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Sklaventum und Judentum

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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung: Bei diesem Artikel handelt es sich (vermutlich) um Theoriefindung.
Ein römischer Soldat und zwei gefangene Sklaven. Relief aus Smyrna (heute Izmir, Türkei), um 200 n. Chr.

Das Judentum ist eine monotheistische Religion ohne eine theologische Rechtfertigung für Sklaverei.

Grundlagen

Sklaverei begann, soweit sie in Form von Gesetzestexten, Kaufverträgen und Ähnlichem dokumentiert ist, in den frühesten Hochkulturen der Menschheit, zuerst in Mesopotamien, wo sie unter anderem im babylonischen Codex Hammurapi (18. Jahrhundert v. Chr.) verankert war. Thutmosis III. kehrte aus seinem Feldzug nach Kanaan (1457 v. Chr.) mit 90.000 Sklaven zurück.[1] Das Judentum, das sich erst später entwickelte, kannte Sklaverei aus eigener Erfahrung und musste sich damit auseinandersetzen.

Es gibt mehrere Textstellen im Pentateuch, in denen von Sklaven berichtet wird:[2]

  • Im 2. Buch Mose heißt es (Ex 21,20-21 EU): "Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld."
  • 3. Buch Mose (Lev 22,11 LUT): "Wenn aber der Priester einen Sklaven für Geld kauft, so darf der davon (von den Opfergaben). Und der Sklave, der ihm in seinem Hause geboren wird, der darf auch von seiner Speise essen." 
  • In Ex 21,2 EU wird die Freilassung beschrieben: "Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden."

Angehörige des eigenen Volkes sollten also nicht auf Dauer Sklaven sein. Später heißt es in Lev 25,44–46 EU: "Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen."

Diese Art der zeitlichen Verdingung als Knecht kennt auch die Neuzeit. Einwanderer in die USA, die ihre Überfahrt nach Amerika nicht bezahlen könnten, verpflichteten sich einige Jahre unendgeldlich als Knechte für einen Dienstherren zu arbeiten. Nach Ablauf einer 4-jährigen Zeitspanne waren die Knechte frei und konnten tun, wonach ihnen beliebte.[3]

Dagegen behaupteten einige Autoren zur Zeit des Nationalsozialismus, amerikanische Juden hätten „den großangelegten Handel mit schwarzen Menschen“ erfunden. Als Beispiel wird der portugiesische Jude Aaron Lopez (1731–1782) angeführt.[4] Tatsächlich war Lopez nur an 21 von 347 Sklavenschiffen beteiligt, die vom Hafen in Newport, Rhode Island, nach Afrika geschickt wurden.[5]

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Landwirtschaft in Bergen

Geschichtliche Entwicklung

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Noahistische Gesellschaftsstruktur mit einer 12-er Struktur und Vergleich mit einem Kastensystem

Eine Basis der jüdischen Kultur ist das kooperative Gesellschaftssystem. Dieses entwickelte sich durch die notwendige Abgrenzung der eigenen Religion und zeigt sich auch im internationalen Zusammenhalt trotz der Diaspora. Zwar wurden Aufgaben zunächst auch erblich zugewiesen, etwa in der Priesterschaft. Im Laufe der Zeit wurde eine Ausbildung für die Rabbiner entwickelt, so dass grundsätzlich für jeden der Zugang zu diesem Beruf möglich wurde. Zudem bestand für Gemeinschaftsmitglieder die Möglichkeit, einen höheren sozialen Status zu erlangen, worin sich dieses System von anderen unterscheidet, in denen es zum Beispiel Kasten gibt. Wurde eine neue Technologie von einem Mitglied der Gemeinschaft entwickelt, wurde diesem Mitglied das Recht eingeräumt, dass er das alleinige Nutzungsrecht hat und die Rechte an der technologischen Innovation an seine Nachkommen vererben konnte.

Zu Beginn der Etablierung des kooperativen Gesellschaftssystems konnte ein Person aus der Bauernschaft, durch die Entwicklung einer Innovation in der Landwirtschaft, wie z. B. die Domestizierung von wilden Pflanzen oder von Tiergattungen, sozial aufsteigen. Mit der Ausreifung der Technologien in der Landwirtschaft reduzierte sich über die Jahrhunderte die Möglichkeit, in diesem Bereich sozial aufzusteigen. Dieses war aber weiterhin möglich für Händler und spezielle Berufe wie Goldschmied. Zudem wählten Juden häufig die Berufe Rechtsanwalt oder Arzt, Angehörige der Arbeiterklasse sind dagegen kaum zu finden.

Somit hätte die Etablierung eines Sklaventums, nach der Definition des 21. Jahrhunderts, das kooperative Gesellschaftssystem der noahistischen Kulturen in der Gänze in Frage gestellt. Das Überleben über einen langen Zeitraum von einigen Jahrtausenden liegt auch darin begründet, dass das Judentum ein kooperative Religon ist, kein Sklaventum etablierte und sehr Innovationsaffin ist.

Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Sklaverei
  2. Johannes Maria Lehner, abgerufen am 21. Juni 2017
  3. Vereinigten Staaten von Amerika, Gründe für die ersten Auswanderungswellen nach Amerika[1] abgerufen am 21. Juni 2017
  4. Othmar Krainz: Das Judentum entdeckt Amerika, Deutscher Hort Verlag 1938, S. 48
  5. Eli Faber: Jews, Slaves, and the Slave Trade: Setting the Record Straight. New York University Press 1998, S. 138

Literatur

Weblinks

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Sklaventum und Judentum) vermutlich nicht.

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