfolger schenken sollten. Alexander fragte Attalos daraufhin ganz offen: "Bin ich etwa für dich, du elender Kerl?" [7] Daraufhin wandte sich Phillip gegen Alexander und zog das Schwert, stolperte aber im Alkoholrausch. Daraufhin sprach Alexander:

"Schaut doch, Leute, der da rüstet sich, von Europa nach Asien hinüberzugehen, und jetzt fällt er hin, wenn er von einem Tisch zum anderen will." [8]

Nach dem Streit brachte Alexander seine Mutter nach Epirus und ging selber nach Illyrien. Kurz darauf kehrte er aber wieder an den makedonischen Hof zurück. Schließlich ermordete ein Mann namens Pausanias Phillip auf Anstiften des Attalos. Es gab Gerüchte, dass Alexanders Mutter ihn zu dem Mord angestachelt habe und auch Alexander in der Sache beteiligt sei. So übernahm Alexander schließlich im Alter von 20 Jahren die Herrschaft über Makedonien. Um die Aufstände von Barbarenstämme niederzuschlagen zog Alexander dann bis an die untere Donau, wo er auch Syrmos den König der Triballer besiegte. Als er dort erfuhr dass die Thebaner abgefallen waren, marschierte er mit seinem Herr schnell durch die Thermophylen. Nachdem ein Ultimatum gegen Theben verstrichen war eroberte Alexander die Stadt und ließ sich plündern und dem Erdboden gleichmachen. Die meisten Einwohner Thebens wurden in die Sklaverei verkauft.

Gaius Iulius Caesar

  1. Anm.: Aiakos war der Großvater des Achill.
  2. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 3
  3. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben vonMarion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 6 und 7
  4. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 7
  5. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben vonMarion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 8 und 9
  6. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 12
  7. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 12
  8. Plutarch: Alexander - Caesar, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2004, Seite 12 und 13