PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Siegmund Nissel

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Der jüdische Violinist Siegmund Nissel

Siegmund Nissel (* 3. Januar 1922 in München; [1] gest. 21. Mai 2008 in London [2]) war ein jüdischer Violinist und viele Jahre Zweiter Violinist des 1947 gegründeten Amadeus Quartett.

Vita

Er wurde als Sohn des aus Österreich stammenden jüdischen Silberschmieds Isidor Nissel und dessen Frau, der Schneiderin Malvine Nissel (geb. Mandl) geboren. In München besuchte er die Volksschule und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Violinspiel. [3] Er war u.a. Privatschüler von Willy Stuhlfauth. [4]

Als Nissels Mutter 1931 verstarb zog der Vater mit dem Sohn nach Wien. Dort besuchte Nissel das Bundesrealgymnasium und erhielt bei Max Weissgärber, einem Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Fitzner-Quartetts, privaten Violinunterricht.

Als nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich die jüdischen Schüler Ende April 1938 von der Schule verwiesen wurden, wechselte Nissel an das jüdische Chajes-Realgymnasium. Kurz darauf musste er auch die Novemberpogrome miterleben. Sein Vater wurde an diesem Tag verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. [5] Nissel kam bei einer Tante unter und ging nicht mehr zur Schule. Er wollte nach Palästina auswandern,, aber die restriktiven Einwanderungsregeln der Briten verhinderten dies. Auch ein Vorspiel bei Emil Hauser, der talentierte junge Musiker für das Palestine Conservatoire suchte und ihnen so Einwanderungszertifikate verschaffte, war vergeblich. Nissels Vater wurde am 3. Januar 1939 aus Dachau entlassen. Er organisierte für seinen Sohn ein Platz in einem Kindertransport der Israelitischen Kultusgemeinde Wien nach Großbritannien zu bekommen. So erreichte Siegmund Nissel am 15. März 1939 London. Im August 1940 wurde Nissel als Enemy Alien eingestuft. Deshalb war er zuerst in Hampden Park bei Eastbourne, dann in Huyton bei Liverpool und schließlich im Hutchinson Internment Camp auf der Isle of Man interniert, welches wegen des künstlerischen und intellektuellen Lebens der Internierten auch als The Artist Camp bekannt war. Dort lernte er den österreichischen Geiger Peter Schidlof kennen. Die beiden übten und traten in Konzerten auf. Nissel spielte z.B. das Violinkonzert BWV 1042 von Johann Sebastian Bach in einer Fassung für Violine und Klavier sowie im Streichquartett mit Max Jekel.

Siehe auch

Weblinks

Audio und Video

Literatur

  • Muriel Nissel: Married to the Amadeus - Life with a String Quartet, Giles de la Mare, 1998
  • Matthias Pasdzierny: Wiederaufnahme? - Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945, edition text + kritik, 2020, Seite 784 und 785
  • Robin Stowell und Jonathan Cross (Hrsg.): The Cambridge Companion to the String Quartet, Cambridge University Press, 2003, Seite 82 und 83
  • Daniel Snowman: The Amadeus Quartet – The Men and the Music, Robson Books, London, 1981

Einzelnachweise

  1. Margalit Fox: Siegmund Nissel, 86, of Amadeus Group, Is Dead; in The New York Times vom 24. Mai 2008
  2. Anne Inglis: Siegmund Nissel - Brilliant violinist who was the organisational brains behind the Amadeus Quartet; auf www.theguardian.com
  3. Personeneintrag im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
  4. Anm.: Stuhlfauth war u.a. Konzertmeister und Solist des Orchesters der Deutschen Stunde in Bayern.
  5. Matthias Pasdzierny: Wiederaufnahme? - Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945, edition text + kritik, 2020, S. 784

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Siegmund Nissel) vermutlich nicht.

---